Wetter Februar 2024: Ein rekordwarmer, zu nasser und dunkler Februar
Der Februar 2024 stellte alles in den Schatten, was seit 1881 aufgezeichnet werden konnte. Am Ende war das Wetter Rekordwarm und extrem Schneearm. Der Februar war sogar deutlich wärmer, als ein durchschnittlicher März und war nah dran an einem April, was einen ungewöhnlich frühen Vegetationsbeginn zur Folge hatte.
Seit November tobt sich mehr oder minder aktiv die atlantische Frontalzone über Deutschland aus und konnte so zu einer überdurchschnittlichen Niederschlagsentwicklung führen. Daran hat sich auch im Februar nichts geändert und so konnte auch der Zustrom ungewöhnlich warmer Luftmassen aufrechterhalten werden.
Bereits in der ersten Februar-Dekade betrug die Temperaturanomalie unglaubliche +6,3 Grad und schnell wurde klar, dass der Winter auch im Februar keinen leichten Stand haben wird und der Februar auf Rekordkurs sein wird. Sehr zum Leidwesen aller Freunde des Winterwetters
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Daten und Fakten Wetter Februar 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +6,57 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +6,17 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +5,07 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
81,03 l/m² - Sollwert: 49 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 176,7 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 51,4 Stunden
- Sollwert: 73 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 69,5 Prozent
Die Temperaturen
Das Wetter im Februar 2024 war in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Der Winter hatte nicht einmal den Hauch einer Chance und die Temperaturen stiegen immer weiter an. Nur um das einmal zu verdeutlichen: Der Februar hatte eine Durchschnittstemperatur von +6,57 Grad. Ein durchschnittlicher März hat einen Mittelwert von +3,5 Grad und ein April von +7,4 Grad. Das zeigt, dass die Temperaturen deutlich über dem Mittel vom März und nah dran am April waren.
Extrem hohe Temperaturen
Die höchste Temperatur wurde am 16. Februar mit +18,8 Grad über Rosenheim (Bayern) erreicht. Der tiefste Temperaturwert wurde mit -5,5 Grad über Schipkau-Klettwitz (Brandenburg) registriert. Interessant aber ist, dass der Mittelwert der Tageswerte im Februar bei +9,63 Grad und in den Nächten bei +3,51 Grad lag. Selbst der Mittelwert der Nächte konnte den Mittelwert eines Februars von +0,4 Grad nicht erreichen. Mit anderen Worten formuliert, waren die Nachttemperaturen im Februar so warm, wie ein durchschnittlicher März. Das war ein ungewöhnliches Extrem.
Rekordwarmer Februar
Und ja, so überraschte es nicht, dass der Februar am Ende eine durchschnittliche Temperatur von rund +6,6 Grad erreichte. Die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittelwert betrug +6,2 Grad (91/20: +5,1 Grad) - So warm war noch kein Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881. Der bisherige Rekord aus dem Jahre 1990 hatte eine Abweichung von rund +5,1 Grad - damit wurde der alte Rekordwert deutlich übertroffen.
Die wärmsten Bundesländer waren mit einer Abweichung von +6,8 Grad Bayern und Sachsen. Frischer
war es mit einer Abweichung von +5,2 Grad über Schleswig-Holstein. Alle Bundesländer waren extrem zu warm.
Vegetationsbeginn im Februar
Auch das ist ungewöhnlich. Normalerweise ist am 2. April der Vegetationsbeginn. In diesem Jahr begann bereits mit dem 26. Februar der Austrieb der Vegetation.
Totalversagen im Hinblick auf den Winter
Bodenfrost gab es an 9,6 Tagen (normal: 20,6 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 4,75 Tagen (normal: 18,3 Tage) und an 0,1 Tagen gab es Eistage (normal: 6,1 Tage).
