Wetter im Sommer 2017 - Wetter­prognose vom 18. Mai 2017: typisch deutscher Sommer?

| M. Hoffmann

Heute wird es nochmals richtig warm und örtlich können sommerliche Temperaturen erreicht werden, bevor sich von Westen her ein Tiefdrucksystem mit kräftigen Schauern und Unwettern nähern und für örtliches Unwetterpotential sorgen kann. Anschließend wird es wieder kühler und das Sommerwetter ist vorerst einmal beendet, wobei die Tageswerte sich mit +15 bis +20 Grad, örtlich bis +23 Grad am Wochenende durchaus im Jahreszeit typischen Bereich bewegen und zum Start in die neue Woche weiter ansteigen können. Das sind doch gute Voraussetzungen für das Wetter am Vatertag?

Wetterprognose Vatertag 2017

Eine detaillierte Wettervorhersage für den Vatertag ist weiterhin nicht möglich, aber es zeichnet sich zunehmend ein Grundstruktur in der Wetterentwicklung ab, welche im groben Umfang zumindest eine Wetterprognose ermöglichen. Das amerikanische Wettermodell berechnet im Verlauf der kommenden Woche den Aufbau einer schwachen Hochdruckzone zwischen der Mittelmeerregion und Skandinavien, welches die Tiefdrucksysteme der atlantischen Frontalzone zunächst einmal daran hindert, weiter nach Osten voranzukommen. Im weiteren Verlauf aber gelingt es dem Hochdrucksystem nicht, sich zu festigen und so kann das Tiefdruckgebiet im Zeitraum rund um das verlängerte Wochenende an Christi Himmelfahrt weiter nach Osten ziehen und im Zeitraum vom 25. bis 28. Mai das Wetter über Deutschland beeinflussen. Allerdings schwächt sich das Tiefdruckgebiet ab, was mildere Temperaturen ermöglichen kann, der Wettercharakter bleibt aber nach dieses Simulationen als unbeständig zu bezeichnen. Welches Wetter kann daraus am verlängerten Wochenende entstehen? +15 bis +20 Grad und Regen, teils kräftig, mal nachlassend. Kurze Sonnenscheinphasen sind möglich mit Temperaturen von bis +22 Grad. Mit Sommer hat das noch nichts zu tun.

Das europäische Wettermodell stützt die Entwicklung der Großwetterlage mit einen nach Osten abziehende Tiefdrucksystem, allerdings mit einem bedeutsamen Unterschied. Westlich des Tiefdrucksystems bildet sich ein Hochdruckkeil in Richtung europäisches Nordmeer aus, was den Zustrom kalter Luftmassen verstärkt und auch Deutschland erreichen kann. So wäre das Wetter am Vatertag nicht nur regnerisch, sondern mit Temperaturen von +11 bis +17 Grad für die Jahreszeit etwas zu kühl. Auch hier: wenig sommerlich.

Warm oder kalt?

Geht es nach den Wahrscheinlichkeiten, so zeigt sich rund um Christi Himmelfahrt ein durchaus noch breites Entwicklungsspektrum, so dass Veränderungen in die eine oder andere Richtung möglich sind. Die Kontrollläufe liegen mit ihrem Mittelwert bspw. exakt auf dem für die Jahreszeit normalen Werte und berechnen bspw. am 25. Mai ein Temperaturspektrum von +10 bis +24 Grad (Mittelwert: +17 bis +18 Grad) und am 28. Mai zwischen +9 bis +23 Grad (Mittelwert: +18 bis +19 Grad). Anders formuliert: weder warm noch kalt, sondern normal. Anders sieht es aus, wenn man die Niederschlagssimulation betrachtet. Hier werden von den Kontrollläufen eine von Südwest nach Nordost ansteigende Niederschlagswahrscheinlichkeit berechnet, was einen unbeständigen Wettercharakter durchaus wahrscheinlicher als eine sommerliche Großwetterlage macht.

Diagramm Temperaturen Vatertag 2017 vom 18. Mai
Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt, normal, zu warm

Wettertrend für den Sommer 2017

Gegen 17:00 Uhr gehen wir nochmals näher auf die Wetterentwicklung Anfang Juni und damit auch auf das Wetter an Pfingsten ein, doch wie ist es um zum heutigen Stand um das Wetter im Sommer 2017 bestellt, welche Rückschlüsse lassen sich ziehen? Der Wetterablauf ist nach einem deutlich zu warmen Winter ganz ähnlich der der letzten Jahre. Im April und Mai kam es immer wieder zu Kaltlufteinbrüchen (gerade zu Ostern und auch Pfingsten), welche teilweise auch das Wetter im Juni noch mit beeinflussten und somit dem Sommer, bzw. einer stabilen Sommerwetterlage wenig Chancen gaben. Letztes Jahr zog sich die wechselhafte und wenig sommerliche Wetterphase bis weit in den Juni hinein, aber auch im Juli gab es wenig hochsommerliche Wetterphasen. Am Ende war der Sommer aber im Schnitt gegenüber dem langjährigen Mittelwert um +1,5 Grad zu warm. Das könnte sich im Sommer 2017 durchaus wiederholen - durchwachsen, normal, mit dem Trend zu warm auszufallen.

Das Langfristmodell stützt diese Hypothese seit geraumer Zeit, bei der die Mittelwerte im Juni, Juli und August eine Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad aufzeigen, welche in ihrer Tendenz mit einer Abweichung von bis +1 Grad auch leicht zu warm ausfallen können. In Zeiten des Klimawandels ist ein zu warmer Sommer auch nicht unwahrscheinlich und es ist schon 20 Jahre her, als dass ein Sommer normal, bzw. leicht zu kalt ausfiel. Im Niederschlagsverhalten berechnet das Langfristmodell einen normalen Juni, einen zu trockenen Juli und einen zu nassen August. In Summe durchwachsen und normal - ein typisch deutscher Sommer also? Man wird abwarten müssen.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 18. Mai 2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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