Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 28. Oktober

| M. Hoffmann
Für alle die auf Schnee "warten", sind die Aussichten für die kommenden Tage eher ernüchternd. Ein kräftiges Hochdrucksystem dominiert mit hoher Wahrscheinlichkeit noch bis zum 5. November das Wettergeschehen über Deutschland. Damit noch nicht genug, Deutschland liegt zudem voraussichtlich auf der westlichen Seite der Hochdruckgradienten, sodass milde, teils auch warme Luftmassen über die Alpen nach Deutschland geführt werden können. Insbesondere in den Höhenlagen der Alpen können die Temperaturen ohne Wolkendecke und Nebel auf bis +6 Grad in 1.500 Meter Höhe ansteigen, was die teils vorhandene Schneedecke weiter abschmelzen lassen kann (s. teils negative Entwicklung in der Schneeprognose). Nun sind solche Hochdrucksysteme im Bereich zwischen Skandinavien und dem östlichen Europa in den Herbstmonaten meist eine zähe Angelegenheit, so dass sich daran so schnell nichts verändern mag. So simuliert das amerikanische Wettermodell eine klassische Erhaltungsneigung des aktuellen Zirkulationsmusters bis zum 11. November, bei der die atlantische Frontalzone zwar von Norden her versucht das Hochdrucksystem zu verdrängen, jedoch gelingt es diesem sich rasch wieder über Deutschland/Skandinavien zu positionieren und das "Spiel" beginnt von vorne (auch Wiederholungsneigung genannt). Mit anhaltendem Hochdruck wird es auch zunehmend wahrscheinlicher, dass eine sog. Inversion stattfindet, bei der die unteren Luftschichten langsam auskühlen können, während die oberen Luftschichten relativ warm bleiben können. Dies fördert wiederum teils zähe und dichte Nebelfelder, welche sich tagsüber nur zögerlich auflösen können. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so zeigt sich bis zum 7. November ebenfalls eine hohe Wahrscheinlichkeit für anhaltenden hohen Luftdruck im Bereich zwischen Deutschland und Skandinavien. Geht es nach den sog. Kontrollläufen, so zeigt sich eine weitgehende Unterstützung der trockenen Wetterphase bis zum 9./10. November, wenngleich das Temperaturniveau langsam absinkt. So liegt das Temperaturspektrum am 6. November zwischen +5/+15 Grad (Mittelwert: +10/+12 Grad) und am 11. November zwischen +1/+14 Grad (Mittelwert: +7/+8 Grad). Insbesondere der Mittelwert nähert sich im zweiten November-Drittel seinem Jahreszeit-typischen Wert. Sind kalte Varianten im ersten November-Drittel möglich? Nach den aktuellen Simulationen durchaus möglich, wenngleich diese zumeist unter Dauernebel mit entsprechender Inversion zustande kommen können. So liegen die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+6) / normal (+7/+12) / zu warm (>+13), am 7. November bei 15/55/30 (gestern: 20/65/15) und am 11. November bei 45/50/5 (gestern: 25/60/15). Es werden aber weiterhin noch Varianten berechnet, welche das Hoch nach Westen ausweichen lassen, sodass von Norden her die Tiefdrucksysteme über Deutschland einen Abtropfvorgang einleiten könnten. Anders formuliert sind Schneeoptionen zum Ende des ersten und Beginn des zweiten November-Drittels noch nicht vom "Tisch", wenngleich weniger wahrscheinlich geworden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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