Wetterprognose: Erst Unwetter, dann Hitze?
Über Pfingsten setzt sich eine Tiefdruckstörung über Deutschland durch und lässt das Potential von unwetterartigen Wetterereignissen ansteigen. Ob nachfolgend die Gewittersaison mit weiteren Unwettern eröffnet wird, oder eine Hitzewelle sich aufbauen kann, hängt von der Tiefdruckentwicklung auf dem Atlantik ab.
Eine sommerlich stabile Großwetterlage ist in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Stattdessen kommt es immer wieder zu Schauern und Gewittern, die im Schwerpunkt am Pfingstsonntag unwetterartig ausfallen können.
Kräftige Regenschauer und Gewitter
Verantwortlich für den wechselhaften Wettercharakter ist ein Tiefdrucksystem, das sich über Pfingsten allmählich über Deutschland verlagert und in einem gradientenschwachen Zustand zu wiederholten Schauern und Gewittern führen kann, die regional kräftiger und länger andauernd ausfallen können (Gewitterradar). Insbesondere im Moment des Austausches der Luftmassen - der sich am Pfingstsonntag vollzieht - ist mit unwetterartigen Wetterereignissen in Form von Blitz- und Hagelschlag, Starkregen und stürmischen Windböen zu rechnen. Die Temperaturen erreichen zunächst noch +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad, doch gehen die Werte ab Pfingstmontag auf +18 bis +24 Grad zurück und können je nach Niederschlagsintensität auf bis +17 Grad zurückgehen, währen mit Sonnenschein bis +26 Grad möglich sind. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2022.
Die Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Keine stabile Wetterentwicklung
Es bleibt dabei. Eine sommerlich stabile Wetterentwicklung ist nach dem europäischen Wettermodell so schnell nicht zu erwarten. Sowohl ein Hoch, als auch ein Tief kämpfen
um die Vorherrschaft beim Wetter, was zu teils turbulenten Wetterereignissen führen kann.
Hochdruckaufbau
Im Zeitraum nach Pfingsten versucht sich ein Hochdrucksystem über Europa aufzubauen und sich in Richtung Skandinavien zu stabilisieren. Doch die Grundlagen sind hierfür einfach zu schwach und so gelingt es den Tiefdrucksystemen immer wieder Störimpulse zu setzen.
Schauer und Gewitter
Die Störimpulse gelangen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland und sorgen bis zum 13. Juni für wiederholte Schauer und Gewitter, die in ihrer Intensität regional unterschiedlich ausfallen können. Die Temperaturen sind mit +20 bis +25 Grad und mit Sonnenschein bis +27 Grad für die Jahreszeit etwas zu warm, können jedoch mit Regen auf bis +17 Grad absinken.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Schwül-warme Luft aus Südwest
Die Amerikaner berechnen eine fast identische Wetterentwicklung, die jedoch im Unterschied zu den Europäern das Tief weiter westlich simuliert, sodass der Einfluss des Hochdrucksystems stärker und die Südwestströmung kräftiger ausgeprägt ist.
Kräftige Schauer und Gewitter
Bis zum 14. Juni gelangen feuchte und warme Luftmassen nach Deutschland, was immer wieder zu Schauern und Gewittern führt, die regional kräftiger und örtlich unwetterartig ausfallen können.
Hitze-Option
Da die Amerikaner die Tiefdruckzone westlicher berechnen, bleibt dem Hoch mehr Spielraum, sich nach Norden zu entfalten. Bereits Mitte Juni wird dieser Prozess in Gang gesetzt und ein Hoch dehnt sich von der Mittelmeerregion nach Norden aus. Dabei umspannt das Hoch einen Bereich von Portugal bis über das westliche Russland. Für die Tiefdrucksysteme wird es nicht so einfach werden, hier Störimpulse zu setzen.
Stattdessen wird das Hoch kräftiger und dominiert bis zum Beginn der letzten Juni-Dekade das Wetter über Mitteleuropa und führt aus südlichen Richtungen warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bis zum 18. Juni können +25 bis +30 Grad und örtlich bis +35 Grad möglich sein. Sowohl hochsommerliche Hitze, als auch die ersten Wüstentage werden in Aussicht gestellt. Damit bestätigen die Amerikaner die gestrige Wetterprognose.
Auf den Punkt gebracht: Hitze- und Wüstentage?
Die Wetterprognose der Amerikaner muss man an dieser Stelle gleich relativieren. Wie bereits gestern schon erläutert, stellt diese im Vergleich zum Mittelwert aller Kontrollläufe die mit Abstand wärmste Variante dar. Möglich ist diese Wetterentwicklung - keine Frage - doch wahrscheinlich ist diese zum aktuellen Stand nicht.
Für die Jahreszeit zu warm
Die Kontrollläufe bleiben ihrem Wettertrend der letzten Tage treu und berechnen vom 7. bis 20. Juni ein Temperaturspektrum, das im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +3 Grad zu warm ausfallen kann. Mit anderen Worten hat der erste Sommermonat - bereits jetzt schon - eine hohe Wahrscheinlichkeit deutlich zu warm ausfallen zu können.
Kommt Regen?
Ja, der kommt. Die Frage, die sich aber stellt, ob dieser ausreichend niedergehen wird. Denn die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe simuliert unterschiedliche Niederschlagssignale, die den Rückschluss auf eine erhöhte Schauer- und Gewitterneigung zulässt. Mit flächendeckendem Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen und so wird es auch Regionen ohne Niederschlag geben können.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
10. Juni | +16 bis +30 Grad |
+21 bis +24 Grad |
14. Juni | +13 bis +32 Grad |
+19 bis +22 Grad |
19. Juni | +11 bis +33 Grad |
+21 bis +23 Grad |