Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der April 2020 war markant - wurde er doch von einer lang anhaltenden Trockenheit und ungewöhnlichen Temperaturen beeinflusst und sichert sich somit einen Platz in den oberen Reihen - auch Rekorde gab es zu vermelden.
Eines war der April 2020 ganz und gar nicht - launisch. Zwar gab es ein Auf und Ab der Temperaturen, was hauptsächlich einer meridionalen Grundströmung zu verdanken war, doch dominierte überwiegend hoher Luftdruck mit einer ungewöhnlichen Trockenheit das Wettergeschehen in diesem April.
Mit einem meridionalen Strömungsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord) kommt es sehr genau darauf an, in welchem Bereich dieser Strömung Deutschland liegt. Und so gab es neben sehr warmen auch kühlere Phasen. Die wärmsten Werte wurden mit sommerlichen +26,5 Grad am 17. April etwas nördlich von Karlsruhe registriert. Bemerkenswert war das Temperaturgefälle von Nord nach Süd. Denn ebenfalls am 17. April wurden etwas nördlich von Wilhelmshaven nur +9,2 Grad erreicht.
Mithilfe des hohen Luftdrucks schien tagsüber häufig die Sonne, während in den klaren Nächten die Temperaturen absanken. Die tiefste Temperatur wurde am 1. April mit -12 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese registriert. Und überhaupt - durch die klaren Nächte und die sonnigen Tage betrug die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht häufig bis zu 25 Grad.
An der Spree waren ganze 23 Frostnächte zu registrieren, während Waghäusel-Kirrlach an acht Tagen sommerliche Werte von über 25 Grad vermeldete.
Am Ende erreichte der April eine durchschnittliche Temperatur von +10,4 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961-1990 um +3,01 Grad zu warm. In Bezug zur - wärmeren - Referenzperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +2,2 Grad. Damit reiht sich der April 2020 als siebt wärmster April-Monat in die Wettergeschichte ein.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,4 Grad |
Baden-Württemberg | +3,8 Grad |
Bayern | +3,3 Grad |
Hessen | +3,2 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,3 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,5 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +3,2 Grad |
Rheinland-Pfalz | +4,0 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,3 Grad |
Saarland | +4,1 Grad |
Sachsen | +2,7 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,6 Grad |
Thüringen | +2,9 Grad |
Trotz der Niederschläge zum Ende des Monats, gab es 30 Messstationen die weniger als 1 l/m² an Niederschlag vermeldet hatten. Sechs Stationen davon hatten weniger als 0,1 l/m² gemeldet - ein knochentrockener
April.
Doch gerade die zahlreichen Niederschläge am Ende des Monats (vorwiegend über dem Süden und Brandenburg) sorgten im Flächenmittel für ein Niederschlagsvolumen von 17 l/m². Damit erreichte der April sein Soll von 58l/m² nur zu 18,4 Prozent. Nur der April von 1893 (3,7 l/m²) und der von 2007 (4,0 l/m²) waren noch trockener.
Im Zeitraum vom 1. bis 27. April fiel über der Mitte, dem Osten und dem Süden so gut wie kein Niederschlag, was den Waldbrandgefahrenindex auf die höchste Stufe (5) anstiegen lies und zahlreiche Waldbrände ihr Unwesen trieben - und das im April! Doch die Trockenheit hat ihren Ursprung im März und so sind über manchen Regionen seit dem 13. März kaum mehr als 0,4 l/m² an Niederschlag niedergegangen. Den meisten Niederschlag aber gab es mit 209,7 l/m² über Grainau-Eibsee, was einen erstaunlichen Ausreißer darstellt, sodass eine Fehlmessung nicht auszuschließen ist. Lenggries schaffte es mit 75,2 l/m² noch auf den zweiten Platz.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 21,4 % |
Baden-Württemberg | 15,2 % |
Bayern | 27,9 % |
Hessen | 15,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 13,7 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 16,6 % |
Nordrhein-Westfalen | 17,6 % |
Rheinland-Pfalz | 13,3 % |
Schleswig-Holstein | 20,0 % |
Saarland | 18,6 % |
Sachsen | 12,8 % |
Sachsen-Anhalt | 11,3 % |
Thüringen | 12,6 % |
Das ist die logische Konsequenz, die aus der Hochdruckdominanz hervorgeht. Ganze 291 Stunden schien die Sonne - meist von einem blauen Himmel - auf Deutschland herab. Damit kam der April 2020 auf 189,4 Prozent seines Sollwertes von 154 Stunden und so wurde der Rekord aus dem Jahre 2007 mit 289 Stunden eingestellt.
Den meisten Sonnenschein gab es mit rund 326 Stunden etwas nördlich von München, während mit 228 Stunden die Sonne über Oberstdorf weniger häufig zum Vorschein kam.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 184,4 % |
Baden-Württemberg | 194,5 % |
Bayern | 192,2 % |
Hessen | 191,7 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 171,0 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 188,2 % |
Nordrhein-Westfalen | 193,2 % |
Rheinland-Pfalz | 192,5 % |
Schleswig-Holstein | 166,6 % |
Saarland | 192,8 % |
Sachsen | 197,3 % |
Sachsen-Anhalt | 198,6 % |
Thüringen | 199,0 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter April.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter April 2022 entwickeln kann.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
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