Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 28.03.2020 - Der April zwischen Frühsommer und Spätwinter
Der Frühling zeigt sich nur für kurze Zeit, denn ein Temperatursturz sorgt am Wochenende für Schnee- und Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab. Nachfolgend zeigt sich eine Wetterentwicklung, die viel mit dem Aprilwetter gemeinsam hat und sowohl in die Frühsommerliche, als spätwinterliche Richtung kippen kann.
Hoher Luftdruck dominiert zwischen Grönland, Island und England das Wettergeschehen über Deutschland und wird von Sonntag bis Montag für ein Ende der frühlingshaft milden Temperaturwerte sorgen. Statt +14 bis +18 Grad werden sich die Werte zwischen +1 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad orientieren können. Das gibt den Schauern wieder die Gelegenheit um bis auf tiefere Lagen als Schnee- oder Graupelschauer niederzugehen. Sind die Schauer entsprechend kräftig strukturiert, so sind auch kurze Gewitter möglich.
In den Nächten sinken die Tiefstwerte unter die Null-Grad-Marke ab und können auch im weiteren Wochenverlauf - insbesondere über Baden-Württemberg und Bayern für frostige Nächte sorgen. Apropos Wochenverlauf - der zeigt sich mit wechselnder bis starker Bewölkung nördlich der Linie von Köln und Dresden leicht unbeständig, während weiter nach Süden die Sonne dominieren kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2020.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Die Zeichen stehen auf Frühling
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells favorisiert in den letzten Tagen eine Wetterentwicklung, die zunächst einmal stark nach einer spätwinterlichen Entwicklung aussieht, dann aber doch rasch in das Gegenteil kippt.
Reaktivierung der Westwetterlage?
Das Hoch konzentriert sich mit einen enormen Druck von bis 1075 hPa über dem östlichen Kanada und hält nach Süden eine Hochdruckachse bis zu den Azoren aufrecht. Der Polarwirbel erfährt ein sog. Displacement und es strömen sehr kalte Luftmassen in Richtung Skandinavien und auch Mitteleuropa.
Doch der Kaltluftzustrom, der überwiegend bei Grönland auf den Atlantik geführt wird, initialisiert zum 3./4. April kräftige Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik, was die Hochdruckachse auf dem Atlantik auflöst und fortan wieder tiefdruckdominiert ist. Das Hoch selbst konzentriert sich derweil über dem östlichen Kanada.
Kräftiger Warmluftschub aus südwestlichen Richtungen
Die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik pumpen auf ihrer Vorderseite sehr warme Luftmassen nach Norden und setzt den Kaltluftzustrom aus nördlichen Richtungen was entgegen, bzw. verhindert diesen. Die Temperaturen können bis zum 6. April auf frühlingshaft warme +15 bis +20 Grad und örtlich auf frühsommerliche +23 Grad ansteigen lassen.
Im weiteren Verlauf positioniert sich das Tief zum 7. April zwischen Grönland und Island und leitet mit dem Hoch über Kanada den Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland ein. Das ist ein erstes Indiz für eine Reaktivierung einer zonalen Wetterlage (Westwetterlage), wie man sie aus dem vergangenen Winter kennt (Windig und unbeständig).
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Kein nachhaltiger Durchbruch des Frühlings
Das Hoch positioniert sich auch nach der Wettervorhersage der Amerikaner zum 2. April mit einem Kerndruck von 1065 hPa über Kanada und sorgt für einen exakt gleichen Ablauf der Wetterentwicklung wie nach den Europäern. Und so steigen die Temperaturen vom 2. April mit +5 bis +10 Grad bis zum 6./7. April auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +22 Grad an. Die frühsommerlichen Ambitionen werden noch in der ersten April-Dekade gestützt.
Die zonale Grundströmung
Was die Europäer im Ansatz berechnen, zeigt sich nach den Amerikanern in Vollendung. Das Tief positioniert sich zunächst bei Island und lässt den bis dahin negativen NAO-Index in die positive Richtung umschwenken. Die Grundströmung dreht über Mitteleuropa ab dem 9./10. April - also kurz vor Ostern - auf westliche Richtungen lässt die Niederschlagsneigung und die Windaktivität ansteigen.
Über Ostern selbst kippt das Zirkulationsmuster nach der aktuellen Prognose auf nordwestliche Richtungen und führt einen Schwall kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus +14 bis +18 Grad und örtlich bis +22 Grad werden über Ostern +7 bis +13 Grad.
Auf den Punkt gebracht: Der Frühling braucht Zeit
Man sieht es am breiten Spektrum vom März, dass es für einen - nachhaltigen - Durchbruch des Frühlings noch viel zu früh ist. Das geschieht zumeist im Verlauf der zweiten April-Dekade. Zwar sind zwischendurch frühlinghaft warme Temperaturphasen möglich, doch sind diese meist nur von kurzer Dauer.
Hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront
Was den Wechsel von kalten und warmen Luftmassen stützt, ist die zunehmende Instabilität des Polarwirbels, der in der ersten April-Dekade entlang seiner Polarfront auszufransen
beginnt und kleinere Cluster-Tiefs ausbildet. Anders formuliert deutet das auf einen typischen Aprilverlauf hin.
Die Wettervorhersage der Kontrollläufe bestätigt den Kaltlufteinbruch zum Sonntag, der sich zum 1. April aber schnell erholt und zu normalen Werten zurückfindet. Ab dem 5. April zeichnet sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Warmphase ab. Doch Vorsicht: gesichert ist diese nicht und hängt stark davon ab, ob sich das Hoch tatsächlich so verhält, wie es die Prognose-Modelle derzeit berechnen. Dass das nicht der Fall sein muss, zeigt ein nicht unerheblicher Anteil der Kontrollläufe. Anders formuliert ist der Warmluftschub vom 5. bis 11. April sehr wahrscheinlich, aber eben noch nicht gesichert.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
3. April | +5 bis +12 Grad |
+8 bis +10 Grad |
7. April | -2 bis +22 Grad |
+10 bis +12 Grad |
12. April | +0 bis +23 Grad |
+10 bis +12 Grad |
Langfristprognose für den Frühling und Sommer 2020
März 2020
Der März war bis gestern gegenüber seinem langjährigen Mittelwert um rund +2,1 Grad zu warm und hat sein Niederschlagssoll zu 86 Prozent erfüllen können. Der März 2020 wird - im Flächenmittel - gegenüber den vieljährigen Mittelwerten zu warm und zu etwas zu trocken ausfallen.
April 2020
Der April wird mit einer Differenz von -0,5 bis +1 Grad im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert erneut normal bis etwas zu warm simuliert. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als normal und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
Mai 2020
Für den Mai zeichnet sich mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad eine erneut zu warme Temperaturentwicklung ab. Die Niederschlagsprognose wird normal und im Trend als leicht zu nass berechnet.
Juni 2020
Mit einer Differenz von +1 bis +2,5 Grad startet der Sommer 2020 mit dem Juni nach den Berechnungen des Langfristmodells zu warm. Die Niederschlagsprognose fällt deutlich negativ und damit zu trocken aus.
Juli 2020
Das Wetter im Juli wird etwas zu trocken berechnet, während die Temperaturabweichung gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert mit +0,5 bis +2 Grad im zu warmen Bereich liegt.
August 2020
Die Prognose für den August wurde hinsichtlich der Niederschlagserwartung deutlich korrigiert und soll nach dem Langfristmodell deutlich zu trocken ausfallen. Die Abweichung der Temperaturen liegt mit +0,5 bis +2 Grad im zu warmen Bereich.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2020 | +1,8 bis +2,2 Grad | Trend: etwas zu trocken |
April 2020 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Mai 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Juni 2020 | +1 bis +2,5 Grad | Trend: zu trocken |
Juli 2020 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
August 2020 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Zusammenfassend hat sich im allgemeinen Wettertrend für den Frühling und Sommer nichts verändert. Sowohl der Frühling, als auch der Sommer sollen zu warm und zu trocken ausfallen können.