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Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 24.11.2019 - Ein Hauch von Winterwetter

| M. Hoffmann

Nebel-, Hochnebel- und Wolkenfelder nehmen zu. Ab der Wochenmitte gesellt sich Niederschlag hinzu und der Wind wird kräftiger. Zum Start in den Dezember kann Schneefall nicht ausgeschlossen werden.

Grau, trüb, windig und zunehmend unbeständig neigt sich der November seinem Ende entgegen. Auch sind stürmische Windböen ab der Wochenmitte über exponierten Lagen nicht auszuschließen. Deutschland liegt zunächst noch im Einflussbereich einer milden Vorderseitenanströmung, was die Tageswerte auf +7 bis +13 Grad ansteigen lassen kann.

Aktuell liegt die Temperaturabweichung im November gegenüber dem vieljährigen Mittelwert bei rund +1,2 Grad im zu milden Bereich. Der Überschuss kann bis zum Monatsende nicht mehr abgebaut werden. Schaut man sich das Jahr 2019 an, so gab es nur einen Monat, der zu kühl ausfiel und das war der Mai. Der Rest war zu warm. Interessant aber ist, dass es eine ganze Reihe an Monaten gab, die zu kühl gestartet sind - gilt das auch für den Dezember?

Hält der Winter Einzug?
Hält der Winter Einzug?

Nasskalter bis frühwinterlicher Start in den Dezember

In der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2019 wird es spürbar kälter und die Schneefallgrenze sinkt bis auf die mittleren Lagen ab. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch über den tieferen Lagen mit Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer zu rechnen. Bis zum 3. Dezember kann es in einigen Regionen zu Dauerfrost kommen. Darin stimmen die Wettermodelle und auch die Kontrollläufen weitgehend überein, was die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht.

Die Unsicherheiten

Diese nasskalte bis frühwinterliche Wetterentwicklung ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Warum? Verantwortlich für den Kaltluftvorstoß ist ein Hochdruckkeil auf dem Atlantik und kippt dieses zu schnell über Mitteleuropa weg, werden Deutschland, Österreich und die Schweiz von den Kaltluftmassen nur gestreift.

Der Trog über Mitteleuropa ist Anfang Dezember sehr wahrscheinlich, aber noch  nicht gesichert
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Wettermodell: Der Trog über Mitteleuropa ist Anfang Dezember sehr wahrscheinlich, aber noch nicht gesichert
© www.meteociel.fr

Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront

Beide Vorhersage-Modelle stützen die Wellenbewegung entlang der Polarfront bis zum 3. Dezember, was eine meridionale Grundströmung wahrscheinlicher macht. Interessant wird sein, ob diese sich auch darüber hinaus behaupten kann, oder ob es sich hierbei nur um ein kurzes frühwinterliches Geplänkel handelt.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Kein Wintereinbruch

Die Hochdruckblockade auf dem Atlantik kann sich nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells nicht behaupten. Breits zum 4. Dezember bricht der Widerstand in sich zusammen und die atlantische Frontalzone rauscht über Deutschland hinweg.

Deutlich milder

Mit einer entsprechenden Vorderseitenanströmung werden milde Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was die Tageswerte über Deutschland, der Schweiz und Österreich bis zum 6. Dezember auf +4 bis +8 Grad ansteigen lassen kann.

Starkwindereignisse nicht ausgeschlossen

Der erneute Wetterumschwung geht mit einer hohen Dynamik einher, was sowohl die Niederschlagstätigkeit, als auch die Neigung zu Starkwindereignissen ansteigen lassen kann. Ganz wie es sich für eine Westwetterlage gehört.

Geht es also nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, so bestätigt sich der zweite Wettertrend der letzten Tage. Erst ein kühler Start, dann deutlich milder. Ob die Zonalisierung nur vorübergehender Natur ist, wird sich zeigen.

Setzt sich noch in der ersten Dezember-Dekade die Zonalisierung durch?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Wettermodell: Setzt sich noch in der ersten Dezember-Dekade die Zonalisierung durch?
© www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufen: Ein Hauch von Winter

Der Zeitraum vom 1. bis 4. Dezember wird im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu kühl berechnet. Der Dezember startet mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu kalt. Der Durchschnittswert der Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe liegt zwischen -5 bis -8 Grad, was für Schneeschauer bis auf tiefere Lagen herab reichen sollte.

Im Zeitraum vom 5. bis 10. Dezember berechnen die Kontrollläufe eine Milderung - jedoch nicht in den deutlich zu warmen, sondern vielmehr in einem nasskalten Bereich, der ganz gut zur Jahreszeit passt.

