Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das extreme Wetter hält über der Nordhälfte mit Dauerschneefall noch an und örtlich ist auch Eisregen möglich. Nachfolgend stellt sich eine Wetterentwicklung ein, die den bislang zu warmen Februar deutlich zu kalt ausfallen lassen kann.
Wetterwarnung
Kräftiger und länger andauernder Niederschlag ist heute noch entlang eines breiten Streifens von Bremen/Köln und Berlin/Dresden zu erwarten. Am südlichen Rand des Niederschlagsfeldes kann der Niederschlag auch als Eisregen niedergehen. Zusammen mit dem Wind und eisigen Temperaturbedingungen bleibt die Warnung vor extremen Unwetter zunächst bestehen, doch im Tagesverlauf schwächt sich das Unwetter allgemein ab.
Die Luftmassen arktischen Ursprungs kommen nur zögerlich nach Süden voran, doch ab der Wochenmitte erreicht diese die Alpen und so herrschen über ganz Deutschland frostige Tageswerte von -10 bis -5 Grad und örtlich bis -2 Grad vor. In den Nächten sinken die Werte auf -14 bis -6 Grad ab und über Schnee und bei Aufklaren kann es bis -20 Grad kalt werden. Kommt es in der ersten Wochenhälfte noch zu zeitweiligem Niederschlag, so lässt dieser ab Donnerstag nach und die Sonne kann sich häufiger präsentieren. Hochwinter. Mehr dazu: Wetter Februar 2021.
Die warmen Wetterverhältnisse über dem Süden toppten die kalten Bedingungen über dem Norden bei Weitem. Und so hat der Februar bis heute ein Temperaturüberschuss von +2,64 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 aufbauen können (+1,5 Grad 91/20). Das wird sich in den kommenden Tagen verändern und zum 10. Februar in den leicht negativen Bereich wandeln können. Der Grund ist der Arctic Outbreak, der das Wetter über Deutschland zunehmend beeinflussen wird.
Darin stimmen die Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle überein. Der Hochwinter wird sich über ganz Deutschland mit eisigen Temperaturverhältnissen behaupten können.
Sowohl die Wetterprognose des amerikanischen, als auch des europäischen Wettermodells berechnen zum 12. Februar die Ausbildung eines Hochdrucksystems zwischen Island, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien. Am östlichen Hochdruckgradienten werden kalte Luftmassen über das östliche Europa nach Süden geführt und gelangen zum 14. Februar über Umwege nach Deutschland.
Beide Vorhersage-Modelle berechnen die hochwinterliche Wetterlage bis zum 16. Februar. Die Tageshöchstwerte pendeln sich auf -8 bis -2 Grad ein und können über den Küsten auf bis +2 Grad ansteigen.
Bedingt durch die Kälte und die Nähe zum Hochdrucksystem, ist nur vereinzelt mit etwas Schneefall zu rechnen. Die großen Mengen sind nicht zu erwarten. Verbreitet scheint die Sonne für längere Zeit. In den klaren Nächten können die Werte auf -12 bis -2 Grad absinken und über Schnee sind Tiefstwerte von bis -18 Grad möglich. Damit wird sich der Februar bis zum 17. Februar in die deutlich zu kalte Richtung entwickeln können.
Schaut man sich die oben dargestellten Wetterkarten genauer an so erkennt man, dass das Hoch weit in den Polarwirbel hineinstrebt. Der Polarwirbel bleibt damit bis auf Weiteres gestört und weist bis zum 17. Februar ein hohes Verhalten zum Polarwirbelsplit auf. Kalte Luftmassen werden durch den Teilwirbel zwischen der Karasee und Barentssee nach Süden gleitet. Sollte sich das Hoch doch noch etwas weiter nach Osten verlagern können, so kann das die winterliche Wetterlage noch verhindern.
Betonhochüber Deutschland
Auch wenn derzeit alles auf eine hochwinterliche Wetterlage über Deutschland hindeutet, so möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Wetterentwicklung zwar wahrscheinlich, aber keineswegs gesichert ist. Deutlicher zeigt sich das im Mittelwert aller Kontrollläufe. Das Hoch positioniert sich bis zum 16. Februar zwischen England, Skandinavien und Deutschland und leitet den Zustrom arktischer Kaltluftmassen weit über dem Osten nach Süden ab. Die Hochdruckachse ist zu weit nach Süden ausgebildet, was den Kaltlufttransport nach Deutschland vereiteln könnte. Diese Variante sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Auch wenn es die milden Varianten in den Kontrollläufen noch gibt, so sind die Kontrollläufe in den letzten 24 Stunden ganz klar in die winterliche Richtung gekippt. Der Mittelwert wird über dem Norden und Osten vom 7. bis 22. Februar weitgehend im frostigen Bereich berechnet. Über dem Süden sinken die Werte zum 9. Februar in den Dauerfrostbereich ab und verweilen dort bis zum 22. Februar. Über dem Westen zeigt sich vom 7. bis 15. Februar eine frostige Periode, die über den Ballungsgebieten nach dem 15. Februar den leicht positiven Bereich übergeleitet werden kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
12. Februar | -10 bis +3 Grad |
-5 Grad bis -2 Grad |
16. Februar | -12 bis +9 Grad |
-3 bis +1 Grad |
22. Februar | -15 bis +8 Grad |
-3 bis +1 Grad |
Es bestätigt sich erneut: Einen Arctic Outbreak muss man erst einmal ankommen lassen - nachfolgend ergeben sich neue Wetterentwicklungen, die stark von den Temperaturen, der Schneemenge und der Windrichtung abhängig sind. Im aktuellen Fall fördert diese Wetterentwicklung ein Blockadehoch zwischen Island und Skandinavien, dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer hochwinterlichen Wetterlage führen wird. Was sich im Tagesverlauf verändert und ob sich der hochwinterliche Wettertrend bestätigt hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr an dieser Stelle mit einer Aktualisierung der Winterprognose.
