Wettertrend Winter 2021/2022: Der Winter schleicht sich an

Wann kommt der Winter mit Schnee, Eis und Frost? Wirklich nachhaltig winterlich war es bislang noch nicht, bislang fällt die Bilanz deutlich zu warm aus. Doch es tut sich was in der Wetterentwicklung, was einem möglichen Wintereinbruch zuträglich sein kann.
Winterlich ab den mittleren Lagen. In den kommenden Tagen kommt es immer wieder zu Niederschlagsereignissen, die über tieferen Lagen verbreitet als Regen oder Schneeregen und oberhalb etwa 400 bis 600 Meter als Schnee niedergehen und so für die Ausbreitung einer Schneedecke sorgen können. Insbesondere die Nacht auf Samstag und Sonntag wird hinsichtlich der Schneefallgrenze zu einer kniffligen Angelegenheit, was in den Morgenstunden über manchen Regionen zu einer weißen Überraschung führen kann (Schneeprognose).
Nasskaltes Winterwetter
Die Temperaturen erreichen über der Südhälfte zum Wochenende +0 bis +3 Grad und oberhalb etwa 500 Meter setzt Dauerfrost ein. Nördlich der Linie von Köln und Dresden bleibt es mit +1 bis +4 etwas milder und über dem Westen können bis +6 Grad erreicht werden. Zum Start in die neue Woche dehnt sich ein Hoch nach Deutschland aus und das Wetter beruhigt sich. Weitere Informationen: Wetter Januar.

