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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 23.05.2018 - Hochsommerlich warmer Start in den Sommer sehr wahrscheinlich

| M. Hoffmann

Die Großwetterlage zeigt sich Ende Mai und Anfang Juni sommerlich, doch wie lange wird sich diese Großwetterlage noch halten können?

Der Sommer dreht mit hochsommerlich warmen Temperaturen schon Ende Mai so richtig auf und wird dafür sorgen können, dass das Wetter im Mai 2018 eines der wärmsten Maimonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden kann. Ob dabei der Temperaturrekord aus dem Jahre 1889 mit einer Abweichung von +3,7 Grad eingestellt werden kann, bleibt noch abzuwarten - aber der Mai ist mit einer Abweichung von aktuell +2,4 Grad auf einem ganz guten Weg dahin.

Das Sommerwetter kommt nicht von ungefähr

Seit dem Major-Warming in Stratosphärenhöhe vom Februar 2018 zeigt sich immer wieder die Ausbildung eines Hochdrucksystems über Skandinavien, was im Februar und März noch für die kühlen Temperaturen sorgte, in den Frühlingsmonaten April und Mai aber für schon sommerlich warme Temperaturen sorgte und für den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sorgte.
Man hat es also mit einer ausgeprägten Erhaltungsneigung zu tun und entscheidend für das Wetter im Sommer 2018 wird sein, wie lange diese noch anhält und wann das Ausgleichsverhalten einsetzen mag.

Der Sommer beginnt mit einer Hitzewelle

Steigen die Temperaturen über einen längeren Zeitraum auf außergewöhnliche Werte an, so spricht man von einer Hitzewelle. Nach den gängigsten Prognosen der Vorhersagemodelle kann sich das Skandinavienhoch noch bis in den Start des meteorologischen Sommer Anfang Juni halten und somit für einen hochsommerlich warmen Wettercharakter sorgen.

Amerikanisches Prognosemodell: Hochsommer dominiert bis in den Juni

Das Skandinavienhoch kann sich nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodell nahezu unverändert bis zum 4. Juni halten und das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem sommerlichen bis hochsommerlichen Wettercharakter beeinflussen. Temperaturen von +23 bis +27 Grad und örtlich bis +30 Grad könnten die Hitzewelle bis in den Juni hinein tragen. Ab dem 3. und 4. Juni aber verlagert sich der Hochdruckkern weiter nach Westen und das Strömungsmuster meridionalisiert zunehmend, was das Wetter über Deutschland zunehmend unbeständiger und auch kühler werden lassen kann. So werden bspw. für den 5. Juni Tageshöchstwerte von +17 bis +23 Grad und in manchen Regionen noch bis +27 Grad simuliert. Das Temperaturniveau normalisiert sich langsam.

Polarwirbelberechnung Sommer

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Prognosemodell: Das Strömungsmuster meridionalisiert im ersten Juni-Drittel © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Blockadehoch auf dem Atlantik

Etwas anders sind die Berechnungen des europäischen Wettermodells. Auf dem Atlantik entsteht Anfang Juni ein recht kräftiger Tiefdruckwirbel bei Neufundland, welcher nach Osten weiterziehen möchte. In diesem Prozess aber wird die Hochdruckbrücke dazu anregt, sich weiter zu stabilisieren. In Folge daraus erstreckt sich von den Azoren bis nach Island ein imposanter Hochdruckkeil, welcher die atlantische Frontalzone von Europa fern hält.
Auch nach dieser Prognose ist die Gefahr eines meridionalen und kühler werdenden Strömungsmuster für Mitteleuropa gegeben, doch kann sich von Norden her kein Tiefdrucksystem durchsetzen und so verbleiben Deutschland, Österreich und die Schweiz zum Start in die Sommersaison in einem gradientenschwachen Wetterumfeld.

Polarwirbelberechnung Sommer

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: Der Hochdruckkeil blockiert die atlantische Frontalzone © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Sommerwetter mit Schwächen

In den letzten Tagen zeigte sich in den Berechnungen der Wettermodelle immer wieder eine Umstellung der Großwetterlage, bei der sich das Hochdrucksystem weiter nach Westen in Richtung Island und Grönland verlagern könnte. Daran hat sich auch heute nichts verändert und so bleibt die Wahrscheinlichkeit eines Wetterwechsels im ersten Sommermonat bestehen.

Deutlicher zeigt sich das anhand der Kontrollläufe, welche das für die Jahreszeit zu hohe Temperaturniveau bis in den Juni hinein berechnen, doch der Trend geht im Verlauf des ersten Juni-Drittel langsam in Richtung der Jahreszeit typischen Werte.
So liegt das Temperaturspektrum am 1. Juni zwischen +12 bis +31 Grad (Mittelwert: +23 bis +25 Grad) und am 6. Juni zwischen +12 bis +28 Grad (Mittelwert: +22 Grad). Die Niederschlagsneigung wird im Zeitraum vom 28. Mai bis 1. Juni in ganz Deutschland als hoch bewertet, sinkt aber im Verlauf der ersten Juni-Tage über dem Norden ab, während sie weiter nach Süden auf einen hohen Niveau verbleiben kann - meist in Form von Schauern und Gewittern.

Diagramm Temperaturen Juni 2018 vom 23.05.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wetter Sommer 2018: Aktuelle Wetterprognose des Langfristmodells

Dass das Ausgleichsverhalten im Sommer 2018 sich durchsetzen könnte, berechnet das Langfristmodell schon seit geraumer Zeit und bleibt somit nicht außer Acht zu lassen. Der erste Sommermonat Juni aber wird in der aktuellen Wetterprognose mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm berechnet, während der Juli und August 2018 mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend etwas zu warm simuliert werden. Im Niederschlagsverhalten werden die Sommermonate Juni und Juli im Trend etwas zu trocken und der August leicht zu nass bewerten. Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +1 bis +2 Grad Trend: normal, im Trend leicht zu trocken
Juli 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: leicht zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: leicht zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2018 vom 23.05.2018

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