Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 1. Februar

| M. Hoffmann
Bis zum 5. Februar kann es auch in tieferen Lagen zunehmend winterlich werden, ob es hingegen für eine flächendeckende Ausbreitung einer Schneedecke reicht, bleibt zum heutigen Stand noch abzuwarten. Warum? Zwar befindet sich Deutschland inmitten eines Trogkomplexes (aktuell 980-990 hPa), jedoch kommt es im Detail auf die sog. Hebungsvorgänge an, welche entscheidend für entsprechende Niederschläge sein können (orografisches Aufgleiten). Vereinfacht ausgedrückt liegt Deutschland unter Tiefdruckeinfluss, jedoch ist die Niederschlagsneigung (mal abgesehen von Staulagen) als gering einzustufen und im Detail kommt es auf die örtlichen Gegebenheiten an. Im Zeitraum zwischen dem 5./8. Februar simulieren beide Wettermodelle eine überwiegend frostige Witterungsperiode im Süden und eine nasskalte im Norden, bei der die Tagestemperaturen nördlich der Mittelgebirge zwischen -2/+2 Grad und südlich davon zwischen -7/0 Grad liegen können. Die überwiegend geringe Niederschlagsneigung kann hauptsächlich über den östlichen und südöstlichen Landesteilen noch für etwas Neuschnee sorgen. Spannend bleibt in diesem Zeitraum im Detail die Entwicklung eines Mittelmeertief, welches hauptsächlich die südlichen und östlichen Landesteile noch etwas mehr beeinflussen könnte. Im Zeitraum zwischen dem 7./12. Februar haben die Simulationen der Wettermodelle unterschiedliche Ansätze. Das amerikanische Wettermodell verfolgt seit Tagen mehr oder minder eine Variante, welche den Winter nur als eine vorübergehende Erscheinung in Aktion treten lassen könnte. So rückt aus westlichen Richtungen rasch das Azorenhoch nach und positioniert sich mit seinem Kern über England. Gleichzeitig "füllt" sich das Hoch in der Höhe mit wärmeren Luftmassen an, welche jedoch mit einer strammen Strömung aus nordwestlichen Richtungen bis in tiefere Lagen durchmischt werden können. Sollte dieses Variante sich durchsetzen, so könnten die Tageswerte am 10. Februar im Nordwesten auf +4/+8 Grad und im Südosten auf +0/+2 Grad ansteigen. Das europäische Wettermodell positioniert das Hoch zum 7. Februar über England und simuliert die Erwärmung der Höhenluftmassen im gleichen Maße wie bei amerikanischen Wettermodell, jedoch fehlt eine entsprechende Gradientenstruktur für die Durchmischung, so dass es im Norden kurzweilig etwas wärmer werden und im Süden es bei überwiegend negativen Temperaturen bleiben kann. Im Zeitraum 8./10. Februar weicht nach dem europäischen Wettermodell das Hoch bei England etwas weiter nach Westen aus und macht Platz für einen weiteren Abtropfprozess eines Tiefdrucksystems bei Skandinavien. In Folge daraus würde nach dieser Variante überwiegend winterliches Wetter bis zum 11. Februar eine dominierende Rolle spielen. Die Kontrollläufe unterstützen mehrheitlich den Aufbau von hohem Luftdruck über Mitteleuropa im Zeitraum 5./10. Februar, welcher zwischen 1010 hPa und 1040 hPa schwankt. Anders formuliert liegen in diesem Luftdruckspektrum auch die Unsicherheiten der kommenden Wetterentwicklung begründet. Liegt das Hoch weiter im Westen, so steigt die Trogwahrscheinlichkeit, liegt es zu nah an Deutschland, können mit einen stärkeren Gradientenstruktur mildere Luftmassen advehiert werden. Liegt das Hoch hingegen über Deutschland, so ist bei einer gradientenschwachen Wetterlage eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Inversionswetterlage gegeben (oben mild, unten kalt). Und um die Unsicherheiten zu komplettieren, könnte das Hoch sich auch über dem skandinavischen Raum positioniert und über Deutschland eine frostige Ostströmung ermöglichen. Deutlicher werden die Unsicherheiten am möglichen Temperaturspektrum, welche am 5. Februar zwischen -4/+2 Grad (Mittelwert: -3/-2 Grad im Süden und Osten, -1 Grad im Westen und +1 Grad im Norden) und am 10. Februar zwischen -8/+7 Grad (Mittelwert: -1 Grad im Süden und Osten, +1 Grad im Westen und +3 Grad im Norden) liegen können. Damit bestätigt sich zwar der überwiegend winterliche Trend der letzten Tage im ersten Februar-Drittel, gleichzeitig bestätigt sich aber auch die Tendenz einer Milderung zum Wechsel in das zweite Februar-Drittel. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) liegen am 8. Februar bei 65/20/15 und am 13. Februar bei 35/45/20 - auffällig dabei ist, dass die milderen Varianten im Norden dominanter als im Süden sind. Zusammenfassend werden die Simulationen der Wettermodelle in den nächsten Tagen wohl sprunghafter werden, da kleinste Verschiebungen der Hochdruckposition entscheidend für tief winterliches, nasskaltes oder mildes Wetter sein kann. Dabei sei erwähnt, dass die Konstellation der Systeme grundsätzlich eher für winterliche Verhältnisse spricht. Das Langfristmodell reagiert auf die möglichen Wetterentwicklungen der letzten Tage und korrigiert seine Temperaturprognose für Februar weiter nach unten. Lag die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert vor ein paar Tagen noch zwischen +0,5/+2 Grad so liegen diese nun zwischen -1 bis +0,5 Grad und befinden sich damit in einem für die Jahreszeit leicht zu kalten bis normalen Temperaturspektrum bei einer leicht erhöhten Niederschlagsneigung. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:50 Uhr in einem Update von diesem Wettertrend.
Update:
Kaum Veränderungen gab es tagsüber in den Simulationen der Wettermodelle. Insgesamt bleibt es im ersten Februar-Drittel ab den mittleren Lagen winterlich. In den tieferen Lagen haben die Regionen südlich er Mittelgebirge grundsätzlich bessere Chancen auf Schnee und Dauerfrost, als das im Norden der Fall sein kann - und dort im speziellen über dem Nordwesten. Die Niederschlagssummen zeigen vom 2. Februar bis zum 8. Februar etwa nördlich der Mittelgebirge mit 1-7 l/m² nur geringe Niederschlagsmengen, während südlich der Mittelgebirge 5-12 l/m², südlich der Mainlinie 10-20 l/m² und im Stau der Alpen auch bis 30 l/m² simuliert werden. Im Zeitraum 7./12. Februar zeigen beide Wettermodelle ein Hoch, welches sich von England bis Deutschland erstrecken kann und in der Höhe sich langsam mit warmen Luftmassen "auffüllen" kann. Zum heutigen Stand würde das im Süden einer Inversionswetterlage entsprechen (-2 in tieferen Lagen, +4 Grad in höheren Lagen), während im Norden die Temperaturen weitgehend im positiven Bereich liegen können. Aber da noch viel Spielraum an Möglichkeiten gegeben was an den Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) am 8. Februar bei 75/25/0 und am 14. Februar bei 50/30/20 deutlicher wird. Das Hoch wird im Zeitraum 7./10. Februar wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter über Mitteleuropa dominieren. Die Position des Hochs wird aber über Winterwetter, nasskalte Witterung oder milde Temperaturen entscheidend sein - und die Position steht aktuell noch nicht fest.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns