Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 03.12.2019 - Winterliche Wetteraussichten?
Wann kommt der Winter? Ein Sturmtief zieht in Richtung Deutschland und führt auf seiner Vorderseite sehr warme Luftmassen nach Deutschland. Ist der Sturm vorüber, kann es spürbar kälter werden. Der Winter macht Fortschritte.
Teils neblig trüb, teils aber auch sonnig präsentieren sich die kommenden Dezember-Tage. Man kann es auch als die Ruhe vor dem Sturm bewerten, denn ab dem Nikolaus-Tag endet das ruhige Spätherbstwetter.
Kräftige Winde treiben vom 6. bis 8. Dezember immer wieder Wolken- und Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg. Verbreitet können stürmische Windböen erwartet werden. Über exponierten Lagen und über dem Küstenregionen sind schwere Sturmböen zum 2. Advent möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019.

Stürmisches Wetter
Die atlantische Frontalzone verlagert ihren Schwerpunkt bis zum 5. Dezember über Skandinavien und festigt dort ihre Position bis zum 8. Dezember. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Tiefdruckgradienten, was die dynamischen Wetterentwicklungen zulässt. Starkwindereignisse sind zum kommenden Wochenende sehr wahrscheinlich. Ziehen die Tiefdrucksysteme aber durch, so eröffnen sich für den Winter ungeahnte Möglichkeiten.

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Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Winter in Lauerstellung
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells berechnet das Tiefdruckzentrum vom 8. bis 13. Dezember über Skandinavien weitgehend stabil, doch trogt das gesamte System zunehmend nach Süden aus.
Erst mild, dann nasskalt
Bis zum 7. Dezember verbleiben Deutschland, die Schweiz und Österreich im Zustrom milder Luftmassen. Werte von +10 Grad und mehr sind möglich. Ab dem 2. Advent aber dreht die Grundströmung auf nordwestliche Richtungen, was maritim angewärmte
Kaltluftmassen nach Deutschland führt. Die Tageswerte sinken bis zum 11. Dezember auf +0 bis +5 Grad ab und Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind bis auf tiefere Lagen herab möglich. Ab den mittleren Lagen steigen die Chancen für die Ausbreitung einer Schneedecke. Winter Light.
Polarwirbel mit interessantem Schwerpunkt - Winter optional
Nein, die Großwetterlage ist zum Beginn der zweiten Dezember-Dekade nicht wirklich winterlich. Nasskalt trifft es besser. Doch schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte an, so liegt der Schwerpunkt des Polarwirbels im Bereich zwischen der Barents- und Karasee. Zudem schwächt sich die Dynamik innerhalb des Polarwirbel deutlich ab (vgl. mit oberen Wetterkarte). Ein Impuls des Azorenhochs genügt und der Arctic Outbreak kann in Gang gesetzt werden. Doch sind diese Überlegungen bisher nur theoretischer Natur.

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Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Fast schon winterliche Wetteraussichten
Einen Schritt weiter geht die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells. Das Tiefdruckzentrum bildet sich bis zum 6. Dezember über Skandinavien aus und verlagert sich bis zum 10. Dezember weiter nach Osten, Gleichzeitig keilt das Azorenhoch nach Norden auf und ermöglich dem Winter einen größeren Spielraum.
Nasskaltes Dezember-Wetter
Die Grundströmung meridionalisiert auf dem Atlantik (Nord-Süd, Süd-Nord) zunehmend und entscheidend wird sein, an welcher Position die Tiefdrucksysteme nach Süden abtropfen werden. Meridional bedeutet, dass es sowohl sehr warm, als auch kalt werden kann. Zum aktuellen Stand befindet sich Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen dem 8. und 13. Dezember in einer nasskalten Temperaturumgebung. Die Tageswerte erreichen +0 bis +5 Grad und örtlich bis +7 Grad.
Der Wind pfeift einem recht ordentlich um die Ohren und bei starker bis wechselnder Bewölkung sind immer wieder Niederschlage zu erwarten. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind bis auf tiefere Lagen herab möglich und die Wahrscheinlichkeiten auf winterliche Wetterverhältnisse steigen ab 700 Meter an - passend zur Vorweihnachtszeit.
Der Winter hat seine Chancen
Das Tiefdruckzentrum weicht nicht von Skandinavien ab, doch die Gradienten trogen weit nach Süden aus und ermöglichen die Aufrechterhaltung der nordwestlichen Grundströmung. Jeden Tag wird es etwas kühler und die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet zum 15. Dezember Tageshöchstwerte von nur noch knapp über 0 Grad. Über dem Süden wäre Dauerfrost in Erwägung zu ziehen.
Die Niederschläge gehen zunehmend - auch in tieferen Lagen - in Schnee über und ab ca. 400 Meter kann sich nach dieser Vorhersage eine Schneedecke ausbilden. Kurzum - ein winterlicher Vorstoß bleibt für die zweite Dezember-Dekade eine plausible Wetterentwicklung.

