Wettertrend Winter 2021/22: Ein erster winterlicher Gruß kündigt sich an
Ein Trog wird in der kommenden Woche initialisiert und steuert auf Deutschland zu. Ob daraus ein Wintereinbruch erfolgt, hängt davon ab, mit welcher Intensität und wo der Trog niedergeht.
Dümpelwetter. Der Mix aus Wolken, Nebel und Hochnebel mit etwas Sonnenschein geht vorerst weiter. Lediglich über dem Norden sorgt eine steife Brise
für etwas Abwechslung und am Sonntag überquert ein schwaches Tiefdruckband Deutschland von Nord nach Süd und der eine oder andere Regentropfen kann beim Herabfallen beobachtet werden. Viel an Niederschlag ist nicht zu erwarten.
Es wird kälter
Der Sonnenstand ist noch nicht an sein Minimum gelangt und so werden bis zum 22. Dezember die Tage stets kürzer und die Nächte länger und da das Wetter so vor sich hin dümpelt und der Nebel den Sonnenschein verhindert, kühlt es allmählich aus. Trotzdem können am heutigen Samstag Temperaturen von +6 bis +12 Grad und örtlich von bis +14 Grad erreicht werden, bevor eine Winddrehung zum Sonntag auf nordöstliche Richtungen frischere Luftmassen nach Deutschland führt. Bis zur Wochenmitte sinken die Werte der Nacht auf +4 bis -4 Grad ab, am Tage sind kaum mehr als +1 bis +5 Grad zu erwarten. Kommt die Sonne zum Vorschein, sind bis +8 Grad möglich. Mehr dazu: Wetter November 2021.
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Zwischen nasskalt und winterlich
Der möglich winterliche Trog verzögert sich nach der Wetterprognose der Europäer weiter, doch der Fahrplan bleibt der gleiche.
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Trogvorstoß mit dem Ziel, den Winter über Deutschland einzuleiten
Ob dieses Ziel erreicht werden kann, hängt davon ab, wie sich der Trog entwickelt und wo er tatsächlich niedergehen wird. Es ist kein brachiales Durchgreifen mehr, wie es vor ein paar Tagen einmal simuliert wurde, doch reicht es aus, um den Puls der Winterfreunde
höher schlagen zu lassen. Um es kurz zu machen - der Wettertrend ist nach wie vor nasskalt, doch ist Winterwetter nicht weit entfernt.
Der Trog geht westlicher nieder
Der Trog wird nicht von der Barentssee aus gesteuert, sondern über dem europäischen Nordmeer initialisiert und trogt zwischen dem 27. und 28. November zwischen England und Skandinavien nach Süden aus. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen so auf die südwestliche Anströmung der Luftmassen. Die Temperaturen erreichen am 28. November +1 bis +4 Grad und örtlich bis +6 Grad.
Trog verlagert sich nach Deutschland
Dass der Trog westlich niedergeht, ist ein erster Indikator für die mögliche Verzögerung und Abschwächung des Troges, die in den kommenden Berechnungen noch deutlicher zum Vorschein kommen kann. Zum aktuellen Stand aber schafft der Trog den Sprung
nach Deutschland und erreicht zum 29. November mit seinem Zentrum die Alpenregion. Die Temperaturen sinken auf +0 bis +5 Grad ab und oberhalb etwa 400 bis 600 Meter kann sich der Dauerfrost durchsetzen. Schneefall ist mit winterlichen Straßenbedingungen für diese Lagen möglich. Darunter sind Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer zu erwarten.
Die nächste Schlüsselszene
Der Trog verlagert sich vom 29. bis 30. November weiter nach Osten und das Hoch auf dem Atlantik rückt nach. Wenn sich der Trog jetzt nicht stabilisiert, positioniert sich das Hoch bis zum Dezember über Deutschland und so würde es sich um eine vorüberziehende und kurze nasskalte Wettererscheinung mit winterlichen Ambitionen handeln. Doch die Wetterprognose der Europäer zeigt noch etwas anderes.
Zum 30. November entsteht über dem europäischen Nordmeer ein Tief, das am östlichen Hochdruckgradienten nach Süden drängt und so dem Trog nochmals einen Impuls verschaffen und für den Winter noch zu einer überraschenden Wende führen kann. Zum aktuellen Stand aber sind diese Berechnungen als eine nasskalte Wetterentwicklung zu bewerten.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine für den Winter nicht optimale Entwicklung
Der Trog geht nach der Wetterprognose der Amerikaner zum 27. November noch weiter westlich nieder und bringt Deutschland mehr auf die milde
Vorderseitenanströmung, sodass die Temperaturen am 28. November zwischen +2 bis +6 Grad liegen können. Kommt die Sonne zum Vorschein, können Werte von bis +8 Grad diskutiert werden.
