Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 12. Oktober

| M. Hoffmann
Der Wochenverlauf zeigt eine rege Abwechslung zwischen Sonne, Wolken und teils kräftigen Niederschlägen bei weiterhin für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen. Der Grund ist ein Tiefdruckzentrum auf dem Atlantik zwischen Grönland, England und den Azoren, welches auf seiner Vorderseite mit einer südlichen Strömung sehr warme, aber auch feuchte Luftmassen nach Deutschland führen kann. Im Grunde entspricht die kommende Wetterlage einer Wiederholung der Wetterlage von letzter Woche. Je näher das Tief Deutschland kommt, desto wärmer können die Temperaturen auf der Vorderseite werden. Nach dem amerikanischen und auch europäischen Wettermodell wird das Maximum der Temperaturen wohl im Zeitraum zwischen dem 19./22. Oktober erreicht werden können. Die möglichen Temperaturen bewegen bei einem tatsächlichen Eintreffen dieser kräftigen Südwestströmung zwischen +19/+25 Grad. Dabei kommt so langsam "Bewegung" in das Zirkulationsmuster zum Ende des Zweiten, bzw. zum Beginn des letzten Oktober-Drittels. Die kalten Luftmassen zwischen Grönland und der Karasee bleiben erhalten und haben eine "Anziehungskraft" auf die atlantische Frontalzone, so dass diese sich nach beiden Wettermodellen im Zeitraum zwischen dem 20./22. Oktober über Skandinavien positionieren könnte. Sollte das gelingen, geht es "Schlag auf Schlag": ein Tiefdrucksystem nach dem anderen rauscht von West nach Ost und können mit strammen Wind teils kräftige Niederschläge mit sich führen. Die Kontrollläufe zeigen im Zeitraum bis zum 17. Oktober mit wechselhaften Wetter und leicht zu warmen Temperaturen weitgehend eine Übereinstimmung. Zwischen dem 17./22. Oktober zeigt sich mehrheitlich ein Temperatursprung in die positive Richtung (Vorderseitenwetter) und darüber hinaus ein Trend in Richtung normalisierende Temperaturverhältnisse. Das Temperaturspektrum liegt am 15. Oktober zwischen +17/+21 Grad, am 20. Oktober zwischen +10/+22 Grad (Mittelwert: +19 Grad im Süden, Osten und Westen und +16 Grad im Norden) und am 25. Oktober zwischen +7/+18 Grad (Mittelwert: +13 Grad). Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten für herbstlich kühles, oder gar für eine nasskalte Witterung im letzten Oktober-Drittel? Geht man davon aus, dass der Wetterumschwung zu Beginn des letzten Oktober-Drittels kommt, bedarf es nicht viel für ein "Anzapfen" der kühlen Luftmassen aus dem Norden. Steht dann noch ein Hochdrucksystem an der "richtigen" Position (England), so können die kühlen Luftmassen auch bis an den Alpenrand geführt werden. Ganz auszuschließen ist ein herbstlicher bis nasskalter Witterungstrend im letzten Oktober-Drittel nicht, aber zum heutigen Stand weniger wahrscheinlich als eine langsame "Überführung" der Zirkulationsmusters in eine West-Ost Zirkulation. Das Langfristmodell simuliert einen deutlich zu warmen Temperaturverlauf für den Oktober. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich im Westen und Norden eine positive Entwicklung, während der Südosten auch zu trocken ausfallen kann. Der November wird leicht zu warm (in der Tendenz auch normal) bei einer normalen bis leicht erhöhten Niederschlagserwartung simuliert. Und für den Winter? Alle Wintermonate haben nach dem Langfristmodell eine erhöhte Niederschlagserwartung. Der Dezember und Februar kann leicht zu warm (im Trend auch normal), der Januar als leicht zu warm bis deutlich zu warm ausfallen. Betrachtet man die möglichen Lösungsvarianten des Langfristmodells genauer, so liegt über die Wintermonate hinweg die Grundströmung auf westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Was bedeutet das? Das hat die in den Simulationen gezeigte etwas erhöhte Niederschlagserwartung zur Folge, was insbesondere in höheren Lagen einiges an Schnee bringen kann (schneereiche Winter sind selten kalt). Somit hat sich auch zum heutigen Stand nur unwesentlich etwas über den Witterungstrend für den Winter verändert: normal bis leicht zu warm bei einer etwas erhöhten Niederschlagserwartung.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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