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Wetter April 2021 Wettertrend vom 13.03.2021 - Anfang April ein vollständig gestörtes Zirkulationsmuster?

| M. Hoffmann
Nasskaltes April-Wetter mit spätwinterlichen Optionen?

Spätwinterliche Wettererscheinungen. In den kommenden Tagen führt ein strammer Nordwind kühle Luftmassen nach Deutschland und lässt die Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen absinken und mancherorts kann sich eine Schneedecke ausbilden und in den Nächten ist wieder mit Frost zu rechnen. Welche Konsequenzen hat das für das Wetter im April 2021?

Nasskaltes Wetter. Nach Abzug des Sturmes (Windprognose) setzt sich bis zum Start in die neue Woche eine Rückseitenströmung durch und kann sich im Verbund mit einem aufkeilenden Hoch westlich von Europa noch verstärken. Und so sinken die Werte bis zur Wochenmitte auf +4 bis +8 Grad ab und südlich der Linie von Köln und Dresden ist es mit +0 bis +5 Grad noch etwas kühler.

Spätwinterliche Wettererscheinungen

Die Schneefallgrenze schwankt über der Südhälfte zwischen 300 und 600 Meter und oberhalb etwa 400 bis 600 Meter kann sich eine Schneedecke ausbilden (Schneeprognose). In Lagen darunter sind Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer und örtliche Gewitter zu erwarten. Das Wetter kennt in den kommenden Tagen keine Langeweile. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.

Die Schneefallgrenze sinkt in den kommenden Tagen ab und kann im Schwerpunkt ab den mittleren Lagen für eine schneebedeckte Landschaft sorgen
Schneeprognose nach dem europäischen (li.), amerikanischen (Mi.) und deutschen (re.) Wettermodell: Die Schneefallgrenze sinkt in den kommenden Tagen ab und kann im Schwerpunkt ab den mittleren Lagen für eine schneebedeckte Landschaft sorgen
© www.windy.com

Ein für die Jahreszeit zu kaltes Wetter

Die nasskalten Werte am Tage passen noch zur Jahreszeit und auch der Schneefall ab den mittleren Lagen ist nichts Außergewöhnliches, aber in Zeiten der Klimaerhitzung doch seltener und damit auffällig geworden (Mehr dazu: Ist der Märzwinter zum Mythos geworden?). Zu verdanken ist der spätwinterliche Wettercharakter einer meridionalen Grundströmung.

Kühles Wetter bis in den April?

Verursacht wird die meridionale Grundströmung durch ein Hoch, dass sich im Wochenverlauf im Bereich zwischen Island, England, Spanien und den Azoren positioniert, was gleich zwei Effekte auf die Großwetterlage hat.

Zum einen wird die atlantische Frontalzone auf dem Atlantik vollständig blockiert und eine Zonalisierung (Westwetterlage) ist definitiv nicht mehr zu erwarten. Zum anderen liegt das Hoch westlich von Deutschland und da sich Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, werden aus nördlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Deutschland geführt und sorgen letztlich für den kalten Temperaturcharakter.

Apropos kalt - in den Nächten sinken die Werte bis zum 19. März auf -5 bis +0 Grad ab und bei Aufklaren und über Schnee sind über dem Süden bis -10 Grad möglich. Das ist ordentlich frisch. Aber nicht nur das - auf der nachfolgenden Wetterkarte erkennt man, dass das Hoch eine kräftige Struktur besitzt und damit das Potential hat, dass Wetter bis in den April hinein beeinflussen zu können.

Das Hoch blockt die atlantische Frontalzone ab und Deutschland gelangt in eine nördliche Grundströmung
Wetterprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Das Hoch blockt die atlantische Frontalzone ab und Deutschland gelangt in eine nördliche Grundströmung
© windy.com

Kalte Luftmassen strömen auf den Atlantik

Die atlantische Frontalzone wird durch das Hoch auf dem Atlantik frühzeitig blockiert und dreht sich zwischen Neufundland und Grönland regelrecht ein und da sich Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, werden über dem östlichen Kanada sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden auf den Atlantik geführt. Das verstärkt den Prozess zur Ausbildung von Tiefdrucksystemen auf dem Atlantik und gleichzeitig stabilisiert sich das gesamte System. Ja, im Ansatz geht das sogar in eine Erhaltungsneigung über.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine bis April anhaltend kalte Nordwetterlage?

