Wetterprognose und Wettervorhersage
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Update Wetter Winter 2016/17:
Das amerikanische Wettermodell berechnete heute Nachmittag weiterhin im ein Hochdrucksystem in der Nähe von Deutschland, welches jedoch seinen Schwerpunkt bis zum 10. Dezember weiter nach Süden verlagert und somit auch die Option auf ein westlich orientiertes Zirkulationsmuster im zweiten Dezember-Drittel eröffnet. In Folge solch einer Variante wäre im zweiten Dezember-Drittel ein abwechslungsreicher, windiger und auch milder Wettercharakter zu erwarten. Heute Abend wurde die Möglichkeit einer Westwetterlage Anfang des zweiten Dezember-Drittels bestätigt, welche ab dem 12./13. Dezember auch in eine kühle Nordwest- und später kalte Nordwetterlage übergehen kann.
Das europäische Wettermodell "zieht" nach und ermöglicht zum 9./10. Dezember ebenfalls eine aktiv-dynamische Westwindzirkulation mit kälteren Varianten ab dem 11. Dezember.
Die Kontrollläufe bestätigen aber eine kalte Variante nicht und berechnen den Mittelwert in dem für die Jahreszeit leicht zu milden Bereich.
Im abendlichen Update möchten wir heute auch auf die vielen Fragen von Ihnen eingehen, welche sich grundsätzlich um das gleiche Thema drehen: "Wie wird der Winter 2016/17?", "Wann kommt der Schnee 2016?". Grundsätzlich kann man aber die Fragen wie folgt beantworten: im Jahr 2016 sieht das Setup komplett anders aus, als in den Jahren der zu warmen Winter. So hat über dem sibirischen Raum bereits eine frühe und außergewöhnlich kalte Wetterperiode stattgefunden, was die Schneedecke dort auf 30-120 cm hat ansteigen lassen und sich schon weit nach Westen hat ausweiten können. Zum anderen ist das die Meereisausdehnung über der arktischen See, welche weiterhin so gering ist, wie noch nie und zu guter Letzt macht der Polarwirbel insgesamt keine gute Figur und zeigt schon sehr früh im Winter Instabilitäten, welche zu hohen Wellenbewegungen entlang der Polarfront und zu Polarwirbelsplits führen können. Ein weiterer sich verändernder Faktor ist die abnehmende Sonnenaktivität in ihrem aktuellen Zyklus und nicht zuletzt die Statistik spricht für einen normalen Winter. Was spricht gegen einen normalen bis zu kalten Winter? Kurz und knapp: der Klimawandel (wer tiefergehende Informationen zu den Setups haben möchte, kann dies hier gerne nachlesen: Wie wird der Winter 2016/17: Die Randfaktoren, bzw. das Setup). In Summe wird der Winter 2016/17 mit hoher Wahrscheinlichkeit anders verlaufen, als die drei warmen Winter zuvor und es würde nicht überraschen, wenn sich in diesem Winter sehr warme und sehr kalte Phasen abwechselnd "die Klinke in die Hand" geben.
Das Langfristmodell hat sehr lange Zeit einen deutlich zu warmen Winter in seiner Wettervorhersage im Programm gehabt, hat aber in den letzten Wochen mehr und mehr eine Korrektur vorgenommen, was hauptsächlich auch am Polarwirbel liegen mag. Heute gab es wiederum eine Korrektur, welche den Januar betrifft. So wird nun der Dezember 2016 und der Januar 2017 mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert weitgehend normal berechnet. Der Februar 2017 ist und bleibt aber mit einer Abweichung von +1/+2 Grad ein warmer Ausreißer. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich im Dezember ein leicht zu nasser Nordosten und ein zu trockener Südwesten, während der Januar und Februar 2017 sich unauffällig gegenüber dem Sollwert präsentieren.
Rückblickend waren alle Monate 2016 von Januar bis September zu warm, erst im Oktober und November gab es eine Kehrtwende, welche mit ihrem Ausgleichsverhalten möglicherweise auch über den Winter anhalten kann (mehr dazu unter: Wie wird der Winter 2016/17: Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten).
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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