Monat | Eistage (Dauerfrost) |
Frosttage (Nachtfrost) |
Bodenfrost | Schneedecke |
---|---|---|---|---|
Februar | 0,1 (6,1) Tage | 4,8 (18,3) Tage | 9,6 (20,6) Tage | 0,24 (11,2) Tage |
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +6,6 Grad |
Baden-Württemberg | +6,1 Grad |
Bayern | +6,8 Grad |
Hessen | +6,2 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +5,7 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +5,9 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +5,7 Grad |
Rheinland-Pfalz | +5,8 Grad |
Schleswig-Holstein | +5,2 Grad |
Saarland | +5,3 Grad |
Sachsen | +6,8 Grad |
Sachsen-Anhalt | +6,7 Grad |
Thüringen | +6,7 Grad |
Ein deutlich zu nasser Februar
Was mit dem Oktober begann, konnte sich im November, Dezember, Januar und nun auch im Februar fortsetzen und die Dürre aus dem Frühsommer, der ersten Sommerhälfte und zum Beginn des Herbstes beenden. Auch die anhaltende Dürre seit 2018 konnte kompensiert werden.
Der dominant maritime Einfluss der Frontalzone sorgte immer wieder für kräftigen Niederschlag, der insbesondere in der ersten und zweiten Februar-Dekade für ordentlichen Regen sorgte. Hauptsächlich in einem Bereich zwischen den Linien von Münster-Dresden und Schwarzwald-Nürnberg konnte überproportional viel Regen gemessen werden.
Nordrhein-Westfalen und das Saarland deutlich zu nass
Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden ging am 7. Februar mit 77,4 l/m² über Baiersbronn-Mitteltal (Baden-Württemberg) nieder. Zum Vergleich - das Monatssoll beträgt 49 l/m². Mit rund 263,1 l/m² konnte über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) der meiste Niederschlag im gesamten Februar registriert werden. Mit 21,7 l/m² war die Region rund um Vogtsburg-Bischoffingen (Baden-Württemberg) deutlich zu trocken.
Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Sollerfüllung von 231 Prozent Mecklenburg-Vorpommern das nasseste
und mit 111 Prozent Baden-Württemberg das trockenste
Bundesland im Februar. Keines der Bundesländer war zu trocken.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 13,2 Tagen (normal: 9,3 Tage).
Deutlich zu nass
Am Ende kamen insgesamt 80,9 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit zu 176,6 Prozent übererfüllt - der Februar war somit zu nass.
Winterwetter und Schnee
Nennenswert winterliche Wetterphasen gab es nicht. Doch konnte abseits der Gebirge mit rund 7 cm am 8. Februar über den östlichen Landesteilen eine Schneedecke registriert werden. Insgesamt gab es 0,24 Schneetage (in der Fläche, im Mittel), normal sind im Februar 11,2 Schneetage.
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 227,8 % |
Baden-Württemberg | 111,0 % |
Bayern | 123,3 % |
Hessen | 166,7 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 231,1 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 217,1 % |
Nordrhein-Westfalen | 191,1 % |
Rheinland-Pfalz | 144,2 % |
Schleswig-Holstein | 225,7 % |
Saarland | 178,0 % |
Sachsen | 197,8 % |
Sachsen-Anhalt | 204,9 % |
Thüringen | 183,0 % |
Zu wenig Sonnenschein
Viel Niederschlag, viele Wolken, wenig Sonnenschein. So lässt es sich gut auf den Punkt bringen, dass es im Februar zu wenig Sonnenschein gab. Auf die Bundesländer bezogen gab es über Baden-Württemberg mit 69,4 Stunden den meisten Sonnenschein, während sich mit rund 32,3 Stunden über Niedersachsen die Sonne die meiste Zeit über hinter den Wolken versteckte.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 104,4 Stunden über Hohenpeißenberg (Bayern). Vergleichsweise wenig Sonnenschein gab es mit 17,6 Stunden über Bremerhaven (Bremen; Niedersachsen).
Im Schnitt kam eine Sonnenscheindauer von 51,4 Stunden zusammen. Der Sollwert von 73 Stunden wurde somit nur zu 69,5 Prozent erfüllt.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 69,8 % |
Baden-Württemberg | 88,8 % |
Bayern | 80,5 % |
Hessen | 76,6 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 72,4 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 47,5 % |
Nordrhein-Westfalen | 52,1 % |
Rheinland-Pfalz | 73,3 % |
Schleswig-Holstein | 45,2 % |
Saarland | 53,2 % |
Sachsen | 74,6 % |
Sachsen-Anhalt | 77,1 % |
Thüringen | 77,4 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Februar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter März 2024, sowie im Frühling und Sommer 2024 entwickeln kann.