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells bestätigte heute im Tagesverlauf die winterlichen bis hochwinterlichen Wetterentwicklungen in der zweiten Februar-Dekade. Der Mittelwert der Tag- und Nachttemperaturen wird sich vom 10. bis 20. Februar im Bereich von -3 bis -5 Grad einpendeln und im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1991 um -4 bis -7 Grad zu kalt ausfallen können. Damit wird der bisherige Temperaturüberschuss von +2,6 Grad im Februar negiert.
Im Vergleich zu den letzten 24 Stunden haben sich die kalten Varianten durchsetzen können. Fraglich bleibt die Entwicklung über dem Süden, wo in der Höhe immer wieder mildere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können. Aufgrund der schwachen Durchmischung können sich die milden Werte in der Höhe nicht gegen die schweren kalten Luftmassen am Boden durchsetzen. Und das sind ideale Voraussetzungen für Schneefall - zumindest in der Theorie.
In der Praxis zeigt sich der hohe Luftdruck dominierend, was die kalten Luftmassen begünstigt und überall dort, wo bis Mittwoch sich keine Schneedecke ausbilden wird, wird es zu sog. Kahlfrost kommen können.
Die Werte können extrem absinken und ihren Tiefpunkt voraussichtlich mit Höchstwerten von -16 bis -8 Grad am 18. Februar erreichen. In der Nacht wären bei Aufklaren und über Schnee bis -35 Grad möglich. Das aber bildet momentan nur der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells so ab und in den kommenden Stunden ist eine Abmilderung der extrem kalten Variante zu erwarten. Wahrscheinlicher wären Tageshöchstwerte von -10 bis -5 Grad und nächtliche Tiefstwerte von bis -15 Grad und bei Aufklaren und über Schnee bis -20 Grad. Nichtsdestotrotz zeigt die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, welches Potential in der kommenden Wetterentwicklung steckt.
Interessant war in den letzten 24 Stunden zu beobachten, wie rasch sich die Vorhersage-Modelle auf eine Hochdruckposition zwischen Island und Skandinavien haben einigen können. Die Hochdruckachse verläuft nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells etwas weiter südlich.
Und so werden die kalten Luftmassen aus nordöstlichen bis östlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz und die Schweiz geführt. Das reicht mit Höchstwerten von -8 bis -2 Grad und über dem Norden ab dem 14. Februar bis +2 Grad für verbreitet hochwinterliche Temperaturverhältnisse, doch ist das von sibirischen Verhältnissen weit entfernt. In den Nächten sinken die Werte auf -12 bis -4 Grad ab und über Schnee und bei Aufklaren wären bis -18 Grad möglich.
Die Wetterlage ist nach dem europäischen Wettermodell bis zum 17. Februar hochdruckdominiert, doch ist über dem Osten und über dem Süden immer wieder etwas Schneefall möglich. Großartige Neuschneemengen sind nicht zu erwarten und voraussichtlich werden die kalten Werte letztlich den Schneefall verhindern können.
Die Gemeinsamkeiten beider Vorhersage-Modelle bestätigen auch den Kaltlufttropfen östlich von Europa. Mit einer entsprechenden Hochdruckposition über Skandinavien kann dieser nach Mitteleuropa geführt werden. Und sollte das der Fall sein, so würde die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ihre Plausibilität erhalten können. Die deutlich zu milden Varianten wurden im Tagesverlauf weiter zurückgenommen und treten erst in der letzten Februar-Dekade wieder in Erscheinung. Deutlicher aber tritt die Hochdruckdominanz über Skandinavien in den Druckanomalien hervor. Auch hier hat es in den letzten 24 Stunden ein deutliches Statement für das Hoch gegeben.
Kurz und knapp - Der Hochwinter kommt in der zweiten Februar-Dekade und konserviert den bis dahin gefallen Schnee.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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