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet die Erhaltungsneigung bis in den April hinein. Die atlantischen Tiefdrucksysteme finden einen Weg um das Hoch herum und da der hohe Luftdruck über Mitteleuropa und der Mittelmeerregion fehlt, tropfen die Tiefdrucksysteme über Europa nach Süden ab und erhalten die meridional verlaufende Wetterlage aufrecht.

Die Temperaturen pendeln sich auf +4 bis +8 Grad ein und erreichen örtlich bis +10 Grad. Anfang April rückt das Hoch etwas näher an Deutschland heran und die Werte können auf +8 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad ansteigen, was zugleich dem April-typischen Temperaturcharakter entspricht. In den Nächten ist weiterhin mit Frost zu rechnen.

Das meridional verlaufende Strömungsmuster hält sich bis in den April
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Das meridional verlaufende Strömungsmuster hält sich bis in den April
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Was bis April möglich ist

Das Hoch agiert in den kommenden Tagen als sog. Störimpuls und leitet über Mitteleuropa eine nördlich verlaufende Grundströmung ein. Damit werden sowohl der Frühling, als auch die Westwetterlage auf das Abstellgleis gesetzt.

Wirklich kein Frühling bis April?

Die Kontrollläufe zeigen eine ab dem 20. März sehr diffuse Temperaturentwicklung, die mehrheitlich kühl definiert ist. Aber in den letzten 24 Stunden mehren sich die Varianten, bei der sich das Hoch über oder aber auch östlich von Deutschland verlagern kann. Das kann dann passieren, wenn die Tiefdrucksysteme am östlichen Hochdruckgradienten nicht nach Süden abtropfen. In diesem Fall fehlt dem Hoch der Rückhalt und wird von der atlantische Frontalzone nach Osten gedrückt.

Bei einem ruhigen und trockenen Wettercharakter wären dann Tageswerte von +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad möglich. Das aber ist für den Moment mehr graue Theorie. Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich eine Wetterentwicklung für die Jahreszeit typisch ist und so ist auch in den ersten April Tagen - und damit auch an Ostern 2021 - Aprilwetter zu erwarten.

Nur wenn sich das Hoch über Mitteleuropa verlagert, hat der Frühling im April eine Chance, doch der Mittelwert der Kontrollläufe stützt die Trogwetterlage und macht vorerst keine Hoffnungen auf den Frühling
Nur wenn sich das Hoch über Mitteleuropa verlagert (li.), hat der Frühling im April eine Chance, doch der Mittelwert der Kontrollläufe (re.) stützt die Trogwetterlage und macht vorerst keine Hoffnungen auf den Frühling
© www.meteociel.fr

Kommt viel Niederschlag?

Ergiebiger und lang anhaltender Landregen sind mit einer meridionalen Grundströmung nicht zu erwarten. Lediglich über den Staulagen kann einiges an Niederschlag zusammenkommen. Meridional dominierte Großwetterlagen sind eher für diffuses Schauerwetter bekannt, die nicht allzu viel Niederschlag mit sich führen.

Wie viel Regen ist zu erwarten?

Der meiste Niederschlag wird bis zum 18. März zu erwarten sein. Nachfolgend nimmt die Niederschlagstätigkeit ab und gelegentliche Schauer sorgen für Abwechslung. Bis April werden Niederschlagssummen zwischen 10 und 20 l/m² und örtlich bis 30 l/m² berechnet. Etwas weniger ist mit 0 bis 10 l/m² über Teile von Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu erwarten. Etwas mehr kann mit 40 bis 70 l/m² über den Staulagen vom Schwarzwald, der Alpen, Mittelgebirge und des Bayerischen Waldes zusammenkommen.

Die Langfristprognose für den April

Das Langfristmodell berechnet das Wetter im April 2021 mit einer Abweichung vom vieljährigen Mittelwert 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad zu warm. Im Vergleich zur wärmeren Periode von 1991 und 2020 liegt die Abweichung mit -0,6 bis +0,4 Grad im weitgehend normalen Bereich.

Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu trocken einzustufen. Ein Dürre-April - wie in den letzten Jahren - ist zum aktuellen Stand in den Langfristprognosen nicht zu erkennen.

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