Wetter Herbst Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 28. August

| M. Hoffmann
Hoher Luftdruck sorgt in den ersten September-Tagen für einen weiter anhaltenden sommerlichen Wettercharakter. Zwar kommt es am heutigen Sonntag und auch am Montag zu vermehrten Schauern und Gewittern, welche jedoch bereits zum Dienstag wieder nachlassen können. Betrachtet man die Niederschlagsprognose bis einschließlich Dienstag, so erkennt man den Schwerpunkt der Schauer- und Gewitteraktivität etwa südlich der Linie Bodensee - Nürnberg und etwa nördlich der Linie Köln - Berlin (s. Wetter August | Wetter September).

Im Zeitraum vom 5./10. September berechnet das amerikanische Wettermodell ein sich über dem skandinavischen Raum positionierendes Hochdrucksystem. In Folge dessen kann die atlantische Frontalzone frühzeitig vor Mitteleuropa blockiert werden und eine klassische Südwest- oder Westwetterlage wird damit weniger wahrscheinlich. Ob es aber für eine sommerliche Großwetterlage reichen wird, bleibt auch noch abzuwarten. Warum? Es kommt bei einem Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum immer darauf an, wie der Achsverlauf ist.

Ist der Achsverlauf von Ost nach West ausgerichtet, so sind zwei Varianten möglich: eine warme und trockene Ostströmung, oder das Hochdrucksystem wird auf seinem südlichen Gradienten von Tiefdrucksystemen unterwandert. In diesem Fall ist mit vermehrten Schauern und Gewittern zu rechnen, welche unter Umständen auch länger anhaltend sein können.

Liegt die Achse von Süd nach Nord, so kommt es darauf an, auf welcher Seite Deutschland, Österreich und die Schweiz liegt. Liegt das Hoch weiter westlich, so ist mit einer nördlichen, kühlen und unbeständigen Strömung zu rechnen. Liegt das Hoch über dem Osten von Europa, so gelangt Deutschland auf den westlichen Hochdruckgradienten und somit in eine warme bis heiße Strömung.

Wie wahrscheinlich ist so ein Hochdrucksystem über Skandinavien? Beide Wettermodelle weisen seit Tagen die Tendenz zu einem solchen Hochdruckaufbau in ihren Simulationen aus, so dass dieser zunehmend wahrscheinlicher wird. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+16) / normal (+17/+22) / zu warm (>+22), liegen am 8. September bei 5/25/70 und am 12. September bei 15/45/40 und bestätigen - wie bereits gestern - mehrheitlich die Tendenz für einen normalen bis zu warmen Temperaturcharakter im ersten September-Drittel.

Das Langfristmodell berechnet die Temperaturabweichung im September gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im normalen Bereich. Der Oktober und November liegt mit +0,5/+1 Grad im leicht zu milden Bereich. Die Wintermonate Dezember 2016, Januar 2017 und Februar 2017 sind mit -0,5/+2 Grad im leicht zu milden bis zu warmen Bereich. Insbesondere der Februar 2017 wird nach der aktuellen Wetterprognose des Langfristmodells als deutlich zu warm berechnet, während der Dezember leicht zu mild und der Januar in der Tendenz auch normal ausfallen könnte. Im Niederschlagsverhalten zeigt sowohl der Herbst, als auch der Winter 2016/17 keine sonderlichen Abweichungen vom Sollwert.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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