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Wettertrend der Kontrollläufe: Grenzwertig
Die nasskalten Wetteraussichten des amerikanischen und europäischen Wettermodells ist im Zeitraum vom 9. bis 14. Dezember ganz gut in die Kontrollläufe eingebettet. Doch darüber hinaus bilden die Amerikaner mit die kälteste Variante ab, die von den Kontrollläufen so nicht gestützt wird.
Anders betrachtet aber stützen die Kontrollläufe keine deutlich zu warme Temperaturentwicklung. Vielmehr befindet sich der Mittelwert in einem Jahreszeit-typischen Umfeld und ist in der zweiten Dezember-Dekade als nasskalt zu bewerten.
Grenzwertig sind die Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe. Die liegen vom 10. bis 18. Dezember im Bereich von -5 bis -2 Grad. Die daraus resultierende Schneefallgrenze würde zwischen 400 und 900 Meter schwanken können. Nasskalt eben. Für die Skiregionen zeichnen sich aber optimale Bedingungen ab.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
10. Dezember | -2 bis +9 Grad |
+2 Grad über dem Süden und Osten +3 bis +4 Grad über dem Norden und Westen |
13. Dezember | -4 bis +5 Grad |
-1 bis +1 über dem Süden und Osten +1 bis +3 Grad über dem Norden und Westen |
18. Dezember | -7 bis +8 Grad |
+0 bis +1 Grad über dem Süden und Osten +2 bis +3 Grad über dem Norden und Westen |

Auf den Punkt gebracht
Dem ruhigen Dezember-Wetter folgt der Sturm und dem wiederum folgt eine nasskalte Witterung mit optionalem Winterwetter ab den mittleren Lagen. Zwar sind die Wetterprognosen der Amerikaner hinsichtlich des Winters im Moment zu optimistisch, doch das Spektrum der Kontrollläufe ist im Vergleich zu den letzten Tagen etwas zurückgegangen.
Abwarten lautet derzeit die Devise - da fehlt nicht viel. Was sich im Tagesverlauf alles getan hat und ob das Langfristmodell auf die nasskalte Wetterentwicklung reagiert, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:05 Uhr
Die stürmischen Wetteraussichten für das zweite Adventswochenende wurden heute im Tagesverlauf bestätigt. Der Wind führt milde Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte kurzzeitig über die +10 Grad Marke ansteigen lassen kann. Doch bereits zum Start in die neue Woche kühlen die Werte wieder ab. Was bleibt, ist die hohe Niederschlags- und Windaktivität.
Das Strömungsmuster kippt auf Winter
Das ist gelinde gesagt eine ganz heiße Kiste
die das amerikanische Wettermodell heute Abend berechnet. Im Zeitraum vom 10. bis 12. Dezember gelangen zunächst nasskalte Luftmassen nach Deutschland, bevor die Tiefdruckachse über Skandinavien nach Südwesten abkippt.
Kurzzeitig gelangen zum 13. Dezember mildere Luftmassen nach Deutschland und zugleich ist das auch die Schlüsselszene, ob der Winter sich in der zweiten Dezember-Dekade wird durchsetzen können - oder auch nicht.

