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Wettertrend: Der Spätwinter lauert - der Frühling prescht vor

| M. Hoffmann
Ein weiterhin turbulenter Wettercharakter mit Ansätzen für den Frühling

Ein stürmischer Auftakt in die Woche, dazu noch ein Temperatursprung von bis zu 15 Grad binnen 24 Stunden. Die kommende Woche verspricht turbulent zu werden - wie aber steht es um den nachhaltigen Frühling - hat der eine Chance, oder sorgen spätwinterliche Kapriolen für einen weiterhin turbulenten Wettercharakter?

Die atlantische Frontalzone hat Mitteleuropa erreicht und wird sich von Montag bis Dienstag über Deutschland mit einem turbulenten Wettercharakter bemerkbar machen können. Die Temperaturen erreichen (⁣Temperaturprognose) am Montag über dem Süden und Südwesten bis an die +20 Grad-Marke markieren einen vorläufigen Höhepunkt dar. Doch so warm bleibt es nicht und die Temperaturen sacken bis Mitte der Woche mit +4 bis +8 Grad in den nasskalten Bereich ab.

Unbeständiges und turbulentes Wetter

Aber auch die nasskalten Werte haben nicht lange Bestand. Am Donnerstag und Freitag können die Temperaturen mit +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad erneut in den frühlingshaft warmen Bereich ansteigen. Dieses Auf und Ab der Temperaturen wird von einem kräftigen und am Montag und Dienstag auch stürmischen Wind begleitet, der über exponierten Lagen und den Küstenregionen von Nord- und Ostsee zu schweren Sturmböen bis hin zu orkanartigen Winden führen kann (Windprognose). Komplettiert wird der unbeständige Wettercharakter von zeitweiligem Niederschlag. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.

Turbulentes Wetter mit markanten Temperatursprüngen
Wetterprognose nach dem deutschen (li.) und europäischen (re.) Vorhersage-Modell: Turbulentes Wetter mit markanten Temperatursprüngen
© www.meteociel.fr

Die Regenprognose

Die Niederschlagsmengen sind in der Niederschlagsprognose zwar einigermaßen homogen verteilt, doch werden die Niederschlagsereignisse zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden. Am Montag ist es eine Niederschlagsfront, die dem Norden und am Abend und in der Nacht auf Dienstag über dem Süden für Regen sorgen wird. Am Dienstag folgt zeitweiliger Niederschlag nach, der zum Mittwoch nachlässt, bevor zum Donnerstag über den Küstenregionen weiterer Niederschlag aufzieht, während es nach Süden zunehmend abtrocknet. Weniger Regen ist über Teilen südlich der Donau und im Bereich von Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und dem südlichen Sachsen-Anhalt möglich.

Eine bis einschließlich Freitag weitgehend homogene Niederschlagsverteilung
Die Regenprognose: Eine bis einschließlich Freitag weitgehend homogene Niederschlagsverteilung
© windy.com

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Frühling meldet sich an

Man kann es bereits auf den obenstehenden Wetterkarten gut erkennen, dass der Frühling zum Ende der Woche mit einer südwestlich gelagerten Grundströmung einen weiteren Vorstoß in Richtung Deutschland wagt.

Von einem Durchbruch kann nicht die Rede sein

Doch auch wenn zunächst einmal alles danach aussieht, dass sich zum Wochenende die warme Südwestströmung wird durchsetzen können, so ist die hohe Wetteraktivität der atlantische Frontalzone zu beachten. Die wird bis zum 22. März immer wieder Störimpulse setzen und den nachhaltigen Durchbruch des Frühlings vorerst noch vereiteln können. Das Grundmuster aber verschiebt sich weiter in Richtung Frühling - keine Frage!

Keine stabile Temperaturentwicklung

Die Temperaturen können vom 17. bis 19. März ohne Weiteres +14 bis +18 Grad ermöglichen und mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer können am Wochenende bis +20 Grad und mehr möglich sein, bevor zum 20. März die Frontalzone mit Störelementen übergriffig wird und das Temperaturspektrum mit einem wechselhaften Wettercharakter auf +8 bis +14 Grad auf ein für den März typisches Niveau zurechtstutzt.

