Sommer 2022: Ein sommerlicher Temperaturtrend mit optionaler Hitze, doch keine stabile Wetterlage in Sicht
Kräftige Schauer und Gewitter ziehen an Pfingsten über Deutschland hinweg. Die nachfolgende Wetterentwicklung hängt stark davon ab, wie sich ein Hochdrucksystem wird positionieren können. Sowohl Sommerwetter als auch Hitze und Unwetter können eine Rolle spielen.
Schwül-warm. Ein Tiefdrucksystem bei England führt auf seiner Vorderseite feuchtwarme Luftmassen nach Deutschland, die zum Pfingstwochenende zunehmend instabiler werden und sich in Form von kräftigen Schauern und Gewittern über Deutschland entladen können.
Unwetter an Pfingsten
Los geht es bereits zum Freitag - erst über dem Süden und bis Pfingstmontag dehnt sich das Frontensystem in Richtung Nordost- und Ostdeutschland aus. Die Gewitter können mitunter kräftiger und regional unwetterartig ausfallen. Mit Blitz- und Hagelschlag, Starkregen und stürmischen Windböen kann gerechnet werden. Wo der Schwerpunkt der Gewitteraktivität liegen wird, lässt sich im Moment nicht sagen, der Trend der letzten Tage zeigt diesen jedoch über dem östlichen Bayern (Gewitterprognose). Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten 2022.
Die Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Sommerlich warm bis hochsommerlich heiß
Das schwache Tief bei England zieht über Pfingsten über Deutschland hinweg und positioniert sich bereits am 7. Juni über dem östlichen Europa. Auf dem Atlantik entsteht ein kräftigeres Tiefdruckgebiet, das gerne weiter nach Osten vorankommen möchte, jedoch von einem Hoch blockiert wird.
Sommerlich warm mit Schauer und Gewitter
Dieses Hochdrucksystem baut sich über Mitteleuropa auf und blockiert das atlantische Frontensystem. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen vom 7. bis 11. Juni voll im Einflussbereich des Hochdrucksystems.
Erhöhte Unwetterneigung
Die Grundströmung kommt aus südwestlichen Richtungen und führt neben warmen auch feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen +22 bis +26 Grad und können um den 10. Juni herum kurzzeitig hochsommerliche +34 Grad erreichen, doch sorgen immer wieder Schauer und Gewitter für eine Abkühlung. Da die Luftmassen jedoch voller Energie und zudem labil geschichtet sind, sind unwetterartige Wetterereignisse im gesamten Zeitraum möglich.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Schwül-warm und gewittrig
Die Wetterprognose der Amerikaner ist etwas anders aufgestellt, als die Europäer, die Auswirkungen auf das Wetter über Deutschland aber sind ähnlich.
Das Tief über England zieht über Pfingsten nicht so schnell nach Osten ab, sondern verweilt etwas länger über Mitteleuropa. So haben die Luftmassen Zeit, um ein wenig abzukühlen. Die Temperaturen werden vom 7. bis 10. Juni in einem Bereich von +17 bis +23 Grad simuliert. Kommen Schauer hinzu - und die werden reichlich berechnet - kann es bis auf +14 Grad abkühlen.
Sommerlich warm, Schwüle und kräftige Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotential
Doch trotz sich das Tief sehr langsam nach Osten bewegt, kommt das Tief über dem Atlantik zustande und drückt auf seiner Vorderseite ein Hoch nach Norden. Dieses Hoch positioniert sich bis zum 11. Juni über Deutschland und dehnt sich bis nach Skandinavien aus, doch gelingt dessen Stabilisierung nicht. Von Westen gelangen immer wieder Störimpulse nach Deutschland.
Keine Stabilität
Vorderseitig werden warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Temperaturen vom 11. bis 13. Juni auf +22 bis +26 Grad und örtlich bis +30 Grad ansteigen lassen kann, doch sorgen kräftige Schauer immer wieder für eine Abkühlung. Zwischen dem 14. und 16. Juni sind erneut unwetterartige Wetterereignisse zu erwarten, bevor sich ab dem 16. Juni das nächste Hochdrucksystem über Deutschland durchsetzen kann.
Auf den Punkt gebracht: Südwestliche Anströmung - keine stabile Wetterentwicklung
Der Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute erneut. Zwar berechnen die Vorhersage-Modelle noch unterschiedliche Lösungsansätze, doch sind die Folgen für das Wetter über Deutschland ähnlich.
Dass die Grundströmung nach Pfingsten auf südwestliche Richtungen kippen kann, bestätigen auch die Kontrollläufe - und das nicht nur seit heute, sondern schon die letzten 7 Tage. Südwest bedeutet im Sommer in den meisten Fällen eine schwül-warme und wenig stabile Wetterentwicklung, die immer wieder zu kräftigen Schauern und Gewittern neigt, die über der Süd- und Westhälfte tendenziell zahlreicher als über dem Norden und Osten auftreten können.
Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert bewegt sich das Temperaturspektrum über und kurz nach Pfingsten in einem um +1 bis +2 Grad zu warmen Bereich. Nach dem 7. Juni berechnet die Temperaturprognose der Kontrollläufe über dem Norden eine Differenz von +1 bis +2 Grad und über dem Süden, Osten und Westen von bis +3 Grad. Mit anderen Worten formuliert, hat die erste Juni-Hälfte gegenüber vieljährigen Mittelwert hervorragende Chancen zu warm auszufallen.
Die Niederschlagssignale sind über Pfingsten deutlich erhöht und schwächen sich darüber hinaus ab - verschwinden aber nicht und so bestätigt sich der wenig stabile und zu Schauern und Gewittern neigende Wettercharakter bis Mitte Juni der letzten Tage.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
8. Juni | +12 bis +27 Grad |
+18 bis +22 Grad |
12. Juni | +14 bis +32 Grad |
+21 bis +23 Grad |
17. Juni | +15 bis +35 Grad |
+21 bis +23 Grad |