Viel Niederschlag

Die Niederschlagsprognose ist vom 27. November bis 1. Dezember deutlich erhöht, sinkt zum 2. und 4. Dezember in den leicht erhöhten Bereich ab und steigt darüber hinaus in den mäßig erhöhten Bereich an. Das Spricht für eine hohe Tiefdruckaktivität und mit dem Auf und Ab der Temperaturen wird die Wellenbewegung entlang der Polarfront bestätigt.

Temperatur-Spektrum der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
1. Dezember +0 bis
+6 Grad
+3 bis
+4 Grad
4. Dezember -6 bis
+9 Grad
0 Grad über dem Süden und Osten
+2 bis +3 Grad über dem Norden und Westen
9. Dezember -3 bis
+8 Grad
+1 bis +3 Grad über dem Süden und Osten
+4 bis +5 Grad über dem Norden und Westen
Diagramm Temperaturen Dezember 2019 vom 24.11.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Dezember 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Ein frühwinterlicher Wettercharakter ist in den ersten fünf Dezember-Tagen eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung. Details bleiben dennoch abzuwarten und nicht selten kippt so etwas noch in die nasskalte Richtung um. Darüber hinaus deutet sich eine erhöhte Einflussnahme atlantischer Tiefdrucksysteme an, die neben einer erhöhten Niederschlagsaktivität auch mildere Temperaturwerte, als auch zu Starkwindereignissen führen kann. Vollwetter!

Ob sich im Tagesverlauf etwas verändert hat und wie es mit dem Winter doch noch klappen kann, klären wir heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Winterprognose.

Update der Wetterprognose von 19:52 Uhr

Die Kaltluftdusche wurde vom amerikanischen Wettermodell heute im Tagesverlauf weiterhin berechnet, was die Temperaturen im Zeitraum vom 1. bis 5. Dezember verbreitet in den nasskalten Bereich zurückgehen lassen kann. Zwischen dem 2. und 3. Dezember ist über einigen Regionen mit dem ersten Dauerfrost der Saison zu rechnen.

Die Niederschläge können bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer niedergehen und mancherorts ist auch die Ausbildung einer dünnen Schneedecke möglich.

Schneeprognose nach dem europäischen Wettermodell bis zum 3. Dezember
Schneeprognose nach dem europäischen Wettermodell bis zum 3. Dezember
© windy.tv

Der Winter setzt sich nicht durch

Auch das wurde im Tagesverlauf bestätigt. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist gut strukturiert und drückt den Hochdruckkeil nach Süden weg. Nachfolgend setzt sich bis zum 10. Dezember die atlantische Frontalzone bis nach Skandinavien durch und sorgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen lebhaften und unbeständigen Wettercharakter. Die Temperaturen erreichen bspw. am 7. Dezember Werte von +7 bis +12 Grad.

Stürmisches und turbulentes Wetter steht bevor
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Stürmisches und turbulentes Wetter steht bevor
© www.meteociel.fr

Welche Chancen hat der Winter?

Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 4. Dezember an, so ergibt sich für einen - nachhaltigen - Wintereinbruch nur wenig Spielraum. Erst einmal möchten sich die atlantischen Tiefdrucksysteme austoben, was diese nach der Statistik bevorzugt in der ersten Dezember-Dekade machen. Was man aber auch gut erkennen kann, sind die Hochdruckeinschübe innerhalb des Polarwirbels, was durchaus noch für Überraschungen gut sein kann. Man wird sehen.

Druckanomalie bis 4. Dezember
Druckanomalie bis 4. Dezember - Die Zonalisierung wird in Gang gesetzt © climatereanalyzer.org

Wettertrend der Kontrollläufe: Turbulentes Dezember-Wetter

Der Mittelwert aller Kontrollläufe berechnet ein Tiefdruckzentrum zwischen Island und Skandinavien. Damit ist die Großwetterlage prädestiniert für einen zonalen Verlauf. Zudem sind die Gradienten entsprechend eng gedrängt, was vom 4. bis 10. Dezember zu Starkwindereignissen führen kann.

Nach den Kontrollläufen zeichnet sich ein klarer Wettertrend ab
Nach den Kontrollläufen zeichnet sich ein klarer Wettertrend ab
© www.meteociel.fr

Die Erkenntnis

Ein Hauch von Winter wird vom 1. bis 5. Dezember über Deutschland hinwegziehen und über manchen Regionen für Dauerfrost und etwas Schneefall sorgen können - teils bis auf tiefere Lagen herab. Anschließend ergibt sich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für ein westlich orientiertes Strömungsmuster, was neben Regen und ansteigenden Temperaturen auch für Starkwindereignisse sorgen kann. Langweilig wird es nicht werden.

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