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Wetter im Frühling und Sommer 2017 Wetterprognose vom 13. April: die Kälte könnte sich länger halten

| M. Hoffmann

An Ostern und auch darüber hinaus - bis zum Ende der Osterferien in den meisten Bundesländern - bestätigt sich nach beiden Wettermodellen eine kalte Temperaturentwicklung , deren Tiefpunkt am 19. April mit Tageswerten zwischen +4/+12 Grad erreicht sein könnte. Darüber hinaus zeigt sich nach den aktuellen Berechnungen aber nur bedingt eine Wetterbesserung.

Die Temperaturen liegen mit einer Abweichung von 4 bis 8 Grad unter dem, was für die Jahreszeit normal wäre. So reduziert sich in den kommenden Tagen der Temperaturüberschuss aus den bereits vergangenen April-Tagen und könnte sich bis zum 22./23. April normalisiert haben. Entscheidend, ob der April letztlich zu warm oder zu kalt ausfallen wird, wird also von der Wetterentwicklung im letzten April-Drittel abhängen. Und diese Wetterentwicklung sieht für alle die sich den Frühling mit warmen Temperaturen herbeiwünschen nicht sonderlich gut aus.

Warum? Zu dominant ist das Hochdrucksystem zwischen Island und England - es setzt sich dort regelrecht fest. Durch seine nördlichere Position (normal wäre das Hoch über den Azoren) wird die Tiefdruckrinne der atlantischen Frontalzone weit nach Norden gedrückt aber nicht blockiert. In Folge daraus fehlt über Mitteleuropa ein stützendes Hochdrucksystem, so dass die Tiefdruckgebiete an der östlichen Hochdruckseite nach Süden über Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Süden abtropfen können. So erhält sich das meridionale Grundmuster bis weit in das letzte April-Drittel hinein und sorgt für anhaltend kühle Temperaturen.
Die Kontrollläufe bestätigen diese Wetterentwicklung mehrheitlich, so dass der Mittelwert des Temperaturspektrums bis zum 28. April unter dem langjährigen Mittelwert liegen, sich aber dennoch zum Ende April langsam dem Normalwert nähern kann - Der Temperaturtrend ist also als positiv zu bezeichnen.
Diagramm der Temperaturentwicklung für das letzte April-Drittel vom 13. April 2017

Wettertrend Frühling und Sommer

Die zu kalten Aussichten schlagen sich auch in den Prognosen des Langfristmodells nieder, dass den April zwischenzeitlich normal bis leicht zu kalt berechnet. Für den Mai zeigt sich im Wettertrend eine normale bis leicht zu warme Entwicklung und für die Sommermonate zeigen sich kaum Veränderungen gegenüber den letzten Tagen und fällt mit einer Abweichung von +0,5/+1 Grad leicht zu warm aus. Interessant ist aber die Verteilung des Niederschlags über Europa. So zeigt sich im April eine erhöhte Niederschlagsaktivität über dem westlichen Skandinavien (Stau der norwegischen Gebirge) und eine leicht zu trockene Tendenz über dem westlichen Europa. Das spricht für die oben beschriebene Wetterentwicklung mit dem Hoch westlich von Europa, welches die Tiefdrucksysteme weit nach Norden ablenken kann. Für den Mai zeigt sich eine Normalisierung der Niederschlagsaktivität über dem skandinavischen Raum, während diese über dem östlichen Mittelmeerraum deutlich erhöht ist. Das spricht für ein Hoch im Bereich zwischen Skandinavien, westliches Russland und Deutschland, bei dem die Tiefdrucksysteme über die Mittelmeerregion nach Süden abgeleitet werden können. Im Juni wird eine über Deutschland, Skandinavien und Frankreich leicht zu trockene Niederschlagsentwicklung simuliert, was den Rückschluss auf ein Hochdrucksystem Mitteleuropa ziehen lässt. Der Juli und August sind sich mit einer erhöhten Niederschlagsaktivität über dem westlichen und südlichen Europa relativ ähnlich, während der Norden von Europa eine negative Tendenz aufweist (zu trocken). Eine Hochdruckdominanz über Skandinavien, bzw. der Ostsee wäre die Erklärung hierfür. Zusammengefasst: Frühling 2017 in Summe zu warm, Sommer 2017 leicht zu warm bei einer normalen Niederschlagsentwicklung mit der Tendenz leicht zu trocken auszufallen.
Diagramm für Temperatur- und Niederschlagsentwicklung Frühling und Sommer 2017 vom 13. April 2017

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