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Wetter Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 18. Dezember

| M. Hoffmann
Ernüchternd sieht die aktuelle Karte der Schneehöhen in Deutschland aus - lediglich auf der Zugspitze und am Großen Arber ist eine Schneedecke vorhanden. Wintersport in Form von Skifahren lässt sich in Deutschland somit auf wenige Regionen begrenzen. Etwas anders sieht es in den Skiregionen der Alpen von Österreich und der Schweiz aus wo - je nach Höhenlage - zwischen 0 cm - 15 cm - 50 cm - 120 cm anzutreffen sind. Aber auch das ist nicht sonderlich viel, insbesondere für Regionen wo um diese Jahreszeit bis zu 400 cm und mehr möglich wären. Auch über Weihnachten wird sich daran nicht viel ändern - die Temperaturen bleiben nach der aktuellen Wetterprognose Weihnachten im zu milden Bereich. Da aller Voraussicht nach hoher Luftdruck das Wettergeschehen über den Alpen dominieren wird, ist auch nicht mit Niederschlag zu rechnen - eher mit Sonnenschein und relativ milden Temperaturen. So werden vom amerikanischen Wettermodell am 25. Dezember in 1.500 Meter Höhe Temperaturen von +2/+6 Grad in Aussicht gestellt.

Wie stehen die Möglichkeiten zu einer Veränderung der Großwetterlage? In den letzten Tagen gab es einige Ansätze, welche das Zirkulationsmuster mit hohen Luftdruck im Bereich zwischen Deutschland und Skandinavien verändern können. Heute simuliert das amerikanische Wettermodell nur noch den zaghaften Versuch eines Hochdruckaufbaus in Richtung Skandinavien zum 27. Dezember. Allerdings wird dieser Versuch rasch durch die "allmächtige" Tiefdruckrinne auf dem Atlantik zunichte gemacht und das Hoch legt sich quer über Mitteleuropa und erstreckt sich im Zeitraum 28./31. Dezember von den Azoren, über Spanien, Frankreich und Deutschland bis über das östliche Europa in einer von Südwest nach Nordost verlaufenden Hochdruckachse. So bleibt das Wetter nach dieser Berechnung über Deutschland, Österreich und der Schweiz relativ trocken, mild und - je nach Nebelauflösung - auch sonnig.

Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist die Ausgangslage etwas anders und differenziert sich deutlich vom der Simulation des amerikanischen Wettermodells. Demnach kann sich im Zeitraum 26./27. Dezember zwischen den Azoren und Grönland ein schwacher Hochdruckkeil ausbilden, was zum 27./28. Dezember zu einem Hochdrucksystem zwischen Grönland/Island führen kann. Gleichzeitig liegt im Bereich zwischen europäischen Nordmeer und Skandinavien ein Tiefdrucksystem, welches seine südlichen Gradienten bis nach Frankreich und Deutschland ausweiten kann. In Folge daraus kippt das Strömungsmuster über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf nördliche Richtungen, so dass in der Höhe von knapp 1.200 Meter kalte Luftmassen von -2/-8 Grad herangeführt werden könnten. Somit wären zum 28. Dezember in tieferen und mittleren Lagen nasskalte Temperaturen zu erwarten und die mögliche Schneefallgrenze könnte sich zwischen 400-800 Meter bewegen.

Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe sind da recht deutlich - die milde Variante. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 30. Dezember zwischen -3/+12 Grad bei einem Mittelwert von +5/+6 Grad. Deutlicher zeigt sich dieser Temperaturtrend anhand der Verhältnisse von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), welche am 27. Dezember bei 0/15/85 und am 31. Dezember bei 10/25/65 liegen.

Das Langfristmodell verändert seine Winterprognose gegenüber den letzten Wochen und Monaten auch heute nicht. So liegt die Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Januar 2016 zwischen +2/+3 Grad und im Februar 2016 zwischen +1/+3 Grad im für die Jahreszeit zu warmen Bereich. Geht es nach dem Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes, so liegt die Wahrscheinlichkeit für einen zu kalten Verlauf des Winters bei 8 Prozent, für einen normalen Verlauf bei 28 Prozent und für einen zu warmen Verlauf bei 64 Prozent. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle mit einem kurzen Update dieser Winterprognose.
Aktualisierung:
Bis zum 26. Dezember haben sich die abendlichen Simulationen nicht verändert - es bleibt überwiegend mild. Darüber hinaus simuliert das amerikanische Wettermodell weiterhin den Aufbau von hohem Luftdruck im Bereich zwischen Deutschland und Skandinavien in einer von Nordost nach Südwest verlaufenden Hochdruckachse. In Folge dessen verbleibt Deutschland, Österreich und die Schweiz im Bereich der milden Luftmassen und relativ trockenem Wetter. Wie warm? Simuliert werden bspw. am 30. Dezember - je nach Nebelauflösung - zwischen +3/+8 Grad. Westlich und östlich gehen von diesem Hochdruckkeil Kaltluftströme nieder. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so wird die Simulation von heute nicht aufrecht erhalten und das Hochdrucksystem positioniert sich zwischen Deutschland und dem östlichen Europa, während sich zeitgleich vor Mitteleuropa sich von Island bis zu den Azoren hinunter ein Trog ausbilden kann. Deutschland verbleibt somit auch nach dieser Simulation bis zum 28. Dezember im Einflussbereich milder und trockener Luftmassen. Wie gesichert ist solch eine milde Variante im Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester? Geht es nach den Kontrollläufen, so liegt der Mittelwert der Höhentemperaturen in diesem Zeitraum etwa um 4/7 Grad über dem langjährigen Mittelwert, so dass in tieferen Lagen sich die Mitteltemperaturen zwischen +6/+8 Grad bewegen können. Das "Tolle" an der Simulation des amerikanischen Wettermodells ist, dass der Polarwirbel durch das Hochdrucksystem in eine Instabilität geraten kann - das Problem für alle die sich den Winter herbeisehnen ist, dass das Hoch direkt über Deutschland / Skandinavien in Richtung Polarwirbel strebt. Würde das ca. 500/1.000 km weiter westlicher passieren wären winterliche Wetterverhältnisse nicht weit entfernt. Die Unsicherheiten hinsichtlich solch einer Entwicklung sind jedoch noch groß - so zeigt der AO- und NAO-Index noch ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten bis zum Jahresende. Anders formuliert ist eine milde Wetterlage bis zum Jahresende durchaus die wahrscheinlichste Variante, sollte das Hochdrucksystem sich jedoch anders positionieren können, ergeben sich daraus ganz andere Entwicklungsspielräume.

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