Wetteraussichten: Umstellung - Der Polarwirbel vor dem Zusammenbruch
Der Polarwirbel wird in der kommenden Woche gleich von mehreren Hochdrucksystemen aus unterschiedlichen Richtungen in die Zange
genommen. Keine Frage - der winterliche Polarwirbel steht kurz vor dem Zusammenbruch - doch welche Folgen hat dieser Vorgang auf das Wetter über Deutschland?
Ein Tiefdruckcluster dreht sich am Wochenende über Deutschland ein und sorgt für einen unbeständigen Wettercharakter, der insbesondere über den südlichen Landesteilen für ergiebigen Dauerregen sorgen kann. Sonnige Momente halten sich in Grenzen und die Temperaturen pendeln sich auf +8 bis +13 Grad ein. Mit Sonnenschein sind bis +15 Grad möglich, während über den Regionen mit Dauererregen sich die Temperaturen der +5 Grad-Marke nähern und die Schneefallgrenze über den Alpen auf 600 bis 900 Meter absinken lassen können (Schneeprognose)
Frühling
Zum Start in die neue Woche klingen über dem Süden die letzten Niederschläge ab und von Norden setzt sich mit einem phasenweise böigen Wind - auf östliche Richtungen drehend - häufiger die Sonne durch. Die Temperaturen erreichen +12 bis +16 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +18 Grad erreicht werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.
Die Regenprognose
Die Tiefdruckdynamik der kommenden Tage ist als aktiv-dynamisch zu bewerten, was in der Regenprognose noch zu regionalen Veränderungen führen kann. Doch lässt sich in der nachfolgenden Übersicht der Prognosen des deutschen und amerikanischen Vorhersage-Modells ohne Probleme der Schwerpunkt der Niederschlagsaktivität erkennen.
Während nördlich einer Linie von Münster und Berlin, sowie westlich einer Linie von Bremen und dem Saarland sich die Niederschlagsausbeute mit 2 bis 10 l/m² in Grenzen hält, können von Freitagnachmittag bis einschließlich Montag in Richtung Südosten Regensummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 45 l/m² möglich sein. Entlang der Alpen und über den Stauregionen können Regensummen von 50 bis 90 l/m² und über den Alpen von 80 bis 120 l/m² möglich sein - und das binnen 48 Stunden, was regional die Überflutungsgefahr und die Flusspegel ansteigen lassen wird.
Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Frühlingshoch
Der Wettertrend der Europäer bestätigt sich hinsichtlich einer frühlingshaften Witterung auch heute wieder. Die Hochdruckzone der kommenden Woche baut sich weiter aus und erstreckt sich bis zum 20. April in einem Bereich von Island, Skandinavien, England und Deutschland.
Warmes und trockenes Wetter
Die Niederschlagssignale sind nach dem 17. April als schwach zu bewerten und verbreitet setzt sich ein trockener und sonniger Wettercharakter durch. Die Temperaturen erreichen mit östlichen Winden +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad. Bis zum 20. April ist das Erreichen oder Überschreiten der +20 Grad-Marke nicht auszuschließen.
Polarwirbel in Aufruhr
Die Hochdruckzone setzt sich weit nach Norden durch und beschränkt den Aktivitätsradius des Polarwirbels auf ein Minimum. Vom winterlichen Polarwirbel bleibt bis zum 21. April nicht mehr viel übrig. Zudem verlagert sich der Hochdruckkern bis zum 24. April weiter in Richtung Mitteleuropa, was den Aufbau einer Omegastruktur nicht ausschließen lässt. Die Wettervorhersage der Europäer hatte diese Entwicklung in den letzten Tagen stets bevorzugt.