Trog erreicht Deutschland
Im Zeitraum vom 29. bis 30. November erreicht das Trogzentrum Deutschland und initialisiert über der Mittelmeerregion ein kleines Tiefdrucksystem, das für den Trog ein wichtiger Beitrag für die Stabilisierung sein kann. Agiert das Tief doch als Ansaugmotor
für die kalten Luftmassen. Doch die aktuelle Wetterprognose lässt das Blockadehoch auf dem Atlantik Anfang Dezember erst nach Süden und nachfolgend nach Osten abkippen. Der Trog ist schnell Geschichte und bereits zum 2. Dezember positioniert sich das Hoch über Deutschland und zeigt eine Struktur, die sich zum Betonhoch
weiterentwickeln kann. Das wäre dann für eine längere Zeit das Gegenteil der winterlichen Wetterentwicklung.
Turbulentes und windiges Wetter
Erreicht der Trog Deutschland, geht es zur Sache. Der Wind frischt aus nördlichen Richtungen kommend auf und kann - verbreitet - für stürmische Windböen sorgen. Über exponierten Lagen und den Küsten von Nord- und Ostsee sind schwere Sturmböen zu möglich. Kräftige Schauer gehen nieder, die bei Temperaturen von +0 bis +4 Grad bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können. Zudem sind Graupelgewitter nicht auszuschließen.
Rückt das Hoch nach, beruhigt sich das Wetter. Die Niederschläge lassen zum 3. Dezember nach und die sonnigen Anteile mehren sich. Die Temperaturen erreichen bis zum 4. Dezember +2 bis +6 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer sind bis +8 Grad möglich. Frost ist in den klaren Nächten zu erwarten.
Auf den Punkt gebracht: Nasskalte Wetteraussichten
Im Grunde genommen sind sich die Vorhersage-Modelle in ihren Prognosen sehr ähnlich, was die Wetterlage sehr wahrscheinlich macht. Der Unterschied liegt zum Monatswechsel mit dem Tief über dem europäischen Nordmeer begründet, das nach den Amerikanern nicht vorhanden ist, nach den Europäern den Trog nochmals stabilisieren könnte. Und ja, schaut man sich die Trogprozesse der Vergangenheit an, so kommt das gelegentlich vor. Abwarten - erst muss der Trog in die Realität umgesetzt werden, dann sieht man weiter.
Was wahrscheinlich ist
Wie man es aber dreht und wendet, die Prognosen zeigen weiterhin kein Winterwetter. Nasskaltes Wetter mit winterlichen Wettererscheinungen trifft es besser und so erhält der Wettertrend der letzten Tage auch heute seine Gültigkeit. Bestätigt wird dieser Trend durch die Kontrollläufe.
Die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe erreichen im Minimum zwischen dem 28. und 30. November die -5 Grad-Marke. Das reicht aus, um in Lagen oberhalb etwa 500 Meter für Dauerfrost und winterliche Wetterereignisse zu sorgen. Zudem bestätigt das den zeitlichen Durchgang des Troges zum Monatswechsel. Über tiefere Lagen können Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen und ist das in den Nächten der Fall, so kann sich kurzzeitig eine Schneedecke ausbilden.
Doch bereits zum 1. Dezember steigt das Temperaturniveau in der Höhe weiter an und erreicht zum 3. Dezember Werte zwischen +1 und -2 Grad. Anders formuliert steigt die hypothetische Schneefallgrenze auf über 1.000 Meter an.
Hypothetisch deshalb, da für eine Schneefallgrenze zwingend Niederschlag notwendig ist und schaut man sich die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe an, so ist vom 28. November bis 2. Dezember mit einer mäßig erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen, die vom 2. bis 6. Dezember in den schwach erhöhten Bereich zurückgeht, was als ein erstes Indiz für das Hoch - was die Amerikaner berechnen - ausgelegt werden kann.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
26. November | -2 bis +7 Grad |
+2 bis +5 Grad |
30. November | -3 bis +8 Grad |
+1 bis +4 Grad |
5. Dezember | -2 bis +15 Grad |
+4 bis +6 Grad |
Heute Abend machen wir gegen 20:00 Uhr ein paar Gedankenspiele zum Wetter an Weihnachten und schauen einmal, wie die Chancen auf >weiße Weihnachten stehen.