Wetter Februar 2021 Wettervorhersage vom 18.01.2021 - Ein Polarwirbelsplit wird zum Thema
Die Großwetterlage zonalisiert sich bis Anfang Februar und sorgt über Deutschland für einen abwechslungsreichen und phasenweisen nassen und turbulenten Wettercharakter. Für weitere Abwechslung kann eine instabile Entwicklung des Polarwirbels sorgen!
Winterliche Wetterverhältnisse sind im Verlauf der Woche nicht zu erwarten, dafür Sturm, der über dem Norden zu schweren Sturmböen führen kann. Dazu gibt es noch gelegentlichen Niederschlag in reichlich milder Luft, was die Tageswerte bis zum Donnerstag auf +6 bis +10 Grad und örtlich bis +12 Grad ansteigen lassen kann. Der Winter zieht sich bis auf die höheren Lagen zurück und Tauwetter setzt dem Schnee ab den mittleren Lagen ordentlich zu.
Nasskalt mit Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer
Zum Wochenende wird es mit maritim angewärmten Kaltluftmassen nasskalt und die Werte sinken auf -2 bis +5 Grad ab. Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer sind im Zeitraum vom 23. bis 26. Januar möglich und ab den mittleren Lagen kann sich auch eine Schneedecke ausbilden. In den Nächten werden Tiefstwerte von -5 bis 0 Grad zu erwarten sein. Mehr dazu: Wetter Winter 2021
Wie wird das Wetter im Februar?
Man erkennt es schon auf der oben gezeigten Wetterkarte. Der Polarwirbel macht keine gute Figur und franst
an seinen Rändern regelrecht aus. Eine hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront ist die Folge, was uns auch gleich auf die erste mögliche Wetterentwicklung zum Februar bringt.
Abwechslungsreich mit einem Auf und Ab der Temperaturen
Eine Welle nach der anderen erreicht Mitteleuropa. Infolge daraus gelangen Deutschland, Österreich und der Schweiz Anfang Februar mal auf die mildere Vorderseiten-, dann auf die nasskalte Nordwest- und nachfolgend auf die kühlere Rückseitenströmung.
Dazu gibt es zeitweilige Niederschläge und einen ruppigen Wind. Zonales Westwetterlage mit einer nordwestlichen Strömungskomponente. Der Winter hätte in diesem Fall erst ab den mittleren Lagen zwischen 500 und 700 Metern eine Chance.
Polarwirbelsplit oder Displacement
Diese Optionen bleiben weiterhin erhalten. Besonders deutlich treten diese im Mittelwert aller Kontrollläufen in den Vordergrund. In diesem Fall dominiert hoher Luftdruck das Wettergeschehen innerhalb des Polarwirbels. Klar ist auch, dass es bei allen Variationen innerhalb des Polarwirbels immer eine milde oder auch tiefwinterliche Variante für Deutschland, Österreich und der Schweiz geben kann.
Zum aktuellen Stand zeichnet sich ein Displacement mit anschließendem Splitverhalten ab. Dabei strömt von Sibirien aus hoher Luftdruck bis zu den Aleuten und drückt den Polarwirbel in Richtung Kanada. Am südlichen Gradienten kreisen sich die Tiefdruckwirbel ein und zwischen Neufundland und Skandinavien entsteht eine gut strukturierte Tiefdruckrinne. Nachfolgend dehnt sich die Hochdruckzone weiter durch den Polarwirbel in Richtung Kanada aus und besiegelt die unwinterlichen Wetterverhältnisse über Deutschland bis weit in den Februar hinein.
Es geht auch tiefwinterlich
Das Problem mit dem Polarwirbel, bzw. dem Polarhoch ist dessen Achsausbildung. Die ist mit Sibirien und Kanada plausibel und auch wahrscheinlich, doch erkennt man in den Kontrollläufen Anfang Februar eine schwache Gradientenstruktur. Das bedeutet, dass eine Vielzahl anderer Varianten berechnet wird.
Wie wird das Wetter bis Februar?
Allein schon die Tatsache, dass nahezu jeder Kontrolllauf bis Anfang Februar einen mehr oder minder instabilen Polarwirbel berechnet, lässt aufhorchen und knüpft an unsere These an, dass eine stringent verlaufende Zonalisierung möglicherweise auf einen nur kurzen Zeitraum begrenzt ist und das meridionale bis gestörte Zirkulationsmuster im Februar wieder Einzug halten wird. Ob mild oder warm steht auf einem anderen Blatt.
Was spricht für einen Polarwirbelsplit?
Das enorme Spektrum der Kontrollläufe ist ein erstes Indiz. Das Spektrum der Temperaturen in ca. 1.400 Meter Höhe schwankt Anfang Februar zwischen -10 bis +7 Grad und weist eine Differenz von 17 Grad aus. Das zweite Indiz ist die Drehbewegung des Polarwirbels in Stratosphärenhöhe, was sich momentan mit -36 km/h von Ost nach West dreht und 1. Februar mit +36 km/h von West nach Ost dreht aber nicht mehr wirklich in Schwung kommt (normal wären im Februar Windgeschwindigkeiten von rund +100 km/h). Es gibt zudem Signale für ein Warming, was Anfang Februar in ein neuerliches Major-Warming übergehen kann. Dann war es das mit dem winterlichen Polarwirbel und ein Final-Warming wäre möglich und auch zu erwarten.
Auf den Punkt gebracht: Nasskalt ist Trumpf, Polarwirbelsplit möglich
Der Winter ist vorerst auf Eis gelegt und wird allenfalls mit ein paar Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer auf sich aufmerksam machen. Ab den mittleren Lagen kann sich auch einmal eine Schneedecke ausbilden, doch richtiges Winterwetter sieht definitiv anders aus.
Zudem zeigt sich eine stark zonale Struktur, was die Niederschlagsneigung bis in den Februar hinein auf einem mäßigen bis hohen Niveau hält. Der Winter hätte mit einer grundsätzlich anderen Struktur eine Chance, was mit einem Polarwirbelsplit möglich wäre und nach den Kontrollläufen auch plausibel ist. Es sei an dieser Stelle aber auch erwähnt, dass so ein Polarwirbelsplit auch milde Wetterentwicklungen hervorbringen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
25. Januar | -3 bis +4 Grad |
+0 Grad bis +3 Grad |
29. Januar | -5 bis +9 Grad |
+3 bis +5 Grad |
2. Februar | -6 bis +10 Grad |
+2 bis +4 Grad |