Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wetterprognose vom 28. März: Hochdruckdominanz im April, dann unbeständiger?

| M. Hoffmann
Deutschland gelangt in den kommenden Tagen in eine warme Vorderseitenanströmung eines Tiefdrucksystems zwischen Island, England und Skandinavien, was die Temperaturen bis zum Freitag auf verbreitet auf +16/+20 Grad, örtlich bis auf +22/+23 Grad ansteigen lassen kann. Wie es aber bei einer Vorderseite eines Tiefdrucksystems üblich ist, werden auch zunehmend feuchtere Luftmassen herangeführt, was die Neigung zu Schauern und örtlichen Gewittern zum Freitagnachmittag und Samstag ansteigen lassen kann. Am Sonntag überquert der Tiefdruckausläufer Deutschland und sorgt bei wechselnder Bewölkung und einer nördlichen Grundströmung für weitere Schauer bei leicht zurückgehenden Temperaturen..

Der Wetterwechsel ist aber nur von kurzer Dauer und es ist zum heutigen Stand auch fraglich, ob dieser überhaupt so benannt werden kann. Denn im Zeitraum vom 4./8. April berechnen sowohl das amerikanische, wie auch europäische Wettermodell von den Azoren in Richtung Skandinavien schon den nächsten Aufbau eines Hochdrucksystems, welches Tiefdrucksysteme von Deutschland fern halten kann. So bestätigt sich heute der Trend der Wettermodelle der letzten Tage erneut, was eine Hochdruckdominanz im ersten April-Drittel zunehmend wahrscheinlicher macht.

Leichte Unterschiede sind aber bei beiden Wettermodellen in der jeweiligen Entwicklung der Großwetterlage zu erkennen. So positioniert sich das Hochdrucksystem nach den Berechnungen des europäischen Wettermodells bis zum 7. April weiter westlich zwischen Grönland, Island und England. So steigt im Zeitraum darüber hinaus die "Gefahr" für eine nördliche - meridionale - Grundströmung über Mitteleuropa, bei der aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland herangeführt werden könnten. Nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells positioniert sich das Hoch zum 8. April über Skandinavien und Deutschland und verlagert sich darüber hinaus weiter über das östliche Europa, was den Wettercharakter über den 8. April hinaus unbeständiger werden lassen kann, da den atlantischen Tiefdrucksystemen mehr Raum für die Ausdehnung bis nach Mitteleuropa gegeben wird. Mit anderen Worten: die Wahrscheinlichkeit für ein Hochdruckgebiet im Zeitraum vom 4./7. April über Mitteleuropa ist zum heutigen Stand hoch, darüber hinaus geht der Trend in Richtung wechselhaften Wetter.

Diagramm für Temperatur- und Niederschlagsentwicklung Frühling und Sommer 2017 vom 28. März 2017

Dass der April überwiegend von hohem Luftdruck dominiert sein könnte, wird vom Langfristmodell seit einigen Wochen bereits simuliert und auch heute mit einer deutlich negativen Niederschlagsentwicklung nochmals unterstrichen (zu trocken). Im Temperaturverhalten zeigt sich gegenüber dem langjährigen Mittelwert eine Abweichung von +1/+2 Grad im zu warmen Bereich - auch das spricht für eine höhere Wahrscheinlichkeit von Hochdruckgebieten über Mitteleuropa. Anders die Situation für die Monate Mai, Juni, Juli und August. Für diese Monate nimmt das Langfristmodell heute eine Korrektur vor und berechnet eine leicht erhöhte Niederschlagsneigung, während die Temperaturen mit einer Abweichung von -0,5/+1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich liegen können. Im Schnitt ergibt sich zum heutigen Stand daraus ein zu trockener und deutlich zu warmer Frühling und ein leicht zu warmes Wetter im Sommer bei einer normalen Niederschlagsentwicklung mit dem Trend etwas zu nass auszufallen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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