Wetter Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 19.12.2019 - Klopft der Winter an?
Schneefall zu Weihnachten ist nicht ganz auszuschließen. Doch hält mit dem Wetterumschwung über die Feiertage nachfolgend der Winter Einzug?
Warm wird es in den kommenden Stunden. Verbreitet sind +8 bis +13 Grad und örtlich bis +15 Grad zu erwarten. Unter ganz bestimmten Voraussetzungen können über Nordrhein-Westfalen bis+ 18 Grad möglich sein (Temperaturprognose). Eine wirklich weihnachtliche Stimmung mag da nicht so recht aufkommen.
Zum 4. Advent überquert ein Sturmtief Deutschland von West nach Ost und sorgt vom 22. bis 23. Dezember für einen windigen und abwechslungsreichen Wettercharakter. Die Temperaturen gehen langsam zurück und pendeln sich auf Werte zwischen +5 bis +10 Grad ein. Weiße Weihnachten? Undenkbar - oder!?

Schnee an Weihnachten nicht ausgeschlossen
Seit ein paar Tagen berichten wir über einen Wetterumschwung an Weihnachten. Mit Hilfe einer nordwestlichen Grundströmung gelangen kühlere - nicht kalte - Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem nasskalten Wettercharakter über die Feiertage führen wird.
Ein Modell ist kälter
Doch kommt es stark auf die Ausgestaltung der Zugbahnen und die Positionen der Tiefdrucksysteme an. Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet bspw. für den 24. Dezember die Möglichkeit von Starkwindereignissen, während das europäische Wettermodell ein Hoch westlich von Europa nach Norden aufkeilen lässt und damit die Zufuhr kälterer Luftmassen ermöglicht. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag wäre ab den mittleren Lagen mit Dauerfrost zu rechnen und Schnee-, Schneeregen-, Graupel- oder Regenschauer wären bis auf tiefere Lagen herab nicht ausgeschlossen. Zur Verdeutlichung - wie sehr es bei der Weihnachtsprognose auf die Details ankommen wird - nochmals die Gegenüberstellung der beiden Vorhersage-Modelle.

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Wettermodell des DWD
Bei ganz kniffligen Lagen greift man auch gerne einmal auf andere Wettermodelle zurück. Darunter auch das des Deutschen Wetterdienstes. Interessant ist, dass der Kaltlufteinbruch sich vom ersten zum zweiten Weihnachtsfeiertag noch intensivieren kann. Was die Erkenntnis daraus ist? Der nasskalte Trend bestätigt sich und die Wahrscheinlichkeit winterlicher Ambitionen ab den mittleren Lagen steigt vom 25. auf den 26. Dezember an.

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Winter nach den Feiertagen?
Egal welches Vorhersage-Modell man derzeit in Betracht zieht - die Chancen für den Winter stehen weiterhin schlecht bis allenfalls mäßig. Der Grund ist die anhaltend hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik, welche in diesem Fall das nach Norden aufkeilende Hochdrucksystem nach Osten abkippen lässt. Ein zonaler Einfluss ist deutlich wahrscheinlicher, als eine nachhaltige Blockade auf dem Atlantik, oder eine gestörte Zirkulation mit Hilfe eines Hochs über Skandinavien. Deutlicher wird das anhand der Druckanomalien.

Was muss passieren, damit der Winter kommt?
Das aufkeilende Hoch über Weihnachten ist ein guter Ansatz, der sich in den kommenden Stunden aber zum einen noch verifizieren lassen und zum andern auch behaupten muss. Denn der schönste
Hochdruckkeil nützt wenig, wenn er über Mitteleuropa nach Norden aufstrebt. Zudem ist das aufkeilende Hochdrucksystem ein Ergebnis des über die Feiertage instabiler werdenden Polarwirbels, was die Wellenbewegung entlang der Polarfront erhöht und neben kalten auch zu sehr warmen Wetterlagen über Deutschland, der Schweiz und Österreich führen kann.
Der Polarwirbel gibt den Takt vor
Keine Frage, damit der Winter noch in 2019 sich über Deutschland niederlässt, bedarf es die Unterstützung des Polarwirbels. Bewertet man die Kontrollläufe, so hat die Anzahl deutlich zu warmer Wetterentwicklungen - wie die der zu kalten Varianten - gleichermaßen zugenommen. Der Mittelwert pendelt sich im neutralen Bereich ein, jedoch ist eine normale
Temperaturentwicklung nach Weihnachten nicht zu erwarten. Es wird wohl auf ein Hop oder Top hinauslaufen.
Gestörter Polarwirbel
Die Mehrheit der Kontrollläufe berechnet einen bis zum Jahresende gestörten Polarwirbel und nicht wenige haben einen Polarwirbelsplit im Programm. Ausgehend jeweils vom kräftigen Kontinentalhoch, welches weiter oben in den Kontrollläufen gut dargestellt wird.

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Und eben genau dieser Umstand der enormen Schwankungsbreite des Polarwirbels lässt die Wetterprognose um, über und auch nach Weihnachten in einem unsicheren Bereich. Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so ist eine nachhaltige Zonalisierung nach Weihnachten infrage zu stellen. Die Mehrheit tendiert zu einem Hoch westlich, über oder östlich von Europa. Auffällig dabei ist der Versuch eine Verbindung zum Kontinentalhoch aufzubauen.

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Die Sache mit dem Arctic Outbreak
Fängt der Polarwirbel an zu schwingen
und strebt das Kontinentalhoch einen Keil in den Wirbel hinein, kann es unter bestimmten Voraussetzungen mit Hilfe eines entsprechendem Hoch über dem Atlantik mit dem Winter recht zügig gehen. Anders ausgedrückt sollte man in den kommenden Berechnungen der Vorhersage-Modelle die Entwicklung des Polarwirbels genauer unter die Lupe
nehmen.

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Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
25. Dezember | +0 bis +9 Grad |
+3 bis +6 Grad |
29. Dezember | -4 bis +10 Grad |
+1 bis +3 Grad |
3. Januar 2020 | -8 bis +10 Grad |
-1 bis +2 Grad |

Auf den Punkt gebracht
Abwarten. Was besseres kann man derzeit nicht tun. Warum man gut daran tut genau das zu machen, lässt sich mit dem Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells begründen, welches im Vergleich zu den Kontrollläufen den Wärmsten Wert darstellt und weit entfernt vom Mittelwert ist.
Die Großwetterlage stellt sich zu Weihnachten um und kann darüber hinaus sowohl in die zu warme, als auch zu kalte Richtung kippen. Mit ein Grund für die unsichere Wetterentwicklung ist der Polarwirbel. Erst wenn klar ist, wie sich das Hoch westlich von Mitteleuropa zum Kontinentalhoch verhält, wird Klarheit herrschen. Bis dahin werden die Vorhersage-Modelle noch häufiger hin und her schwanken.
Was sich im Tagesverlauf verändert hat, wie sich die ersten Tage im Januar werden entwickeln können und welche Januar-Prognose die unterschiedlichen Langfristmodelle zum Besten geben, erläutern wir heute Abend gegen 20:30 Uhr in einem weiteren Wettertrend zum Wetter Januar 2020.