So war das Wetter im April 2017 in Deutschland: Normale Temperaturen und zu trocken
Der März 2017 legte für den Frühling mit einer Rekordabweichung von +3,7 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990 schon ordentlich vor und sorgte auch bis zum 12. April noch für einen ordentlichen Temperaturüberschuss von +2,7 Grad im April. Verantwortlich hierfür war ein Hochdrucksystem, welches die trockene und auch warme Periode noch bis in den April hinein verlängerte. Doch um Ostern 2017 kam die Wende. Das Hochdruckgebiet verlagerte sich weiter nach Westen und ermöglichte im Zusammenspiel mit einem Tiefdrucksystem über Skandinavien den Zustrom sehr kalter Luftmassen nach Deutschland, so dass bis zum 27. April Schneefälle teils bis in tiefere Lagen möglich waren und sich ab den mittleren Lagen auch noch einmal eine Neuschneedecke ausbilden konnte. Ungewöhnlich sind solche Kaltluftausbrüche im April nicht, die Dauer im April 2017 war aber schon außergewöhnlich.
Normale Temperaturen im April
Zugegeben, die Überschrift ist etwas reißerisch und spiegelt so gar nicht die turbulenten Gegebenheiten des Aprils wieder. Die erste April Hälfte war viel zu warm, die Zweite viel zu kalt und im Schnitt kommt ein normales Temperaturverhalten dabei heraus. So betrug die durchschnittliche Temperatur +7,5 Grad und war gegenüber der international gültigen Periode von 1961-1990 etwa um +0,1 Grad zu warm. Gegenüber der Vergleichsperiode von 1981-2010 betrug die Abweichung -0,8 Grad und war damit zu kalt. Warum gibt es überhaupt zwei Perioden? Die sind - vereinfacht ausgedrückt - dem Klimawandel geschuldet, da die letzte Jahre zunehmend wärmer werden gibt es eine Vergleichsperiode der wärmeren Jahre (ausführliche Erklärung). Vor allem die Nachtfröste waren für die austreibende Vegetation ein Problem und nicht wenige Landwirte meldeten "Totalschaden". Die tiefste Temperatur wurde am 20. April in Oberstdorf mit -10,1 Grad gemessen. Der höchste Wert wurde am 10. April mit +26,1 Grad südlich von Offenburg registriert.
April über dem Westen zu trocken
Lange Zeit sah es danach aus, als ob der April in ganz Deutschland erheblich zu trocken ausfallen könnte. Das änderte sich aber mit teils länger andauernden Niederschlägen Ende April über dem Süden, welche örtlich in den mittleren Lagen auch nochmals zur Ausbildung einer Neuschneedecke führten. So wurden bspw. am 19. April in Oberstdorf 32 cm Neuschnee gemessen, was in Anbetracht der Jahreszeit außergewöhnlich ist. Im Schnitt gab es aber mit 40 l/m² weniger Niederschlag als normal und unterschritt den Sollwert von 58 Liter um rund 31 Prozent. Aber auch hier macht es der April 2017 einem nicht einfach. So war gab es besonders über dem Westen mit teils nur 5 l/m² deutlich weniger Niederschläge als Vergleichsweise mit bis zu 200 l/m² über dem Süden.
Normale Sonnenscheindauer
Die Sonnenscheindauer verfehlte den Sollwert von 155 Sonnenstunden mit 153 Stunden nur knapp. Typischerweise gab es über dem Südwesten und über den Nordseeinseln mit knapp 210 Stunden den meisten Sonnenschein, während über dem nördlichen Erzgebirge mit 110 Sonnenstunden deutlich weniger Sonnenschein gab. Weiter Details zum Wetter April 2017 können Sie auf den Seiten des DWD nachlesen.