Frühsommerlicher Temperaturtrend
Für Deutschland, Österreich und die Schweiz hätte ein Omegahoch eine stabile und gradientenschwache Wetterlage zur Folge. Bedingt durch den verbreitet ungehemmten Sonnenschein und den schwachen Windbewegungen können die Temperaturen bis zum 23. April auf +15 bis +20 Grad und örtlich bis +23 Grad ansteigen. Vollfrühling.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hochdruckwetter
Der Polarwirbel erfährt nach der Wetterprognose der Amerikaner gleich von mehreren Seiten Hochdruckeinschübe und ist bis zum 20. April dem vollständigen Zusammenbruch nahe.
Zusammenbruch des Polarwirbels
Der Zusammenbruch des winterlichen Polarwirbels im April ist ein jährlich wiederkehrendes Ereignis. Insofern ein erwartbares Ereignis. Die Amerikaner aber zeigen, wie knapp die Grenze zwischen frühlingshaftem Hochdruckwetter und einem weiteren Kaltluftdurchbruch verlaufen kann.
Das Hoch über Skandinavien dehnt sich weiter aus und erstreckt sich bis zum 20. April von Grönland bis über die Barentssee. Zeitgleich strebt von den Aleuten aus ein weiterer Hochdruckkeil in den Polarwirbel hinein vor und baut bis zum 25. April eine Hochdruckzone - quer durch den Polarwirbel - in Richtung der Karasee auf. Es kommt zu einem Polarwirbelsplit, bei dem der aktive Teil des Wirbels im Bereich von Grönland bis über die Barentssee reicht.
Kalte Luft aus nördlichen Richtungen?
Da sich das für Deutschland wetterbestimmende Hoch auf dem Atlantik befindet, besteht zwischen dem 23. und 25. April durchaus die Möglichkeit für einen weiteren Durchbruch kalter Luftmassen. Zum aktuellen Stand werden die kühlen Luftmassen an Deutschland vorbeigeleitet und die Dominanz des Hochdrucksystems überwiegt den Zeitraum vom 17. bis 29. April.
Frühling
Verbreitet scheint in diesem Zeitraum die Sonne und die Niederschlagsaktivitäten sind als schwach zu bewerten. Die Temperaturen erreichen +14 bis +18 Grad und können mit einer längeren Sonnenscheindauer frühsommerliche +22 Grad ermöglichen.
Obwohl die Auflösung des winterlichen Polarwirbels etwas Erwartbares ist, so ist es doch immer wieder imposant, mit anzuschauen, wie er auseinandergenommen wird.
Auf den Punkt gebracht: Frühlingshafte Wetteraussichten
Der Wettertrend der letzten Tage war und bleibt auch heute klar auf Frühlingskurs. Es gibt nur noch wenige Abweichungen.
Was wahrscheinlich ist
Seit Tagen berechnen die Vorhersage-Modelle einen instabilen Polarwirbel, der durch seine erhöhten Wellenbewegungen - auch in der letzten April-Dekade - noch für die eine oder andere Überraschung sorgen kann, doch der Trend geht klar in Richtung Frühling.
Die Kontrollläufe simulieren eine vom 15. bis 28. April stetig ansteigende Temperaturprognose, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad und phasenweise um bis +4 Grad zu warm ausfallen kann (91/20: -0,6 bis +2,4 Grad). Damit stützen die Kontrollläufe die frühlingshafte Wetterentwicklung vollumfänglich.
Die Niederschlagsprognose
Die Regenprognose der Kontrollläufe berechnet bis zum 16. April ein erhöhtes Niederschlagsaufkommen. Im nachfolgenden Zeitraum ist bis zum 25. April mit einer hochdruckdominierten Wetterlage und einer weitgehend trockenen Witterung zu rechnen. Erst darüber hinaus steigt die Niederschlagstätigkeit in den leicht erhöhten Bereich an.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
19. April | +8 bis +20 Grad |
+13 bis +16 Grad |
23. April | +10 bis +23 Grad |
+16 bis +18 Grad |
28. April | +6 bis +25 Grad |
+14 bis +17 Grad |