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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 01.08.2019 - Ernstzunehmende Anzeichen einer Westwetterlage

| M. Hoffmann

Der Sommer wandelt sich - aus Hitze werden gemäßigtere Werte und die Niederschlagsneigung nimmt im Schwerpunkt über dem Norden und Süden zu. Welche Chancen hat der Hochsommer noch?

Gemäßigt warmes und unbeständiges Wetter ist in den ersten August-Tagen zu erwarten. Im Schwerpunkt über dem Norden und dem Süden kommt es zu wiederholt zu Niederschlägen, welche örtlich kräftiger und länger andauernd ausfallen können. Über dem Saarland, sowie Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg bleibt es relativ trocken.

Begleitet wird der unbeständige Wettercharakter von einem zunächst aus westlichen Richtungen kommenden Wind, der zum Wochenende auf nördliche Richtungen dreht und die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad einpendeln lässt. Zu Start in die neue Woche dreht der Wind erneut und führt in der Höhe deutlich wärmere Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte auf sommerliche +25 bis +30 Grad ansteigen lassen kann - örtlich sind auch bis +33 Grad möglich. Zu den Schauern gesellen sich aber zunehmend kräftige Gewitter. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2019.

Wird der Rest des Sommers von einer Westwetterlage dominiert?
Wird der Rest des Sommers von einer Westwetterlage dominiert?

Patt-Situation

Deutschland, Österreich und auch die Schweiz befinden sich bis zum 6. August in einem gradientenschwachen und überwiegend tiefdruckdominierten Wetterumfeld. Aber weder den Tiefdrucksystemen, noch dem Hoch gelingt ein nachhaltiger Durchbruch und so stellt sich das Wechselwetter über Mitteleuropa ein.

Gemäßigt warme Temperaturen mit ansteigender Tendenz, dazu immer wieder Schauer und Gewitter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Gemäßigt warme Temperaturen mit ansteigender Tendenz, dazu immer wieder Schauer und Gewitter - Sommerwetter light © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Im Ansatz die Zonalisierung

Die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Grönland gibt den Tiefdruckgebieten mehr Spielraum sich neu zu ordnen und am südlichen Hochdruckgradienten für geordnete Wetterverhältnisse zu sorgen. Nun ist aber eine Westwetterlage eher ein Thema im Herbst und weniger im Hochsommermonat August und so bleibt ein nachhaltiges Durchgreifen einer westlichen orientierten Großwetterlage grundsätzlich infrage zu stellen - unmöglich ist diese aber nicht.

Tiefdruckdominanz

Der Kern der kommenden Wetterentwicklung liegt im Hoch über Grönland und dessen Versuch eine Hochdruckbrücke in Richtung der Azoren aufzubauen. Gelingt das, dominiert weiterhin die meridional ausgerichtete (gestörte) Zirkulation. Gelingt die Hochdruckbrücke nicht, so kommt die Zonalisierung langsam in Gang, wenngleich daraus auch eine wärmere - aber eben unbeständige - Südwestwetterlage entstehen kann.

Nach der aktuellen Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells formieren sich vom 6. bis 11. August im Bereich zwischen Island, England und Skandinavien Tiefdruckgebiete. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen am südlichen Tiefdruckgradienten immer wieder in den Einflussbereich wenig stabiler Luftmassen. Bei einem unbeständigen und teils windigen Wettercharakter pendeln sich die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad ein.

Unbeständiges und gemäßigt warmes Sommerwetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Unbeständiges und gemäßigt warmes Sommerwetter © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die Westwetterlage formiert sich

Das amerikanische Vorhersage-Modell hält in seinen Wetterprognosen der letzten Tage an einer zunehmenden Zonalisierung der Großwetterlage fest.

Die atlantische Frontalzone wird aktiv

Zunächst sieht alles noch recht harmlos aus. Das Hoch liegt zum 6. August über Grönland und am südlichen Rand formieren sich zwischen Neufundland, Island und England wenig dynamische Tiefdruckgebiete. Das Wetter dümpelt so vor sich hin. Bis zum 9. August formieren sich die Tiefdruckgebiete in einem Zentraltief über England und bis zum 14. August über Skandinavien.

Auf dem Atlantik entsteht reichlich Nachschub an Tiefdruckgebieten und so etabliert sich die von Neufundland bis Skandinavien reichende Tiefdruckrinne - der Beginn der nachhaltigen Zonalisierung. Bis zum 17. August positioniert sich die atlantische Frontalzone in Form eines kräftigen Zentraltiefs über Skandinavien. Sollte diese Wetterprognose so eintreffen, ist die Zonalisierung eine ernstzunehmende Option.

Gemäßigtes Sommerwetter

Infolge daraus gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz in eine zunächst feucht-warme und unbeständige Südwestwetterlage. Ab der zweiten August-Dekade nimmt der Tiefdruckeinfluss weiter zu und die Niederschlagsneigung steigt mit einem aus westlichen Richtungen kommenden Wind an. Das Temperaturspektrum orientiert sich mehr an der +20 Grad als an der +25 Grad Marke.

Die Zonalisierung kommt in Schwung
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die Zonalisierung kommt in Schwung © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Ein Auf und Ab

Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells gehört im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den kühleren Varianten - Veränderungen sind noch zu erwarten. Doch zeigt sich in den Kontrollläufen selbst eine Bestätigung der höheren Einflussnahme der Tiefdrucksysteme auf das Wettergeschehen über Mitteleuropa.

Mit einem Auf und Ab der Temperaturen kündigt sich mal eine wärmere Tiefdruckvorderseite und mit einem Rückgang der Werte eine kühlere Rückseite an. Das Spektrum selbst orientiert sich am langjährigen Mittelwert.

Ansteigende Niederschlagstätigkeit

Ab dem 6. August steigt über ganz Deutschland die Niederschlagswahrscheinlichkeit an und ist über dem Norden stärker als über dem Süden ausgeprägt.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
7. August +16 bis
+25 Grad
+21
bis +22 Grad
11. August +17 bis
+30 Grad
+23 bis
+24 Grad
16. August +16 bis
+30 Grad
+21 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 01.08.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Eine stabile und hochsommerlich warme Großwetterlage ist in der ersten August-Dekade nicht zu erwarten - ebenso wenig eine erneute Hitze-Welle. Zwar können die Werte kurzzeitig mal an die +30 Grad Marke ansteigen, doch sorgen atlantische Tiefdrucksysteme für einen abwechslungsreichen Wettercharakter. Ob daraus in der zweiten August-Dekade eine stramme Westwetterlage, oder eine feucht-warme Südwestwetterlage entsteht, bleibt zum heutigen Stand noch abzuwarten.

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