Wetter Juli 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 15.06.2019 - Setzt sich der Westdrift durch?
Das Wetter im Juni besticht bisweilen durch viel zu warme Temperaturen - vor allem über den östlichen Regionen. Zum aktuellen Stand befindet sich die Entwicklung der Großwetterlage in einem Umbruch, was auch weite Teile des Wetters im Juli 2019 beeinflussen könnte.

Schauer und Gewitter werden in den kommenden Tagen zu steten Begleitern werden. Örtlich ist auch mit einem erhöhten Unwetterpotential zu rechnen. Wo genau das sein wird, lässt sich bei Schauern und Gewittern nur schwer vorhersagen und es gilt der sog. Nowcastbereich. Hilfreich hierzu ist sowohl das Gewitterradar und die Gewitterprognose. Mit einer Südwestströmung aber werden warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Tageswerte mit +24 bis +28 Grad allgemein in den sommerlich warmen Bereich ansteigen lässt, während über den östlichen Regionen hochsommerlich heiße Werte von bis zu +34 Grad erreicht werden können. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.
Der Juni ist viel zu warm
Betrachtet man den aktuellen Mittelwert, so ist der Juni gegenüber seinem langjährigen Durchschnitt zur Halbzeit um etwa +3,2 Grad zu warm. Schaut man sich die Temperaturkarte genauer an, so liegt die Abweichung über dem Westen zwischen +1,45 bis +2 Grad und über dem Osten zwischen +4,5 bis +5,5 Grad. Vor allem über dem Osten können die Abweichungen bis Mitte Juni als historisch hoch bewertet werden.
Die Sonnenscheindauer ist mit 60 Prozent Sollerfüllung bereits jetzt schon positiv besetzt, während sich die Niederschlagsmengen mit einer Sollerfüllung von rund 45 Prozent in einem normalen und im Trend etwas zu trockenen Bereich befindet. Vor allem aber die Niederschlagssituation über weite Teile von Bayern ist bedenklich, wurden hier 1 bis 3 Prozent des Solls erfüllt. Deutlich mehr an Niederschlag gab es bislang über dem Osten und Nordosten, wo das Niederschlagssoll über manchen Regionen bereits überschritten worden ist.

Schwül-warm mit Schauern und Gewittern
Betrachtet man die aktuelle Großwetterlage, so positioniert sich im Verlauf des Wochenendes ein Tiefdruckzentrum zwischen Island und England und trogt zum Start in die neue Woche nach Süden aus und im Verbund mit einem Hochdruckkeil über Mitteleuropa werden sehr warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was wiederum die Temperaturen, als auch die Neigung zu Schauern und Gewittern ansteigen lässt.

Die Wetterentwicklung bis Juli
Die Großwetterlage ist aktuell im Begriff, sich nachhaltig umzustellen. Seit April hält sich eine mehr oder minder gestörte Zirkulation aufrecht und sorgte zunächst für die Hitze und Trockenheit im April und den durchwachsenen und leicht zu kühlen Mai 2019.
Unterschieden hat sich die gestörte Zirkulation jeweils mit einem Hoch über Skandinavien (warmes und trockenes Ostwetter) und einer Hochdruckblockade auf dem Atlantik (Meridionale Nord-Süd-Strömung). Die Wetterentwicklung bis Juli 2019 wird nun maßgeblich davon abhängen, ob es zu einem Ausgleichsverhalten in Form einer Zonalisierung kommt, oder ob sich die gestörte Zirkulation wiederholen (erhalten) kann.
Zonalisierung in zwei Varianten
Sollte sich die gestörte Zirkulation nicht erhalten können, so setzt sich über kurz oder lang der sog. Westdrift - oder auch Zonalisierung genannt - durch. Die Grundströmung kommt aus westlichen Richtungen. Ob die Temperaturen dabei warm oder kalt ausfallen werden, hängt von Position des Tiefdruckzentrums ab.
Regen, Wind und kühle Temperaturen
Rückt das Tiefdruckzentrum bis nach Skandinavien vor, so liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz am südlichen Tiefdruckgradienten, was immer wieder Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg treibt und mit einer westlichen bis nordwestlichen Grundströmung auch kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa führt. Mit einer Nordwestströmung wären Anfang Juli Tageswerte von +15 bis +20 Grad und mit einer Westströmung von +17 bis +23 Grad zu erwarten.
Das wesentliche Merkmal ist eine spürbare Abkühlung. Die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet eine solche kühle, windige und auch regnerische Westwetterlage vom 25. Juni bis 1. Juli.

Die warme bis heiße Südwestwetterlage
Eine Abwandlung der Zonalisierung ist die Südwestwetterlage, bei der ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa das Wettergeschehen bestimmt. Das Tiefdruckzentrum verweilt zwischen Island und Skandinavien und führt im Verbund mit dem Hochdruckkeil warme und auch feuchte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz, was in etwa dem aktuellen Wettercharakter gleichkommt.

Der Erhalt der gestörten Zirkulation
Auch diese Variante ist für Anfang Juli absolut machbar. Dabei strebt der Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa und dehnt sich im weiteren Verlauf nach Skandinavien aus und nimmt dort eine autarke Formation an. Je nach Achsausrichtung werden heiße Luftmassen aus südlichen Richtungen, oder gemäßigt warme aus östlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt.

Kontrollläufe: Anfang Juli gemäßigtes Temperaturniveau
Wie wird das Wetter Anfang Juli? Geht es nach den Wahrscheinlichkeiten, so lohnt sich ein Blick auf die Kontrollläufe, welche die Hitzeperiode noch bis zum 20./21. Juni berechnen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem markanten Temperaturrückgang, bei der der Mittelwert auf ein Jahreszeit-typisches Niveau absinken kann.
Das Temperaturspektrum liegt am 22. Juni zwischen +16 bis +24 Grad (Mittelwert: +20 Grad) und am 1. Juli zwischen +13 bis +29 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad). Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells gehört im Zeitraum vom 25. Juni bis 1. Juli zu den kältesten Varianten. Mit Veränderungen ist also zu rechnen, doch zeigt sich, dass kältere Varianten möglich sind - vor allem, wenn sich die Zonalisierung durchsetzen solte.

Wettertrend nach den Langfristmodellen: Wie wird das Wetter im Juli 2019?
- Das CFSv2 Modell berechnet den Juli 2019 mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal und im Trend etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist als negativ und damit als zu trocken zu bewerten.
- Die NASA berechnet den Juli mit einer Abweichung von +0,25 bis +1,5 Grad im Trend ebenfalls etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als normal und im Trend als leicht zu nass zu bewerten.
- Geht es nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells, so soll der Juli mit einer Abweichung von +0,25 bis +1,5 Grad etwas zu warm ausfallen können. Die Niederschlagsprognose ist durchwachsen und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
Auf den Punkt gebracht
Die Großwetterlage ist aktuell im Begriff sich umzustellen. Ob das gelingt oder nicht, hängt maßgeblich von den Positionen zweier Wettersysteme ab. Tendenziell bleibt die Hitze bis zum 21./22. Juni erhalten, nachfolgend kommt es zu einer Abkühlung auf einem Jahreszeit-typisches Niveau, was sich bis in den Juli hinein halten kann. Jahreszeit-typisch bedeutet in diesem Fall Tageswerte um die +22 bis +23 Grad herum pendelnd.
Die Langfristmodelle berechnen in ihrem Wettertrend für den Juli 2019 einen durchwachsenen Wettercharakter aber am Ende etwas zu warmen Temperaturtrend.