Wetter März 2024: Ein rekordwarmer, zu trockener und etwas zu sonniger März
Eine ungewöhnliche Wetterlage sorgte nach einem rekordwarmen Februar auch im März für neue Rekorde und ein Sommertag wurde nur knapp verfehlt. Außergewöhnlich in jeder Hinsicht.
Ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe sorgte Anfang März für eine Verlagerung des Polarwirbels in Richtung der Kara- und Barentssee. Damit war klar, dass der Frühling im März kein leichtes Spiel haben wird und sich wohl nur phasenweise wird durchsetzen können.
Doch die frühlingshaften Phasen hatten es in sich und konnten die Temperaturen ordentlich in die Höhe treiben, was mancherorts für neue Monatsrekorde sorgte. Auch der erste Sommertag war Ende März zum Greifen nah. Bedingt durch viele Wolken aber konnten die Nächte nicht wie gewohnt auskühlen. Ein rekordwarmer März war die Folge.
Daten und Fakten Wetter März 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +7,5 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +4,0 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +2,9 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
45,6 l/m² - Sollwert: 57 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 80 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 119,8 Stunden
- Sollwert: 111 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 106 Prozent
Die Temperaturen
Deutlich zu kalte Phasen gab es im März nicht und vom Märzwinter fehlte jede Spur. Zwar gab es am 7. und am 19. März einen markanten Vorstoß kalter Luftmassen polaren Ursprungs, doch konnten diese die Temperaturen nur für jeweils 24 Stunden ordentlich nach unten absacken lassen. Die tiefste Temperatur wurde am 19. März mit -7,3 Grad über Hoyerswerda (Sachsen) registriert.
Doch setzte der Frühling häufiger seine Akzente und konnte mit mehreren Warmluftphasen die Temperaturen ordentlich in die Höhe treiben. Die Temperaturanomalie betrug im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert bereits am 10. März +2,3 Grad (91/20: +1,1 Grad) und zeigte zugleich, dass ein normaler März nicht mehr machbar war. Am 20. März betrug die Anomalie dann schon +3,5 Grad und schnell war klar, dass der März 2024 auf Rekordkurs ist. Bis Ende März aber trieb eine markante Südwestwetterlage die Temperaturen auf die Spitze und sorgte am 30. März mit +24,9 Grad über Klitzschen bei Torgau (Sachsen) und über Cottbus (Brandenburg) für die höchste Temperatur. Zum ersten Sommertag des Jahres fehlte nicht mehr viel - und das im März!
Bodenfrost gab es an 12,3 Tagen (normal: 17,8 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 5,2 Tagen (normal: 13,9 Tage) und an 0,09 Tagen gab es Eistage (normal: 1,7 Tage).
Monat | Eistage (Dauerfrost) |
Frosttage (Nachtfrost) |
Bodenfrost | Schneedecke |
---|---|---|---|---|
März | 0,1 (1,7) Tage | 5,2 (13,9) Tage | 12,3 (17,8) Tage | 0,18 (5,9) Tage |
Rekordwarmes Wetter im März 2024
Am Ende brachte es der März auf eine durchschnittliche Temperatur von +7,47 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +3,99 Grad extrem zu warm (91/20: +2,89 Grad). Damit wurde der Rekord aus dem Jahre 2017 eingestellt. Jahrhundertereignisse reihen sich in immer kürzer werdenden Abschnitten aneinander. Rekordjahr 2023, sowie der rekordwarme September und der Februar.
Die wärmsten Bundesländer im Vergleich zu 1961 und 1990 waren mit einer Abweichung von +4,3 Grad Brandenburg und Bayern, während mit einer Differenz von +3,6 Grad das Saarland und Hessen die kältesten Bundesländer
im März waren.
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +4,3 Grad |
Baden-Württemberg | +3,8 Grad |
Bayern | +4,3 Grad |
Hessen | +3,6 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +4,2 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +3,9 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +3,9 Grad |
Rheinland-Pfalz | +3,7 Grad |
Schleswig-Holstein | +3,8 Grad |
Saarland | +3,6 Grad |
Sachsen | +4,2 Grad |
Sachsen-Anhalt | +3,9 Grad |
Thüringen | +4,0 Grad |
Der Regen: zu trocken
Trotz der vielen Wolken konnten sich die Niederschlagsfelder nicht so richtig durchsetzen und scheiterten häufig an einer Pattsituation zwischen einem Hoch über dem Osten und einem Tief auf dem Atlantik. Diese Konstellation führte dazu, dass das Niederschlagssoll über dem Westen und Südwesten übererfüllt werden konnte. Deutlich zu trocken verlief hingegen der März über der Nordhälfte, sowie im Bereich der östlichen Mittelgebirge und dem Bayerischen Wald, wo sich aktuell auch eine Dürre aufbaut.
Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden wurde am 12. März mit 57,8 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) registriert. Die geringste Niederschlagsmenge gab es mit nur 7,3 l/m² über Riesa (Sachsen). Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 226 l/m² über Balderschwang (Bayern) gemessen.
Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 120 Prozent das Saarland das nasseste und mit 39,5 Prozent Sachsen das trockenste Bundesland. Schaut man sich die nachfolgende Bilanzkarte einmal genauer an, so erkennt man die ungleiche Verteilung der Niederschläge.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 8,88 Tagen (normal: 10,7 Tage)
Deutlich zu trocken
Am Ende brachte es der März auf eine Niederschlagssumme von 45,64 l/m², was einer Sollerfüllung von 79,42 Prozent entspricht.
Schneefall
Schnee gab es auch. Doch handelte es sich zumeist um spätwinterliche Wettererscheinungen. In Summe gab es eine mittlere Schneehöhe von 4,3 cm und an 0,18 Tagen eine in der Fläche gemittelte Schneedecke (normal: 5,9 Tage).
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 80,9 % |
Baden-Württemberg | 103,5 % |
Bayern | 76,0 % |
Hessen | 86,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 43,5 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 79,6 % |
Nordrhein-Westfalen | 94,8 % |
Rheinland-Pfalz | 109,2 % |
Schleswig-Holstein | 57,8 % |
Saarland | 120,5 % |
Sachsen | 39,5 % |
Sachsen-Anhalt | 75,3 % |
Thüringen | 65,2 % |
Etwas mehr Sonnenschein als üblich
Im März überwog eine meridional verlaufende Wetterlage, was den Sonnenschein häufiger eintrübte. Doch gerade über den östlichen Landesteilen überwog der Sonnenschein, was am Ende zu einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 119,9 Stunden führte. Das entspricht einer Sollerfüllung von rund 106 Prozent.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Brandenburg mit 143,7 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 97,2 Stunden über Nordrhein-Westfalen häufiger mal trüb blieb.
Den meisten Sonnenschein gab es abseits der Gebirge mit 176,9 Stunden über Berlin-Dahlem. Wenig Sonnenschein gab es mit 72,8 Stunden über Leck (Schleswig-Holstein).
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 119,5 % |
Baden-Württemberg | 102,6 % |
Bayern | 109,8 % |
Hessen | 98,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 106,4 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 99,2 % |
Nordrhein-Westfalen | 92,6 % |
Rheinland-Pfalz | 103,1 % |
Schleswig-Holstein | 96,1 % |
Saarland | 95,3 % |
Sachsen | 126,7 % |
Sachsen-Anhalt | 120,8 % |
Thüringen | 118,1 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter März.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter April 2024 und im Frühling und Sommer 2024 entwickeln kann.