Der Frühling im Ansatz
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Frühling im Ansatz
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage der Amerikaner: Spätwinterliche Kaltluftausbrüche

Kommen wir zu dem, was in der letzten März- bis in die erste April-Dekade gemeinhin als Aprilwetter zählt.

Südwestanströmung

Bis zum 19. März berechnen die Amerikaner eine Südwestanströmung der Luftmassen, was die Temperaturen am Wochenende mit +14 bis +18 Grad in den frühlingshaft warmen Bereich ansteigen lassen kann.

Polarwirbel über der Kara- und Barentssee

Doch anders als bei den Europäern, fächert der Polarwirbel nicht auf, sondern zentralisiert sich bis zum 20. März im Bereich der Kara- und Barentssee. Auf der gegenüberliegenden Seite dehnt sich zwischen Kanada und Grönland hoher Luftdruck aus und da sich Tiefdrucksysteme gegen und Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn drehen, kippt die Grundströmung über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf nördliche Richtungen.

Arctic Outbreak mit Schnee- und Graupelschauer

Was folgt, ist typisches Aprilwetter. Mit einem stark böigen Wind werden kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden geführt, die Deutschland am 21. März erreichen und die Temperaturen bis zum 22. März auf +4 bis +8 Grad zurückgehen lassen können. Bis zum 25. März hat sich die kalte Luftmasse über Deutschland festgesetzt, was die Werte mit +2 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad weit vom Frühling entfernt. Da es sich um Höhenkälte handelt, ist mit einer hohen Schaueraktivität zu rechnen, die bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können. Kurze Gewitter sind dabei nicht auszuschließen.

Also ja, die Amerikaner berechnen einen weiterhin turbulenten Wettercharakter mit kurzen Ausreißern in Richtung Frühling.

Arctic Outbreak statt Frühling - der Spätwinter hat noch nicht fertig
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Arctic Outbreak statt Frühling - der Spätwinter hat noch nicht fertig
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Der Frühling und seine Dämpfer

Die Überschrift hat mittlerweile seit 72 Stunden Bestand und erneut zeigt sich, dass der Frühling - vorerst - kein Selbstläufer sein wird. Dafür ist der Teil des Polarwirbels über der Barentssee noch zu nah am Wettergeschehen dran.

Was wahrscheinlich ist

Doch schaut man etwas genauer hin und bewertet die einzelnen Kontrollläufe, so ist der Frühling auf einem guten Weg. Die Wetterprognose der Amerikaner bildet bspw. im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand kälteste Variante ab. Eine spätwinterliche Witterung ist zwar nicht auszuschließen, doch wohl nicht in dem Maße zu erwarten, die es die Amerikaner simulieren.

Wahrscheinlicher ist eine Temperaturentwicklung, die vom 18. bis 27. März über dem Norden dem März-typischen Spektrum entspricht und über dem Süden, Westen und Osten im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad und phasenweise bis +4 Grad zu warm ausfallen kann (91/20: -0,1 bis +2,9 Grad). Auf andere Art formuliert, haben die Kontrollläufe heute einen Sprung in Richtung Frühling vollzogen.

Die Regenprognose

Die Niederschlagsprognose zeigt sich bis zum 15. März auf einem hohen Niveau, das sich über dem Süden und Osten zwischen dem 16. und 19. März abschwächt und eine trockene Phase ermöglicht. Vom 20. bis 22. März zeigen sich erneut erhöhte Niederschlagssignale, die sich vom 23. bis 28. März abschwächen. Ein leicht unbeständiger Wettercharakter.

Der Frühling ist kein Selbstläufer
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Der Frühling ist kein Selbstläufer
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
18. März +2 bis
+16 Grad
+8 bis
+11 Grad
22. März +1 bis
+20 Grad
+7 bis
+9 Grad
27. März +2 bis
+16 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen März 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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