Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Witterungstrend vom 23. Oktober

| M. Hoffmann
Geht es nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle, so baut sich Anfang November über dem östlichen bis nordöstlichen Europa ein kräftiges Hochdrucksystem auf, während zeitgleich der tiefe Luftdruck auf dem Atlantik dagegen "anrennt" es jedoch zum heutigen Stand nicht schafft, sich gegen das Hochdrucksystem durchzusetzen. So bleibt die Wetterentwicklung für Deutschland spannend und komplex, da Deutschland sich in der "ungünstigsten" Variante zwischen beiden Systemen befinden kann. So ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in den ersten November-Tagen mit einer südlichen Anströmung der Luftmassen über Deutschland zu rechnen, was die Temperaturen für die Jahreszeit im zu milden bis zu warmen Bereich liegen lassen kann - ob Niederschlag eine Rolle spielen wird, bliebt noch mit der Position der Systeme zueinander abzuwarten. Interessant sind die Simulationen hinsichtlich der Verstärkung des Hochdrucksystems, welches in einigen Varianten einen Kerndruck von bis zu 1050 hPa aufbauen kann. Das liegt u.a. im tiefen Luftdruck auf dem Atlantik, aber im Wesentlichen an der unterstützenden Position eines Tiefdrucksystems, welches auf der östlichen Flanke des Hochdrucksystems kühle Luftmassen von der Barentssee über das östliche Europa führen kann. Je nach Hochdruckposition könnten unter bestimmten Voraussetzungen diese kühlen Luftmassen noch im ersten November-Drittel nach Deutschland geführt werden, was in Folge die Temperaturen auf ein nasskaltes Niveau absinken lassen könnte. Wie wahrscheinlich sind diese Varianten? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+6) / normal (+7/+12) / zu warm (>+13) liegen am 3. November bei 25/60/15 und am 7. November bei 35/55/10 und weisen einen überwiegend normalen Temperaturverlauf aus, welcher in seiner Wahrscheinlichkeit im weiteren Verlauf eher zu kalt als zu warm ausfallen kann. Das Langfristmodell simuliert für den November mit einer Abweichung von -0,5/+1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert eine normale bis leicht zu warme Temperaturentwicklung, welche in den Monaten von Dezember bis Februar mit einer Abweichung von +1/+3 Grad weiterhin zu warm bis deutlich zu warm ausfallen kann. So steht das Langfristmodell weiterhin konträr gegenüber den Randfaktoren (El Nino, QBO, Sonnenzyklus, Statistik etc.), welche Rückschlüsse für einen eher normalen bis zu kühlen Temperaturverlauf im Winter zulassen. So stehen sich Randfaktoren und die Berechnungen des Langfristmodells weiterhin in unterschiedlicher Ausprägung widersprüchlich gegenüber, was einen Witterungstrend für die Wintermonate - zum heutigen Stand - weiterhin erschwert.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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