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Wetter im Sommer 2017 - Wetter­prognose vom 19. Mai 2017: wie warm wird der Sommer?

| M. Hoffmann

Der Sommer macht erst einmal Pause und die sommerlich warmen Temperaturen werden heute mit teils kräftigen Schauern und Gewittern und örtlichem Unwetterpotential nach Osten abgedrängt. Nachfolgend kann sich das Wetter wieder beruhigen und die Temperaturen sinken mit +16 bis +21 Grad auf ein Jahreszeit typisches Niveau ab.

Der Frühling 2017 wird wohl zu warm ausfallen

Rückblickend war die erste Mai Hälfte deutlich zu kalt. Teilweise hatte die Durchschnittstemperatur gegenüber dem langjährigen Mittelwert eine Abweichung von bis -2,8 Grad. Die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage konnten das Defizit aber weitgehend abbauen, so dass die Abweichung sich jetzt mit +0,09 Grad weitergehend normalisiert hat. Ob der Mai nun zu kalt, normal oder zu warm ausfallen wird, hängt also vom letzten Mai Drittel ab. Aber so viel lässt sich jetzt schon sagen: nach der Rekordwärme im März, dem leicht zu milden April wird der Frühling insgesamt zu warm ausfallen können, denn ein prägnanter Kaltlufteinbruch, welcher das noch einmal drehen könnte, ist in den Simulationen der Wettermodelle nicht zu erkennen.

Wetterprognose Vatertag 2017

Eine sommerliche Großwetterlage ist aber für das letzte Mai Drittel auch nicht zu erkennen, so wird es wohl darüber hinaus laufen, als dass der Mai 2017 knapp über, bzw. unter dem Normalwert liegen kann. Betrachtet man die Großwetterlage, so zieht - "passend" zum Vatertag 2017 - ein Tiefdrucksystem von England aus über Deutschland hinweg und positioniert sich bis zum 26. Mai über dem östlichen Europa. Gleichzeitig gelingt es einem Hochdrucksystem westlich von Deutschland einen Hochdruckkeil zwischen England und Island aufzubauen, was zu einem meridionalen Strömungsmuster führen kann. Da die Gradienten der Wettersysteme aber als schwach einzustufen sind, kommt der Kaltluftzustrom aus nördlichen Richtungen nicht wirklich in Schwung, jedoch könnte die starke Bewölkung und auch der Niederschlag ausreichend dafür sein, um mit +14 bis +18 Grad, örtlich bis +21 Grad die Temperaturen im wenig sommerlichen Bereich zu platzieren.

Wie wahrscheinlich ist diese Wetterentwicklung? Ein Hoch westlich und ein Tief östlich von Deutschland zum Vatertag sind zum heutigen Stand die Wahrscheinlichsten Optionen nach den Wettermodellen. Das bedeutet aber auch, dass wenn sich die Systeme nur um wenige hundert Kilometer zueinander verschieben, sich noch ein anderes Wetter für Deutschland über das verlängerte Wochenende ergeben kann. Verschiebt sich alles nach Westen, so ist Dauerregen bei etwas kühleren Temperaturen möglich, verschiebt es sich weiter nach Osten, so ist mehr Sonnenschein bei frühsommerlichen Temperaturen zu erwarten. Die Kontrollläufe stützen einen nassen Vatertag 2017, welcher auch darüber hinaus bis zum 28. Mai (Sonntag) regnerisch ausfallen könnte. Erst darüber hinaus zeigt sich eine deutliche Abschwächung in den Niederschlagsberechnungen. Anders formuliert: kein Sommerwetter zu Christi Himmelfahrt.

Diagramm Temperaturen Vatertag 2017 vom 19. Mai
Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt, normal, zu warm: Ein deutlicher Temperaturtrend zeichnet sich ab.

Ausblick auf den Sommer 2017

Für einige mag es wie "Hohn" klingen, wenn man bereits jetzt schon den Frühling 2017 als zu warm bezeichnet und tatsächlich gab es gehörige Unterschiede, welche es nach dem Mai zu verifizieren gilt. Schließlich kommt der gesamte Überschuss von einem Monat und der Schneefall und Nachtfrost nach Ostern, sowie der Kaltluftschub Anfang Mai lassen aus subjektiver Sicht sicherlich keinen zu warmen Frühling zu erwarten. Was aber lässt sich zum Wetter im Sommer 2017 sagen? Heute betrachten wir die Simulationen der Langfristmodelle im Detail etwas näher.

  • Das Langfristmodell CFSv2 berechnet den Sommer 2017 durchschnittlich mit der Tendenz leicht zu warm auszufallen. So liegt die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Juni bei -0,5 bis +0,5 Grad, im Juli zwischen -0,5 bis +1 Grad und im August zwischen -0,5 bis +0,5 Grad. In der Niederschlagsberechnung simuliert das Langfristmodell in seiner heutigen Wetterprognose einen durchwachsenen Wettercharakter im Sommer: der Juni normal, der Juli etwas zu trocken, der August etwas zu nass.
  • Das Langfristmodell der NASA berechnet den Sommer im Schnitt leicht zu warm. So wird der Juni mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad zu warm und der Juli und August mit +0,2 bis +1 Grad ebenfalls zu warm berechnet. Im Niederschlagsverhalten zeigen sich demnach kaum Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert.
  • Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes (DWD) berechnet den Sommer mit einer Abweichung von +0,2 bis +1 Grad ebenfalls leicht zu warm und in der Niederschlagsberechnung wird der Sommer normal und tendenziell etwas zu trocken berechnet. In Wahrscheinlichkeiten berechnet das Jahreszeitenmodell mit 20 Prozent einem zu kalten Sommer, mit 38 Prozent einen normalen und mit 42 Prozent einen zu warmes Sommerwetter 2017.
  • Das Langfristmodell des IRI und des METOffice berechnen die Sommermonate mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 bis 60 Prozent zu warm, 20 bis 40 Prozent normal und 0 bis 20 Prozent zu kalt.

Fazit zum Sommerwetter

Das Wetter ändert sich stetig und so ist der Ausblick auf das Wetter im Sommer nach den Wetterprognosen der Langfristmodelle auch nur als eine Momentaufnahme zu verstehen. Aber alle Modellvarianten berechnen einen normalen Sommer, welcher in der Tendenz zu warm ausfallen kann. Ein zu kaltes Sommerwetter ist derzeit nicht zu erkennen. Ob es so kommen mag, bleibt abzuwarten. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter an Pfingsten 2017.

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