So war das Wetter im April 2024 - erheblich zu warm, etwas zu nass, bei einer normalen Sonnenscheindauer
Spektakuläres Wetter im April 2024. Von einer sommerlichen bis hochsommerlichen Witterung bis hin zu spätwinterlichen Wettererscheinungen und chaotischen Witterungsverhältnissen konnte alles geboten werden, was einen April ausmacht. Am Ende aber war der April vor allem eines - erheblich zu warm.

Nach einem rekordwarmen Februar und März begann auch der April ungewöhnlich warm und konnte mancherorts für den ersten Hochsommertag des Jahres sorgen.
Rekordverdächtig waren die Temperaturen bis Mitte April, bevor ein markanter Wetterumschwung eine sommerliche Witterung beendete und den April - mit seinem gesamten Spektrum - zur Geltung hat kommen lassen. Zum Ende hin konnten ungewöhnliche Neuschneemengen registriert werden, was dazu führte, dass ab den höheren mittleren Lagen die Skilifte nochmals öffnen konnten. Von Hochsommer bis Spätwinter - ein Aprilwetter, was sich hat sehen lassen können.
Daten und Fakten Wetter April 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +10,5 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,72 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +1,12 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
66,1 l/m² - Sollwert: 58 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 116,7 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 151,2 Stunden
- Sollwert: 154 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 97,7 Prozent
Die Temperaturen
Der April begann verbreitet mit sommerlichen Temperaturen, deren Höhepunkt mit +30,1 Grad am 6. April 2024 in Ohlsbach (Baden-Württemberg) registriert werden konnte. Aber auch sonst konnten über vielen Regionen Werte bis knapp an die +30 Grad-Marke heran gemessen werden. Signifikant war auch der Schub an Wärme zum Monatsende, wo mit +29,5 Grad über Manschnow (Brandenburg) am 30. April fast nochmals hochsommerliche Werte gemessen werden konnten.
Die sommerliche Wärme konnte sich mit Werten von über +25 Grad erstaunlich lange halten. Erst zur Mitte des Monats konnte ein markanter Wetterwechsel für einen regelrechten Temperatursturz sorgen. Waren am 14. April noch sommerliche +27,7 Grad registriert werden, so wurden keine sieben Tage später die Skilifte in den höheren Lagen wieder geöffnet. Bei Temperaturen von +3 bis +12 Grad gab es dann auch über tieferen Lagen Schneeregen- und Graupelschauer zu bestaunen. Mancherorts konnten kräftige Graupelgewitter für chaotische Verhältnisse sorgen. Die tiefste Temperatur wurde abseits der Gebirge am 23. April mit -8,8 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) gemessen.
Bodenfrost gab es an 7,5 Tagen (normal: 10,4 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 3,6 Tagen (normal: 6,0 Tage) und an 0,08 Tagen gab es Eistage (normal: 0,2 Tage).
Monat | Eistage (Dauerfrost) |
Frosttage (Nachtfrost) |
Bodenfrost | Schneedecke | Sommertage |
---|---|---|---|---|---|
April | 0,08 (0,2) Tage | 3,6 (6,0) Tage | 7,5 (10,4) Tage | 0,44 (1,2) Tage | 1,99 (0,2) Tage |
Ein deutlich zu warmer April
Am 15. April betrug die Temperaturanomalie atemberaubende +5,4 Grad und bis dahin war auch der April auf Rekordkurs. Erst der Wetterwechsel brachte die Wende und sorgte für einen Abbau der Anomalie. Am Ende erreichte der April 2024 eine durchschnittliche Temperatur von +10,1 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2,72 Grad erheblich zu warm (91/20: +1,12 Grad).
Die wärmsten Bundesländer im Vergleich zu 1961 und 1990 waren mit einer Abweichung von +3,4 Grad Sachsen und Sachsen-Anhalt, während mit einer Differenz von +1,8 Grad das Saarland das kälteste Bundesland
im April war.

Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +3,3 Grad |
Baden-Württemberg | +2,1 Grad |
Bayern | +2,5 Grad |
Hessen | +2,4 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +3,0 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +3,0 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +2,5 Grad |
Rheinland-Pfalz | +2,2 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,6 Grad |
Saarland | +1,8 Grad |
Sachsen | +3,4 Grad |
Sachsen-Anhalt | +3,4 Grad |
Thüringen | +3,3 Grad |
Der Regen: etwas zu nass
Im April konnte sich - trotz der hohen Temperaturen - keine stabile Wetterlage durchsetzen. Verantwortlich hierfür war ein früh schwächelnder Polarwirbel, welcher in der zweiten Aprilhälfte sich in der Auflösung befand. Das sorgte für ein strammes meridionales Verlaufsmuster der Grundströmung, was in der ersten Hälfte aus südlichen und in der Zweiten aus nördlichen Richtungen kann. Ende April erfolgte wieder ein Wechsel auf Süd.
Entsprechend launisch war das Wetter und sorgten mal für mehr und mal für weniger Niederschlag. Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden wurde am 19. April mit 49,7 l/m² über Schöfweg (Bayern) registriert. Die geringste Niederschlagsmenge gab es mit 15,9 l/m² über Berlin. Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 235 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) gemessen.
Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 193,3 Prozent Schleswig-Holstein das nasseste und mit 68,1 Prozent Sachsen das trockenste Bundesland. Schaut man sich die nachfolgende Bilanzkarte einmal genauer an, so erkennt man die ungleiche Verteilung der Niederschläge.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 12,0 Tagen (normal: 10,7 Tage)
Etwas zu nass
In der Fläche gab es Ende April eine Niederschlagssumme von 66,1 l/m², was einer Sollerfüllung von 116,7 Prozent entspricht.
Schneefall
Schnee gab es auch. Doch handelte es sich in tieferen Lagen zumeist um spätwinterliche Wettererscheinungen. In Summe gab es eine mittlere Schneehöhe von 3,57 cm und an 0,44 Tagen eine in der Fläche gemittelte Schneedecke (normal: 1,2 Tage).

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 86,6 % |
Baden-Württemberg | 94,9 % |
Bayern | 102,0 % |
Hessen | 96,9 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 158,7 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 154,1 % |
Nordrhein-Westfalen | 146,0 % |
Rheinland-Pfalz | 109,8 % |
Schleswig-Holstein | 193,3 % |
Saarland | 118,4 % |
Sachsen | 68,1 % |
Sachsen-Anhalt | 85,2 % |
Thüringen | 84,2 % |
Normaler Sonnenschein
Dass es sich um eine wenig stabile Großwetterlage handelte, spiegelte sich auch in der Sonnenscheinbilanz wider. Am Ende wurden 151,2 Stunden an Sonnenschein registriert. Damit wurde der Sollwert zu 97,7 Prozent nur leicht unterschritten und zählt damit zu einer normalen Sonnenscheindauer im April.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Sachsen mit 169,9 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 113 Stunden über Nordrhein-Westfalen häufiger mal trüb blieb.
Den meisten Sonnenschein gab es abseits der Gebirge mit 200,6 Stunden über Fürstenzell (Bayern). Wenig Sonnenschein gab es mit 98,5 Stunden über Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen).

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 100,9 % |
Baden-Württemberg | 101,3 % |
Bayern | 109,5 % |
Hessen | 97,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 91,9 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 86,8 % |
Nordrhein-Westfalen | 76,4 % |
Rheinland-Pfalz | 98,4 % |
Schleswig-Holstein | 81,7 % |
Saarland | 99,4 % |
Sachsen | 115,8 % |
Sachsen-Anhalt | 103,2 % |
Thüringen | 108,9 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter April.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Mai 2024 und im Sommer 2024 entwickeln kann.