Wetterprognose Februar 2022: Ein Wetterwechsel bahnt sich im Februar an
Ein ruhiger und zu Nebel neigender Wettercharakter ist in der neuen Wochen zu erwarten, bevor sich Anfang Februar ein Wetterwechsel anbahnt.
Ruhiges Wetter stellt sich in den kommenden Tagen ein. Der Niederschlag über den östlichen Landesteilen klingt ab und bei schwachen Windbewegungen können sich in den Nächten zähe Nebel- und Hochnebelfelder ausdehnen. Am Tage löst sich der Nebel zögerlich auf und ermöglicht so ein paar sonnige Momente, deren Schwerpunkt über der Südhälfte liegen kann. Ist der Nebel besonders dicht, ist mit etwas Sprühregen zu rechnen, verbreitet bleibt es trocken. Die Temperaturen erreichen +2 bis +6 Grad und können über dem Norden bis +8 Grad erreichen. Über den Gebieten mit Dauernebel pendeln sich die Werte um die Null-Grad-Grenze ein. In den Nächten ist südlich der Linie von Münster und Dresden mit Frost zu rechnen.
Wetterwechsel zum Wochenende
Ab Donnerstag gewinnt der Wind an Dynamik und kann in der Nacht auf Freitag über den Küsten von Nord- und Ostsee, sowie den exponierten Lagen für stürmische Windböen verantwortlich gemacht werden. Der Wind treibt ein Niederschlagsfeld von Nord nach Süd, was über dem Norden für Regen oder Schneeregen und nach Süden - in der Nacht auf Freitag - für Schneefall sorgen kann. Weitere Informationen: Wetter Januar.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: eine nasskalte Wetterentwicklung mit winterlichen Ambitionen
Zaghaft, nein - zögerlich - passt sich die Wetterprognose der Europäer an. Aus einer vormals aktiv-dynamischen Westwetterlage wird eine nasskalte Nordwestwetterlage, die den Winter ab den mittleren Lagen optional macht.
Downstream Development?
Dahinter muss ein Fragezeichen gesetzt werden, da es die Europäer aber berechnen, sollte es erwähnt werden und ein Downstream Development bei einer Zonalisierung in Erscheinung treten und die Nachhaltigkeit einer Westwetterlage infrage stellen kann.
Was ist ein Downstream Development?
Ein Downstream Development kommt bei aktiven Westwindwetterphasen häufiger vor und ist Übersetzt eine "stromabwärts-Entwicklung" - welche so auch wortwörtlich genommen werden kann. Vereinfacht ausgedrückt ist der Ablauf zunächst stringent von West nach Ost, wobei die Wellenbewegungen entlang der südlichen Gradienten zunehmen und sich "stromabwärts" entwickeln. Das Hochdrucksystem wird zunehmend stärker und weicht nach Westen aus, sodass an seinem östlichen Gradienten eine Hochdruckkeilausbildung nicht mehr stattfinden kann, stattdessen "rutschen" die Tiefdrucksysteme von Nordwest nach Südost bis über die Mittelmeerregion ab.
Es wird kühler und windiger
Ende Januar und Anfang Februar formiert sich die atlantische Frontalzone und möchte mit aller Wucht endlich das erreichen, was seit 22 Monaten nicht mehr gelang - zumindest nicht mehr nachhaltig: die Reaktivierung der Westwetterlage. Und gerade dann, wenn alles gut zu laufen scheint, dehnt sich das Azorenhoch nach Westen aus und zieht sich aus Europa zurück. Damit fehlt die Stütze und die Tiefdrucksysteme über Skandinavien trogen nach Süden aus. Nein, so wird das nichts mit der Zonalisierung.
Der Wind aber, der kommt - voraussichtlich Anfang Februar steigt das Starkwindpotential an und aus nordwestlichen Richtungen werden kühlere Luftmassen Zugeführt. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz sinken die Temperaturen zum 1. Februar über dem Süden auf -1 bis +3 Grad und über dem Norden auf +2 bis +6 Grad ab. Die zahlreichen Schauer können bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen und oberhalb etwa 400 bis 600 Meter für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen.
Wintereinbruch im Februar?
