Wetter im Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 19. Dezember

| M. Hoffmann
Freunde des Winterwetters haben es auch in diesem Winter bisweilen nicht leicht. Schnee ist und bleibt bis Weihnachten Mangelware und ist selbst in den Höhenlagen der Mittelgebirge und des Schwarzwaldes aktuell nur bedingt anzutreffen (Schneehöhen). Vielversprechend waren in den letzten Tagen jedoch die Simulationen der Wettermodelle, als dass über die Weihnachtsfeiertage der Beginn einer Umstrukturierung des Zirkulationsmusters erfolgen könnte - ob die Temperaturen dann zu kalt oder zu warm werden können, blieb Aufgrund eines breiten Spektrums noch im Unklaren. Versucht man zu verstehen, was ein solches breites Spektrum an Möglichkeiten hervorrufen kann, muss man auf das nördliche Europa blicken. Hier verlagern sich auch in den heutigen Simulationen im Zeitraum zwischen dem 24./30. Dezember die Kaltluftmassen im Norden von Grönland über das europäische Nordmeer bis über die Karasee. Zum Vergleich: aktuell liegen die Temperaturen über Skandinavien zwischen +9/-10 Grad und am 26. Dezember sollen dort die Werte auf -0/-20 Grad absinken. Mit dem Kaltlufttransport verlagert sich auch die Tiefdruckaktivität weiter nach Osten, was im speziellen im Zeitraum zwischen dem 27./30. Dezember zu drei möglichen Varianten führen kann. Zum einen eine weiterhin anhaltende Westwindzirkulation mit einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit einer Luftmassengrenze. Zum zweiten eine Ausbildung von hohen Luftdruck auf dem Atlantik, welches sich nachfolgend sich zu einem Blockadehoch entwickeln kann, auf dessen Rückseite die Kaltluft nach Süden ausströmen kann. Bildet sich dabei ein Mittelmeertief, so kann dieser Trogprozess auch nachhaltiger sein - gelingt dies nicht - so ist so ein Kaltluftausbruch häufig nur von kurzer Dauer. In einer dritten Variante zeigt sich eine durchaus spannende Entwicklung, wenngleich für Freunde des Winterwetters ernüchternd. Auch in dieser Variante kommt es zu einem Trogprozess, allerdings findet dieser vor Mitteleuropa statt - gleichzeitig gelingt es dem Hochdrucksystem nicht, sich über dem Atlantik zu positionieren und es kommt zu einer Hochdruckverlagerung in Richtung Mitteleuropa. Eine relativ milde, teils warme Süd- bis Südwestwetterlage wäre hieraus die Folge. Blickt man auf die aktuellen Simulationen, so zeigt das europäische Wettermodell im Zeitraum 26./29. Dezember eine Verlagerung des Hochdruckkerns von England/Frankreich über das östliche Europa und gleichzeitig den Aufbau hohen Luftdrucks zwischen Neufundland und Grönland. Dadurch, dass sich das Hoch über Europa nach Osten verlagern kann, ergibt sich daraus eine "Steilvorlage" für eine stramme und überwiegend warme Südwestwetterlage. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so kommt es zu einer starken Komprimierung der Gradientenlinien über Mitteleuropa im Zeitraum 27./29. Dezember, bei der das Tief über Skandinavien versucht sich gen Süden auszuweiten. Dem hohen Luftdruck über dem Mittelmeerraum bleibt kaum eine andere Wahl, als über den Atlantik auszuweichen, was im Zeitraum zwischen dem 27./29. Dezember Potential für Starkwindereignisse bietet und nachfolgend mit einer Ostwärtsverlagerung des Tiefdrucksystems Rückseitig Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland gelangen können - ein "Hauch" von Winter bietet diese Variante. Die Differenzierungen der Kontrollläufe sind im Zeitraum 21./24. Dezember relativ gering, zwischen dem 25./26. Dezember mäßig stark und darüber hinaus äußerst stark ausgeprägt. Deutlich wird das am breiten Temperaturspektrum, welches am 30. Dezember zwischen -10/+10 Grad betragen und im Mittelwert +1/+2 Grad erreichen kann. Das Verhältnis der Kontrollläufe von zu kalt/normal/zu warm zueinander beträgt am 25. Dezember 0/20/80, am 27. Dezember 20/40/40 und am 30. Dezember 55/10/35. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 20:50 Uhr in einem Update zum Wetter über Weihnachten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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