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Die Schneeprognose
Jeden Tag etwas. Mal mischt sich Regen unter den Schneefall, mal ist es nur Regen. Oberhalb etwa 400 bis 600 Meter geht der Niederschlag durchweg als Schnee nieder und ermöglicht so die Ausbreitung einer Schneedecke. Wo die Wahrscheinlichkeiten am höchsten sind, lässt sich in der Schneeprognose erkennen. Die Schneeprognose des Deutschen Wetterdienstes ist das mit der höchsten Auflösung und die dort abgebildeten Schneehöhen sind realistischer einzustufen. Weitere Informationen: Schneewalze
zum Wochenende und was wirklich zu erwarten ist - Drei Schneeprognosen im Vergleich.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Dem Winter nicht fern
Winterliche Wetteraussichten hatte die Wetterprognose der Europäer in den letzten Tagen nicht zu bieten, es wurden lediglich Ansätze hierfür berechnet. Die heutige Vorhersage wird nun etwas konkreter.
Hoch über dem Westen von Europa
Das Hoch, das sich in der kommenden Woche über Deutschland bemerkbar macht, verlagert sich bis zum 15. Januar weiter nach Westen und blockiert die atlantische Frontalzone zwischen England, Frankreich und Spanien.
Kalte Luftmassen arktischen Ursprungs rauschen nach Süden
Das Hoch keilt im Zeitraum vom 15. bis 17. Januar weiter nach Norden auf, verlagert jedoch seinen Kern nur unwesentlich. Die Zonalisierung wird damit verhindert und gleichzeitig wird ein Tief zwischen der Barentssee und Skandinavien dazu angeregt, nach Süden auszutrogen und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Europa zu führen. Das Hoch aber liegt zu nah an Deutschland und so rauschen die kalten Luftmassen über dem östlichen Europa nach Süden an Deutschland vorbei.
Was die Wetterprognose der Europäer aber auch zeigt, ist der Spielraum, der sich für den Winter ergibt. Man erkennt das an dem kleinräumigen Tief über Deutschland, was das Hoch etwas weiter nach Westen transferieren kann. Zum aktuellen Stand wären südlich der Linie von Köln und Dresden am 15. Januar Tageshöchstwerte von +0 bis +3 Grad und nördlich davon bis +6 Grad möglich. Am 17. Januar kann südlich einer Linie vom Schwarzwald und Dresden bei Werten von -3 bis +1 Grad verbreitet mit Dauerfrost gerechnet werden. Weiter nach Norden wird es mit +0 bis +5 Grad milder.
Vorbereitung auf den Winter?
Man kann die Wettervorhersage der Europäer weiterhin drehen und wenden, wie man will. Bis zum 17. Januar kommt kein Flachlandwinter dabei heraus. Wichtig aber ist und bleibt aus Sicht der Freunde des Winterwetters
, dass die Zonalisierung erneut nur ein Strohfeuer
zu sein scheint und sich mit einer meridionalen Grundströmung die Chancen auf eine winterliche Wetterlage erhöhen, sofern das Hoch westlich von Europa liegt.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Erst ein Hoch, dann der Winter
Dem Hochdrucksystem der kommenden Woche kommt eine Schlüsselrolle zu, die auf zwei Wegen zum Winter führen kann.
Hoch Europa
Eine der winterlichen Varianten ist die Verlagerung des Hochdrucksystems nach Skandinavien, sodass an dessen südlichen Gradienten kalte Luftmassen aus östlichen Richtungen nach Deutschland geführt werden können. Häufig führt das zu Kahlfrost, bzw. zur Konservierung einer bestehenden Schneedecke. Mit Neuschnee ist nur dann zu rechnen, sofern ein Kaltlufttropfen ins Spiel kommt. Zum aktuellen Stand berechnet die Wettervorhersage der Amerikaner das Hoch zu weit südlich. Der Hochdruckkern positioniert sich bis zum 15. Januar direkt über Deutschland und Polen, was bei einem trockenen Wettercharakter die Temperaturen mit viel Sonnenschein auf +0 bis +3 Grad und örtlich bis +5 Grad ansteigen lassen kann. Über den Regionen mit Schnee können die Werte bei schwachen Windbewegungen um den Gefrierpunkt schwanken. In den Nächten sinken die Werte auf -5 bis +0 Grad ab und über Schnee können bis -10 Grad erreicht werden.
Ein Hauch von Winter mit Ansatz zum Hochwinter
Im Zeitraum vom 15. bis 17. Januar beginnt sich das Hoch zu verändern und teilt sich auf. Der eine Teil zieht relativ rasch nach Osten ab und zeigt fortan keine Relevanz mehr für die weitere Wetterentwicklung. Der andere Teil des Hochs verlagert sich auf den Atlantik und positioniert sich zum 18. Januar zwischen Island, England, Frankreich und Spanien. Die atlantische Frontalzone hat weiterhin keine Chance sich über Deutschland durchzusetzen.
Während sich das Hoch auf den Atlantik verlagert, trogt das Tief über der Barentssee nach Süden aus. Doch die Nähe zum Hoch hat für die Freunde des Winterwetters
ihren Preis. Die kalten Luftmassen werden über das östliche Europa abgeleitet und streifen Deutschland lediglich. Über dem Süden und Osten kann sich leichter Dauerfrost einstellen, während es über dem Norden und Westen mit +0 bis +5 Grad nasskalt bleibt. Zudem ist die Niederschlagsleistung als gering einzustufen. Ein winterlicher Ansatz, mehr nicht. Verlagert sich das Hoch aber nur etwas nach Westen, so kann aus dem winterlichen Geplänkel schnell der Hochwinter hervorgehen.

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Auf den Punkt gebracht: Winterwetter oder doch die nasskalte Variante?
In unserem gestrigen Resümee hatten wir es in den Wahrscheinlichkeiten bereits beschrieben und erläutert, dass wenn eine knappe Kiste
bevorsteht, die kalten Luftmassen häufiger über das östliche Europa nach Süden abgeleitet werden. Das ist aber keine Gesetzmäßigkeit.
Die Kontrollläufe jedenfalls haben sich in ihrem Wettertrend der letzten Tage kaum verändert. Der nasskalte Witterungscharakter erhält sich bis zum 12. Januar. Nachfolgend wird es vom 13. bis 15. Januar in der Höhe spürbar milder und die Werte können in 1.400 Meter auf bis +4 Grad ansteigen. Da es sich aber um ein Hochdrucksystem handelt, ändert sich am nasskalten Temperaturspektrum über den tieferen Lagen wenig.
Im Zeitraum vom 17. bis 22. Januar sinkt das Temperaturniveau in 1.400 Meter auf -5 bis -7 Grad ab und ermöglicht dem Flachlandwinter einen Spielraum. Es gibt aber auch einige Varianten, die sind richtig kalt und schließen - wie bereits weiter oben erwähnt - den Hochwinter nicht aus. Die Wetterprognose der Amerikaner und der Europäer gehört im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den wärmeren Varianten. Insgesamt sind die Kontrollläufe in den letzten 24 Stunden für den Süden und Osten nochmals ein Stück kälter geworden. Schauen mer mal!

