Wetter Herbst / Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 12. September

| M. Hoffmann
Deutschland gelangt in den kommenden Tagen z.T. in den Einflussbereichs eines kräftigen Tiefdruckkomplexes über dem Atlantik - allerdings kann das Hoch über dem östlichen Europa "dagegen halten", so dass es über dem Westen und Südwesten von Deutschland häufiger zu teils kräftigen Niederschlägen als über dem Osten kommen kann. Aus dieser Konstellation der Wettersysteme heraus stellt sich eine überwiegend südliche Strömungskomponente ein, welche warme Luftmassen über die Alpen nach Deutschland führen kann. Im Detail wird es darauf ankommen, wie sich die Niederschläge verteilen können, wahrscheinlich sind jedoch Werte über dem Westen von +18/+24 Grad und über dem Osten zwischen +22/+26 Grad, örtlich auch bis +28 Grad. Wie geht es weiter? Geht es nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle, so gibt es im Zeitraum zwischen dem 18./24. September drei wesentliche Entwicklungsszenarien. Zum einen strömen über Grönland kühlere Luftmassen nach Süden, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik weiter antreiben kann und es dem Hoch über dem östlichen Europa zunehmend schwerer fallen wird, sich dort zu behaupten. In Folge daraus könnte sich zum Wechsel in das letzte September-Drittel die atlantische Frontalzone mit wechselhaften, windigen und kühlen bis mäßig warmen Temperaturen durchsetzen. In der zweiten Variante kann das Hoch über dem östlichen Europa eine Hochdruckbrücke zum Hoch Mittelmeer/Azoren aufbauen und quer über Mitteleuropa verlaufen. Die Konsequenz hieraus wäre eine Südwestwetterlage, bei der die atlantische Frontalzone kaum Möglichkeiten haben wird, sich bis nach Mitteleuropa durchzusetzen. Nichtsdestotrotz wäre über dem Nordwesten eine höhere Niederschlagsneigung und etwas kühlere Temperaturen als über dem Südosten zu erwarten. In der dritten Variante strebt - bedingt durch die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik - ein Keil des Azorenhochs in Richtung Mitteleuropa und könnte sich in weitere Abfolge zu einem autarken Hoch über Deutschland / Skandinavien entwickeln. Das wäre eine Variante, bei der die Wetterlage als halbwegs stabil zu bezeichnen wäre und die Temperaturen durchaus im warmen Bereich verbleiben können. Welches der Szenarien ist am wahrscheinlichsten? Betrachtet man die Simulationsentwicklung der letzten Tage, so zeigte sich zum Beginn des letzten September-Drittels mehrheitlich ein steter Rückgang der Temperaturwerte auch ein Jahreszeit-typisches Niveau. Daran hat sich auch heute nichts geändert. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 19. September zwischen +12/+27 Grad (Mittelwert: +17/+18 Grad über dem Norden und Westen und +19/+20 Grad über dem Osten und Süden) und am 24. September zwischen +12/+25 Grad (Mittelwert: +18/+19 Grad). Im Niederschlagsverhalten zeigt sich eine von West nach Ost abnehmende Niederschlagsaktivität, was zum heutigen Stand mehrheitlich für eine Südwestwetterlage spricht.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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