Wetter Sommer - Wettertrend vom 15.05.2021 - Was muss passieren, damit der Sommer Einzug halten kann?

Der Stotter-Frühling
stottert weiter und muss zu Pfingsten den nächsten Rückschlag hinnehmen. Zeit der Frage einmal nachzugehen, was sich ändern muss, damit der Sommer über Deutschland Einzug halten kann?
Kühles Pfingstwetter. Die aktuellen Wetterprognosen lassen derzeit nur wenig Spielraum für frühlingshafte oder gar sommerlich warme Wetterentwicklungen zu. Verantwortlich hierfür ist ein Tiefdrucksystem, das sich im Verlauf der kommenden Woche weiter in Richtung Skandinavien verlagert und zunehmend das Wetter über Deutschland beeinflusst.
Regen, Sturm und niedrige Temperaturen
Das Tief über Skandinavien führt an seinem südlichen Gradienten immer wieder Tiefdruckausläufer über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinweg. Nach der Wochenmitte kann ein Sturmtief bis Freitag für einen lebhaften Wind und über exponierten Lagen für stürmische Windböen sorgen. Regional sind schwere Sturmböen nicht auszuschließen. Passend zu Pfingsten trogt das Tief über Skandinavien nach Süden aus und verpasst dem Frühling den nächsten Rückschlag - auch Bodenfrost kann unter bestimmten Voraussetzungen zum Thema werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten 2021.

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Wann kommt der Sommer?
Wichtiger als die Frage Wie wird der Sommer 2021? ist zunächst einmal zu klären, wann der Sommer kommt?. Also wann stellt sich die Großwetterlage in dem Maße um, dass man von Sommerwetter sprechen kann, denn mit dem Juni beginnt zugleich der meteorologische Sommer.
Warum ist der Mai bislang so kühl?
Um herauszufinden, wann die Großwetterlage umschwenkt, muss man zunächst einmal erklären, warum der Mai bis zu seiner Halbzeit zu kalt ausgefallen ist.
Man erkennt es sehr schön an der untenstehenden Wetterkarte. Innerhalb des Polarwirbels hat sich ein Hoch ausgebildet, was bisweilen über Kanada und Grönland dominierend war. Das sind die idealen Voraussetzungen, dass weitere Hochdrucksysteme nach Norden aufkeilen und für eine Erhaltung der meridionalen Großwetterlagen sorgen können (Nord-Süd; Süd-Nord).

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Innerhalb des Polarwirbels muss sich die Struktur verändern
Zugegeben - vom Polarwirbel ist nicht mehr viel übrig und der hohe Luftdruck dominiert. Doch damit sich etwas verändern kann, muss die Hochdruckdominanz über der Polarregion abgebaut werden. Erst dann bekommen Hochdrucksysteme - wie bspw. das Azorenhoch - den Impuls sich weiter nach Süden und Osten zu verlagern. Gleichzeitig kommt die Tiefdruckdynamik wieder in Schwung und kann in Kombination mit dem Azorenhoch warme Luftmassen nach Europa führen.
So kommt der Sommer in Schwung
Dehnt das Azorenhoch zudem noch einen Hochdruckkeil in Richtung Europa aus oder verlagert sich gleich direkt über Mitteleuropa, so kommt relativ zügig der Sommer ins Spiel. Dass dem so sein kann, berechnet die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag. Kurz nach Pfingsten kippt das Hoch nach Osten ab und verlagert seinen Schwerpunkt nach Europa. Nach und nach wird es wärmer und Ende Mai, bzw. Anfang Juni kann mit sommerlich warmen Werten gerechnet werden. Diese Wetterprognose ist im Moment noch stark hypothetisch, zeigt aber, wie sich der Sommer über Deutschland durchsetzen kann.

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Auf den Punkt gebracht: Wann kommt der Sommer?
Die Frage nach dem Was muss sich ändern?
ist geklärt, doch die Frage nach dem Wann und ob
bleibt noch offen.
Betrachtet man die Kontrollläufe, so sind diese über Pfingsten sehr verhalten, zeigen aber im Zeitraum vom 26. Mai bis 1. Juni einen deutlichen Aufwärtstrend. Anfang Juni liegt der Mittelwert der Kontrollläufe im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad im zu warmen Bereich. Zum Sommer wird es aber trotzdem noch nicht reichen. Dafür sind die Einzelläufe zu zaghaft. Frühsommerlich warm trifft es besser.
Zudem berechnen die Kontrollläufe keine stabile und damit trockene Witterung. Eine Vielzahl an Schauern und örtlichen Gewittern wird bis in den Juni mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Abwechslung sorgen können. Eine trockene Phase ist nicht zu erkennen. Dafür bestätigt sich der seit Tagen anhaltende Wettertrend einer Mischwetterlage, die im Mittelwert aller Kontrollläufe besonders zum Vorschein kommt.

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Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
21. Mai | +7 bis +21 Grad |
+14 bis +16 Grad |
25. Mai | +5 bis +20 Grad |
+11 bis +13 Grad |
30. Mai | +11 bis +28 Grad |
+16 bis +19 Grad |

Wie viel Regen ist zu erwarten?
Trocken werden die Tage bis zum 25. Mai nicht werden. Doch hinsichtlich der Niederschlagserwartung gibt es in den Prognose-Modellen einige Unterschiede und hängt im Wesentlichen davon ab, wie das Sturmtief um Verlauf der kommenden Woche über Deutschland hinwegziehen wird. Bringt man die Niederschlagsprognose mit den Kontrollläufen in Einklang, so sind bis Pfingsten Regensummen von 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 25 l/m² zu erwarten. Regional können bis 35 l/m² und über Staulagen bis 45 l/m² zusammenkommen.

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