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Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
13. Januar | -7 bis +5 Grad |
-2 bis +3 Grad |
17. Januar | -3 bis +7 Grad |
+0 bis +3 Grad |
22. Januar | -10 bis +10 Grad |
+0 bis +2 Grad |

Ein kleiner Nachtrag noch von der aktuellen Wetterprognose der Amerikaner, der das winterliche Potential bestätigt. Erst rauscht die Kälte an Deutschland vorbei, doch mit dem zweiten Schwung sieht vielversprechender aus.

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Was aus dem Potential des Winters im Tagesverlauf geworden ist, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:17 Uhr
Mit einer pessimistischen Sichtweise bleiben die Amerikaner in ihrem Wettertrend auf einem Niveau, das bis zum 23. Januar einer nasskalten Witterung entspricht.
Keine Westwetterlage
Mit einer - für den Winter - optimistischen Sichtweise, wird im Zeitraum vom 13. bis 23. Januar mit einem Hochdrucksystem die Zonalisierung blockiert. Eine wilde und milde Westwetterphase, die den Winter über Wochen hinweg Schachmatt legt, ist vorerst vom Tisch.
Nun ist es aber so, dass sich das Hoch vom 13. bis 16. Januar über Deutschland verlagert und die Niederschlagstätigkeit abklingen lässt. Bodennah werden kalte Luftmassen zugeführt, was die Tageswerte über dem Osten und Süden mit -4 bis +0 Grad in den Dauerfrostbereich absinken lässt. In den klaren Nächten und über Schnee sind so Tiefstwerte von unter -10 Grad möglich. Milder bleibt es am Tage mit +0 bis +4 Grad über dem Norden und Westen. Das ist abseits der mittleren Lagen kein echtes Winterwetter.
Das Hoch verlagert sich auf den Atlantik
Im Zeitraum vom 16. bis 20. Januar verlagert sich das Hoch von Mitteleuropa raus auf den Atlantik und geht eine Querverbindung zum Polarhoch ein. Die Tiefdruckaktivität über der Barentssee beginnt auszutrogen und eine meridional verlaufende Großwetterlage einzuleiten. Die Niederschlagsaktivität nimmt zu und die Temperaturen schwanken zwischen +0 bis +4 Grad und können über dem Süden und Osten mit -2 bis +3 Grad etwas kühler bleiben. Das ist zwar ein Signal für eine nasskalte Witterung mit winterlichen Ambitionen, doch ein waschechter Wintereinbruch bis auf das Flachland sieht nun mal anders aus. Immerhin stimmt aus Sicht der Winterfreunde
die Richtung, die die Großwetterlage einschlägt.

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Die Wetterprognose der Kontrollläufe und des europäischen Wettermodells
Die Wetterprognose der Europäer bleibt wenig winterlich. Das Hoch liegt nach dieser Vorhersage zu nah an Deutschland, sodass der Kaltluftzustrom bis zum 16. Januar über das östliche Europa - an Deutschland vorbei - abgeleitet wird. Man wird hier auf die zweite Chance warten müssen, die sich zum Beginn der letzten Januardekade ergeben kann.
Die Kontrollläufe spiegeln diese knappe Kiste
exakt so wider. Die Temperaturen schwanken in 1.400 Meter Höhe zwischen -5 bis -7 Grad. Das sind exakt die Werte, die das Minimum für den Flachlandwinter sind. Das ist kein klares Signal und es gibt auch noch einen Spielraum. Anders sieht es für die mittleren Lagen aus, wo sich der Winter so langsam festsetzen kann.

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