Nein, es handelt sich weiterhin nicht um eine winterliche Wetterlage. Die Grundströmung ist nordwestlich geprägt und das ist zu wenig für einen Winter, der sich bis auf das Flachland herab ausdehnen kann. Interessant ist es dennoch, wie das Hoch seinen Weg nach Westen findet und das ist zumindest einmal ein wesentlicher Baustein, der im weiteren Verlauf noch zu einer winterlichen Phase führen kann.
Wettertrend nach dem amerikanischen Wettermodell: Windiges Schmuddelwetter
Bis Ende Januar berechnet die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine gleichwertige Wetterentwicklung, jedoch ohne Downstream Development.
Eine nasskalte und stürmische Nordwestwetterlage
Bereits in der gestrigen Wetterprognose zum Winter hat sich klar herausgestellt, dass eine Zonalisierungsphase mit einer nordwestlichen Ausprägung eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit hat. Das hat sich heute bestätigt.
Das amerikanische Prognosemodell berechnet zum 27. Januar eine Tiefdruckaktivität über Skandinavien, die nach Süden drängt und dabei das Hoch über Europa nach Westen drückt. Bis zum 29. Januar zentralisiert sich das Hoch auf dem Atlantik und versucht der atlantische Frontalzone, die mit voller Wucht zwischen Neufundland, Island und dem europäischen Nordmeer wütet, etwas entgegenzusetzen.
Schneeschauer bis auf tiefere Lagen herab
Bis zum 2. Februar bläht sich das Hoch auf dem Atlantik weiter auf und lässt die atlantische Frontalzone am östlichen Hochdruckgradienten nach Süden abgleiten. Die Temperaturen sinken bis zum 2. Februar auf -1 bis +3 Grad ab und können über dem maritim beeinflussten Nordwesten bis +6 Grad erreichen. Die zahlreichen Schauer können bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen und oberhalb etwa 500 bis 700 Meter für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen. Ein erneut winterliches Geplänkel, ohne den Winter ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Auf den Punkt gebracht: Kein Flachlandwinter
Das Fazit von gestern kann heute so stehen bleiben. Auch wenn sich das Hoch in den Prognosen der letzten 24 Stunden der Vorhersage-Modelle etwas nach Westen verlagert hat und über Europa so etwas wie eine Tendenz zum austrogen besteht, so ist die kommende Großwetterlage zu dynamisch um ernsthaft einen Wintereinbruch in den ersten Februar-Tagen über Deutschland zu diskutieren. Anders sieht es ab den mittleren Lagen aus - solche Wetterlage sind bekannt dafür, oberhalb etwa 600 bis 800 Meter für reichlich Neuschnee zu sorgen.
Nasskalt ist der Wettertrend
Wer Anfang Februar den Winter erwartet, muss nach den Kontrollläufen enttäuscht werden. Mehr wie nasskalt, mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen ist bis zum 3. Februar nicht zu erwarten.
In der Höhe von 1.400 Meter schwankt der Temperaturmittelwert zwischen -1 und -4 Grad. Für den Flachlandwinter sind -6 bis -8 Grad notwendig. Auffällig aber ist, dass die Schwankungen in den letzten 24 Stunden zugenommen haben. Das Spektrum der Höhenwerte schwankt am 3. Februar zwischen +0 und -14 Grad. Das unterstreicht die Unsicherheiten, die mit einem Wetterwechsel zwangsläufig einhergehen.
Wetterwechsel steht bevor
Dass sich das Wetter im Februar grundlegend verändern kann, das bestätigen nahezu alle Kontrollläufe. Warum das so ist, lässt sich anhand der Niederschlagssignale ableiten, die im Zeitraum vom 28. Januar bis 3. Februar mäßig erhöht berechnet werden. Die trockene Phase neigt sich ihrem Ende entgegen - ist auch dringend notwendig, da der Januar sein Niederschlagssoll erst zu 74 Prozent erfüllen konnte.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
28. Januar | -0 bis +7 Grad |
+2 bis +6 Grad |
1. Februar | -3 bis +11 Grad |
+4 bis +7 Grad |
3. Februar | -4 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Kurzer Nachtrag von heute Nachmittag
Die Amerikaner bestätigen in ihrer Wetterprognose von heute Nachmittag das winterliche Geplänkel zum Start in den Februar. Dass das aber nicht über ein Geplänkel
hinausgeht, zeigt sich zum 3. Februar mit einem nach Europa nachrückenden Hoch.
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2022.