Wetter im Dezember 2013 - Wettertrend vom 24. November
Die Wettermodelle bleiben in ihren Simulationen zum Wetter Anfang Dezember breit gestreut und ergeben somit eine Vielzahl an Möglichkeiten. So zeigen bspw. die Kontrollläufe für den zweiten Dezember ein Spektrum an Luftdruckunterschieden von 980 hPa bis 1030 hPa - "actionreiches" Tiefdruckwetter oder "langweiliges" Hochdruckwetter, vieles ist möglich. Der Grund hierfür liegt in der Betrachtungsweise des Polarwirbels, der zum Monatsanfang in der Stratosphäre sehr weit in nach Süden "gedrückt" wird und seinen Schwerpunkt über dem europäischen Nordmeer hat - Temperaturen bis -68 Grad sind in der Stratosphäre bis über Deutschland hin möglich. Die Auswirkungen sind etwas zeitversetzt zumeist ein südlich verschobener Jetstream , bzw. dessen meridionale Ausrichtung über Mitteleuropa. In den unteren Luftschichten zeigt sich die West - Ostverlagerung des aktiven Kältepols bis über die Karasee/Laptew See, was über dem Atlantik zwischen Island, England und Skandinavien für eine Hochdruckentwicklung spricht, auf dessen Ostseite Tiefdrucksysteme abtropfen und dabei kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden führen können. Die spannende Frage dabei ist, wo sich das Hochdrucksystem positionieren wird. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so liegt dieses am 1. Dezember im Kern noch bei England, keilt dann aber auf und weitet sich im Spektrum zwischen Grönland bis über das nördliche Afrika aus. Tiefdrucksysteme tropfen in dieser Konstellation direkt über Deutschland ab, was den ersten ernstzunehmenden Vorstoß von winterlichen Verhältnissen bis ins Flachland zur Folge haben kann. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so sind die Druckverteilungen als extrem zu betrachten. Da liegt über dem östlichen Kanada ein Hochdrucksystem mit bis zu 1045 hPa, östlich von Grönland gibt es mit 970 hPa entsprechenden Tiefdruck und beide Systeme zusammen befördern massiv die kalte Luft gen Süden, was die Wetterdynamik auf dem Atlantik einheizen wird - eine stürmische und abwechslungsreiche Wetterperiode Anfang Dezember wäre die Folge daraus. Aber auch nach dem europäischen Wettermodell ergeben sich winterliche Optionen nach dem 5. Dezember. In der Wetterprognose für den Winter gaben wir heute einen Einblick in die Aussichten des Langfristmodells, welches von einem normalen bis leicht zu kalten Wetter im Dezember ausgeht. Der Grund hierfür sollte in der "günstigen" Grundkonstellation der Wettersysteme liegen. Die Wetterdynamik bleibt aktiv und "schläft" vorerst nicht ein, jedoch zeigt der zunehmend neutrale AO-Index eine abnehmende Aktivitätstendenz des Polarwirbels, nicht zuletzt durch zunehmend hohen Luftdruck von Kanada in Richtung Polarregion. Der NAO-Index zeigt ebenfalls neutrale bis leicht negative Tendenzen, was für das Hoch auf dem Atlantik spricht. In Summe ergeben sich dadurch höhere Wahrscheinlichkeiten für kalte Wetterlagen über Mitteleuropa. Und was hat das nun konkret für das Wetter Anfang Dezember über Deutschland zu bedeuten? Aufgrund der unsicheren Position des Hochdrucksystems ist in der Tat (noch) alles offen. Im Trend sprechen jedoch mehrere Faktoren für eine nasskalte bis winterliche Wetterperiode noch im ersten Dezember-Drittel. Wie unsicher die kommende Wetterlage eingeschätzt wird, zeigt das Temperaturspektrum der Kontrollläufe bspw. am 3. Dezember mit möglichen Werten zwischen -4/+6 Grad und einem Mittelwert von +3 Grad. Aufgrund der Unsicherheiten geben wir heute gegen 20:00 Uhr eine Aktualisierung des Wettertrends heraus.
Update:
Die weitere Wetterentwicklung bleibt in den Simulationen Variantenreich, wenngleich eine nasskalte Nordwestwetterlage in den ersten Dezember-Tagen noch am wahrscheinlichsten erscheint. Die Kontrollläufe bleiben ebenfalls differenziert, obwohl hier der Trend zu Hochruck zwischen dem 1./5. Dezember favorisiert wird.Das Temperaturspektrum liegt am 3. Dezember zwischen -3/+5 Grad (Mittelwert +3 Grad)