Wetter Herbst / Winter 2015/2016 - Witterungsrend vom 28. August

| M. Hoffmann
Der meteorologische Herbstbeginn am 1. September zeigt sich nach der aktuellen Wetterprognose auch vom Wettercharakter her mit zurückgehenden Temperaturen und einem unbeständigen Wettercharakter zunehmend herbstlich, daran wird sich bis zum 6. September nur wenig verändern. Der Grund hierfür ist die Konstellation der Wettersysteme zueinander, bei der Deutschland in den Einflussbereich eines Hochdrucksystems zwischen England und Skandinavien gelangen kann. Der Zustrom der Luftmassen erfolgt auf der östlichen Gradientenseite des Hochdrucksystems, so dass die Temperaturen mit Wind aus nördlichen Richtungen entsprechen mäßig warm ausfallen können - simuliert werden Werte zwischen +14/+18 Grad, mit etwas längerem Sonnenschein sind auch bis +20 Grad möglich. Wie geht es weiter? Das amerikanische Wettermodell simuliert im Zeitraum vom 6./11. September zwei wahrscheinliche Varianten, welche sich aus dem Hoch zwischen England/Skandinavien ergeben können. Zum einen kann sich das hoch in autarker Position über Skandinavien positionieren, was die Tiefdrucksysteme von Mitteleuropa weitgehend fernhalten kann. In Folge daraus wäre mit relativ trockenem Wetter bei mäßig warmen Temperaturen zu rechnen. In der zweiten Variante bleibt das Hoch in westlicher Position zu Mitteleuropa, so dass auch das meridionale Nord-Süd Muster erhalten bleibt. Das ergibt eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Tiefdrucksystem über dem skandinavischen Raum, so dass im Verbund beider Systeme noch kühlere Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Deutschland geführt werden können - der erste Bodenfrost wäre nach solch einer Variante im ersten September-Drittel nicht auszuschließen. Die Kontrollläufe favorisieren heute im Zeitraum zwischen dem 6./11.September eine Abweichung des Mittelwertes gegenüber dem langjährigen Durchschnittswert von -0/-3 Grad. Anders formuliert zeigt sich zum heutigen Stand eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, als dass das erste September-Drittel zu kühl ausfallen kann. Und das Niederschlagsverhalten? Das ist vorhanden, jedoch nur gering ausgeprägt. Das Langfristmodell simuliert für den September und Oktober eine weitgehend normale Temperaturentwicklung gegenüber dem langjährigen Mittelwert bei einer leicht negativen Niederschlagsentwicklung (zu trocken). Für November, Dezember, Januar und Februar simuliert das Langfristmodell eine Abweichung der Temperaturen gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert von +0,5/+3 Grad bei einer positiven Niederschlagsentwicklung (zu nass). Anders formuliert berechnet das Langfristmodel auch zu heutigen Stand einen zu warmen Temperaturverlauf über die Wintermonate. Wie ist das zu bewerten? Es ist ein Indiz, mehr nicht - die Randfaktoren sprechen eher für einen normalen bis leicht zu milden Verlauf der Wintermonate.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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