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Das Azorenhoch ist wichtig
Das Hauptaugenmerk liegt bei der oben gezeigten Wetterkarte weniger auf der Tiefdruckaktivität, sondern vielmehr auf dem Atlantik. Dort keilt das Azorenhoch nach Norden auf und das Strömungsmuster beginnt zu meridionalisieren.
Störimpulse in den Polarwirbel
Wie bereits in der gestrigen Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2019 erläutert, reicht ein schwacher Impuls aus, um das Strömungsmuster kippen zu lassen. Dass das nicht nur graue Theorie ist, zeigen die Wettervorhersagen des amerikanischen Wettermodells von heute Abend.
Der hohe Luftdruck wirkt bei Grönland in den Polarwirbel hinein und geht kurzzeitig eine Verbindung mit dem Hoch über Alaska ein. Das Resultat daraus ist eine stark meridional verlaufende Großwetterlage, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz ab dem 14. Dezember zunehmend in den kalten Sektor des Troges gelangt.
Winterwetter
Der Polarwirbel wird erneut geschwächt und neigt entlang seiner Polarfront zu einer hohen Wellenbewegung. Das nutzt zum 15. Dezember das Azorenhoch aus und entsendet in Richtung Skandinavien einen Hochdruckkeil. Das Strömungsmuster dreht von West auf Ost, was - kurz vor Weihnachten - zu einem gestörten Zirkulationsmuster führen kann. Das sind in der Tat die erforderlichen Zutaten für winterliche Wetterverhältnisse.

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Wie wahrscheinlich ist der Wintereinbruch?
Skepsis ist noch angebracht und die kommenden Tage werden für Gewissheit sorgen. Die Kontrollläufe von heute Abend aber sinken noch etwas weiter ab. In ca. 1.500 Meter Höhe liegen die Werte zwischen -3 und -6 Grad. Ab -5 Grad rückt der Winter bis auf die tieferen mittleren Lagen vor, ab -7 Grad wären auch über den Ballungsgebieten und dem Tiefland mit winterlichen Wetterverhältnissen zu rechnen. Anders formuliert berechnen die Kontrollläufe einen nasskalten Temperaturtrend, doch der Winter liegt in Lauerstellung. Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bildet weiterhin eine zu kalte Variante ab.
Wetterprognose des Langfristmodells: Der Dezember wird korrigiert
Es war nur eine Frage der Zeit. Die aktuellen Wetterprognosen passen nicht mit der Simulation des Langfristmodells überein, was die Abweichung in den letzten Wochen zwischen +1 bis +2 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu warm berechnete. Die Kontrollläufe aber zeigen allenfalls eine durchschnittliche Temperaturentwicklung für den Dezember. Heute nun die - überfällige - Korrektur.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2019 | +0,8 Grad | Leicht zu nass |
Oktober 2019 | +1,9 Grad | Deutlich zu nass |
November 2019 | +1,3 Grad | Etwas zu trocken |
Dezember 2019 | -0,5 bis +1 Grad Grad | Trend: etwas zu nass |
Januar 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2020 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: zu nass |

Die Erkenntnis: Nasskalt und die Optionen für den Winter bleiben erhalten
Wichtig bleibt die Schlüsselszene zum Beginn der zweiten Dezember-Dekade. Das Strömungsmuster meridionalisiert stark und es fehlt nicht viel, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz auf die warme Seite des Troges gelangen könnten. Zum aktuellen Stand ist das aber weniger wahrscheinlich. Aussichtsreicher sind nasskalte Wetterentwicklungen. Der Winter ist nicht weit entfernt.
Das zweite Schlüsselereignis wird sein, ob sich die Zonalisierung wird durchsetzen können, oder ob das meridionale Strömungsmuster erhalten bleibt. Zum aktuellen Stand setzt sich nach einer kurzen Westwetterlage die meridionale Großwetterlage fort. Aus Sicht der Freunde des Winterwetters
ist das eine mehr als spannende und unter Umständen auch wegweisende Wetterentwicklung.