Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wetterprognose vom 12. März

| M. Hoffmann
Viel Sonnenschein ist bis zum kommenden Donnerstag über Süddeutschland zu erwarten, während über dem Norden zeitweilig starke Bewölkung aufziehen und den Sonnenschein eintrüben kann. Es bleibt weitgehend trocken, wobei am Mittwoch über dem Norden der eine oder andere Regentropfen nicht ausgeschlossen werden kann - viel ist aber nicht zu erwarten. Die Temperaturen steigen mit jedem Tag etwas an und können bis zum Donnerstag frühlingshafte Werte zwischen +13/+17 Grad, örtlich auch bis +20 Grad erreichen (Details s. Wetter März).

Frühling nur von kurzer Dauer - Sturm am Wochenende?

Noch sind die Berechnungen der Wettermodelle unterschiedlich, der einheitliche Wettertrend ist jedoch erkennbar. Das amerikanische Wettermodell simuliert einen permanenten Abbau des Hochdrucksystems über Mitteleuropa, während es der atlantischen Frontalzone gelingt, sich bis zum 17. März über Skandinavien zu positionieren. Das Hochdrucksystem zieht sich zu den Azoren zurück und flacht mit seiner Achse weiter ab, was entlang der Gradienten zwischen dem Hochdrucksystem und der Tiefdruckaktivität zu Randtiefentwicklungen führen kann. In Folge dieser Berechnungen wäre bereits zum kommenden Wochenende mit dem Durchbruch des aktiv-dynamischen Westwindwetters über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu rechnen.

Das europäische Wettermodell berechnet einen ganz ähnlichen Ansatz, jedoch in der Intensität abgeschwächt und zeitlich etwas verzögert. So gelingt der Durchbruch der atlantischen Frontalzone erst am Samstag/Sonntag und das deutlich gemäßigter.

Wetterumschwung zunehmend wahrscheinlicher

Die Berechnungen der Wettermodelle sind gegenüber den letzten Tagen nichts Neues und bestätigen eine nur kurze Dominanz des Hochdrucksystems im zweiten März-Drittel. Dadurch wird eine unbeständige Wetterphase zum und im letzten März-Drittel zunehmend wahrscheinlicher. Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 19./25. März eine ganze Aneinanderreihung von Tiefdrucksystemen, welche von Neufundland in Richtung Mitteleuropa ziehen und den Wettercharakter in diesem Zeitraum unbeständig gestalten können. Auffällig dabei ist, dass das Strömungsmuster überwiegend aus westlichen, teils aber auch nordwestlichen Richtungen kommen kann, was das Temperaturniveau - zumindest kurzzeitig - kühler werden lassen kann. So wären im zwischen dem 20./21. März auch Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen nicht auszuschließen.

Kontrollläufe bestätigen den Wetterumschwung zum letzten März-Drittel

Die Kontrollläufe berechnen im Zeitraum vom 17./28. März eine ansteigende Niederschlagsneigung und stützen damit die Simulationen eines unbeständigen Wettercharakters der Wettermodelle mehrheitlich. Etwas mehr an Niederschlag ist demnach vom 18./21. März zu erwarten. Das Temperaturspektrum geht zurück und liegt exemplarisch für den gesamten Zeitraum am 25. März zwischen +4/+16 Grad bei einem Mittelwert von +8/+9 Grad. Der Mittelwert bewegt sich durchaus in dem für die Jahreszeit-typischen Bereich und wird durch die Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (< +5), normal (+6/+12), zu warm (>+13) bestätigt, welche am 22. März bei 10/70/20 und am 27. März bei 10/55/35 liegen können. Wann kommt der Frühling? Die Chancen für Temperaturen jenseits der +15 Grad Marke liegen nach den Verhältnissen am 22. März bei 10 Prozent und am 27. März bei 25 Prozent. Mit anderen Worten ist ein leicht positiver Temperaturtrend zu erkennen, welcher zum heutigen Stand mit Frühling aber noch wenig gemeinsam hat.

Wahrscheinlichkeiten der Temperaturentwicklung im letzten März-Drittel

Struktur des Polarwirbels lässt eine Westwindzirkulation zu

Schaut man sich die Simulationen des Polarwirbel an, so ist dieser durchaus als intakt zu bezeichnen. Der AO- und auch NAO-Index sind positiv bewertet, was ein Zirkulationsmuster aus Nordwest, West oder Südwest im letzten März-Drittel wahrscheinlicher macht.

Langfristmodell: März zu warm und zu nass, Frühling warm, Sommer normal

Das Langfristmodell berechnet den März mit einer Abweichung von +1/+2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm. Das verwundert hinsichtlich der nun bevorstehenden milden Wetterlage und der sich im Anschluss daran möglicherweise normalisierenden Temperaturtendenz wenig. Ein deutlich zu kalter Temperaturabschnitt im März ist derzeit nicht zu erkennen und der deutlich positive Temperaturüberschuss aus den bereits vergangenen März-Tagen müsste auch erst einmal abgebaut werden. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich über dem Westen und Süden von Deutschland eine positive (zu nass), sonst eine normale Niederschlagstendenz ab. Schaut man auf Europa, so werden weite Teile von Europa deutlich zu warm berechnet. Am höchsten ist mit +3/+5 Grad die Abweichung über Russland, aber auch über Skandinavien, England, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien liegt die Abweichung mit +0,5/+2 Grad ähnlich hoch die in Deutschland, der Schweiz oder auch Österreich.

Für den April berechnet das Langfristmodell eine Abweichung der Temperaturen gegenüber dem Sollwert von +0,5/+2 Grad im leicht zu milden bis zu warmen Bereich. Für den Mai wird eine Abweichung von +0,5/+1 Grad im leicht zu milden Bereich in Aussicht gestellt. Für das Wetter im Sommer berechnet das Langfristmodell kaum Veränderungen gegenüber den letzten Tagen. So liegt die Abweichung mit -0,5/+1 Grad im Sommer meist im normalen bis leicht zu warmen Bereich. Betrachtet man die Niederschlagswahrscheinlichkeit, so wird der April im Trend leicht zu trocken, der Mai, Juni, Juli und August unauffällig gegenüber dem Sollwert berechnet mit der Tendenz leicht zu nass ausfallen zu können. Mit anderen Worten Simuliert das Langfristmodell zum heutigen Stand einen durchaus typisch deutschen Sommer.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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