Wetterprognose: Geht die Hitze - samt Dürre - in die Verlängerung?
Der Sommer läuft in den kommenden Tagen auf Hochtouren, doch kommt in Sachen Wetterumschwung etwas Bewegung ins Spiel, was dem Hochsommer bis Mitte August in der Theorie Probleme bereiten könnte. Doch die Praxis sieht voraussichtlich anders aus.
Hitze- und Wüstentage. Die Temperaturen erreichen bis einschließlich Donnerstag verbreitet Werte jenseits der +30 Grad-Marke, und die +35 Grad-Grenze wird vielerorts überschritten werden können. Über Ballungsgebieten ist das Erreichen der +40 Grad-Marke nicht auszuschließen und so steigt die Anzahl an Hitze- und Wüstentagen weiter an, die in diesen Sommer bereits überproportional gegenüber dem vieljährigen Mittelwert sind (Wetterrückblick Juli 2022).
Schauer und Gewitter kündigen einen Luftmassenaustausch an
Im Verlauf der Woche zieht ein Tiefdrucksystem in Richtung Skandinavien und beginnt damit, kühlere Luftmassen nach Süden zu führen. Die Details bleiben abzuwarten, auch hinsichtlich, wie weit die kühlen Luftmassen tatsächlich nach Süden vorstoßen können. Klar ist, dass in die eingefahrene Wetterlage Bewegung ins Spiel kommt und sollten die kühlen Luftmassen tatsächlich auch den Süden von Deutschland erreichen können, so ist am Donnerstag und Freitag nach Durchzug einer Schauer- und Gewitterlinie am Samstag und voraussichtlich auch am Sonntag entlang der Alpen mit staubedingtem und länger andauerndem Niederschlag zu rechnen. Die Temperaturen gehen auf +17 bis +23 Grad zurück und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +25 Grad möglich sein. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2022.
Die Regenprognose
Die Regenmengen werden von der exakten Zugbahn der Ausläufer des Tiefdrucksystems abhängig sein und wie weit diese tatsächlich nach Süden vorankommen können. Entsprechend unterschiedlich sind die Niederschlagsprognosen bis zum 7. August. Die Regenprognose des deutschen und europäischen Vorhersage-Modells scheinen nach den aktuellen Berechnungen plausibel zu sein.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochsommerliche Wetterlage
Die Europäer bestätigen den Wettertrend der letzten Tage. Das Tief über Skandinavien versucht nach Süden auszutrogen, doch ein Keil des Azorenhochs verhindert den Trogvorstoß bereits im Ansatz.
Hochsommer
Bis zum 10. August ist der Hochdruckkeil weit nach Osten vorgedrungen und dominiert ab dem 8. August das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die ohnehin schon geringe Niederschlagsleistung lässt nach, die Sonnenscheindauer nimmt zu und die Temperaturen überschreiten die hochsommerliche +30 Grad-Marke - die Hitze geht in die Verlängerung.
Und vor dem Hintergrund, dass die Tiefdruckaktivität an Dynamik verloren hat, wird sich das Hoch bis zum 12. August weiter über Europa ausdehnen und so zu einem dominanten System werden können. Für Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet das einen bis Mitte August warmen bis heißen und trockenen Wettercharakter.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Hitze und kein Ende
Doch so spannend wie der Wetterwechsel zum Wochenende auch sein wird, so minimal sind seine Auswirkungen auf das Wettergeschehen und auch in der Wetterprognose der Amerikaner festigt sich der seit Tagen berechnete Wettertrend.
Hochdruckkeil
Ein Keil des Azorenhochs dehnt sich ab dem 7. August nach Norden aus und vereitelt frühzeitig einen skandinavischen Trogvorstoß. Bereits zum 9. August dominiert ein Hoch das Wetter über weite Teile Europas. Bis zum 13. August wandelt sich der Hochdruckkeil zu einem Hoch über Mitteleuropa und weicht bis zum 17. August kaum von der Stelle. Damit ist klar - der Hochsommer geht samt Dürre in die Verlängerung.
Hitze-, Wüstentage und Dürre
Wir haben einmal zwei exemplarische Tage herausgesucht. Die Temperaturen erreichen am 10. August +27 bis +34 Grad und örtlich bis +36 Grad und am 16. August können +30 bis +35 Grad und über den östlichen Landesteilen bis +38 Grad möglich gemacht werden. Bedingt durch die Hochdruckdominanz ist im Zeitraum vom 7. bis 17. August nur mit einer geringfügigen Niederschlagsleistung zu rechnen. Auf andere Art formuliert wird die Anzahl der Hitze-, Wüsten- und Dürretage weiter ansteigen.
Auf den Punkt gebracht: Heißer und trockener August
Der Wettertrend hin zu einer hochsommerlich heißen und trockenen Wetterlage wird heute konkreter. Das zeigt sich allein schon im Vergleich zu den Kontrollläufen.
Gestern noch waren in Sachen Hitze und Dürre beide Vorhersage-Modell im direkten Vergleich zu den Kontrollläufen die mit Abstand wärmsten Varianten. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert und die Kontrollläufe ziehen nach.
Die erste Hitzewelle endet mit dem 5. August und der Temperaturwert sackt um 6 bis 10 Grad auf einen Bereich von +20 bis +25 Grad ab. Überdies steigt der Temperaturtrend wieder an und sorgt vom 8. bis 17. August im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert über Norddeutschland für einen Temperaturüberschuss von +1 bis +2 Grad und über dem Rest von Deutschland von +2 bis +3 Grad und über dem Süden und Osten von bis +5 Grad. Und so bestätigt sich von Tag zu Tag eine neuerliche Hitzewelle, die weit in den August hinein wirken und diesen dominieren kann.
Die Regenprognose
In der Niederschlagsprognose lässt sich nicht viel erkennen. Es gibt - wenn man so will - zwei Niederschlagsereignisse. Das Eine findet um den 5. August und das Zweite um den 16. August herum statt. Die Zeiträume dazwischen bleiben weitgehend trocken und sollte sich das bewahrheiten, so könnte der August in Sachen Dürre noch eines obendrauf legen. Aber noch ist es noch nicht so weit.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
8. August | +20 bis +34 Grad |
+25 bis +27 Grad |
12. August | +20 bis +34 Grad |
+26 bis +28 Grad |
17. August | +18 bis +36 Grad |
+25 bis +27 Grad |
Wetterprognose August des Langfristmodells
Interessant bleibt die Wetterprognose des Langfristmodells, welches das Wetter im August mit einer Abweichung gegenüber 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 Grad weiterhin nur moderat zu warm
simuliert (91/20: -0,4 bis +0,6 Grad) und in Sachen Hitze (noch) nicht mitzieht. In der Niederschlagsprognose bleibt jedoch alles wie gehabt und das Augustwetter soll über ganz Deutschland erheblich zu trocken ausfallen können. Ein Hochdruckkern westlich von Europa bleibt somit optional. Schaun mer mal.