Wetterprognose: Schneesturmoption Anfang Feburar ab den mittleren Lagen - und dann?
Unwetterartige Starkwindereignisse sind über Deutschland bis Anfang Februar zu erwarten, die in Kombination mit Schneefall ab den höheren mittleren Lagen zu einem Schneesturm führen können. Überdies gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, bei der auch eine winterliche Wetterlage ab den mittleren Lagen eine Rolle spielen kann.
Der Januar endet und der Februar beginnt mit einem turbulenten und mancherorts auch unwetterartigen Wettercharakter.
Wind, Sturm, Orkan und eine schwankende Schneefallgrenze
Deutschland liegt von Sonntagabend bis einschließlich dem 3. Februar zwischen einem nach Süden austrogenden Tiefdrucksystem und einem von Westen herannahenden Hochdruckgebiet. Die Gradienten verdichten sich zueinander und lassen in diesem Zeitraum über Deutschland das Potential von unwetterartigen Starkwindereignissen ansteigen. Hinzu kommt zeitweiliger Niederschlag, der aus nordwestlichen Richtungen zugeführt und sich am Nordrand von Erhebungen - insbesondere aber über den Alpen - anstauen und länger andauernd und ergiebig ausfallen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar.
Die Regen- und Schneeprognose - Schneesturm über den höheren Lagen
Die kommende Wetterlage gilt als aktiv-dynamisch, was eine detaillierte Niederschlagsprognose vor große Herausforderungen stellt. Die Schwerpunkte aber sind klar umrissen. Dynamisch bleibt auch die Schneefallgrenze, die meist zwischen 500 und 800 Meter herum schwankt und phasenweise auch darunter für etwas Schneefall oder Schneeregen sorgen kann.
Über den höheren Lagen - wo der Niederschlag durchweg als Schnee niedergehen kann - ist in Kombination mit dem stürmischen Wind mit erheblichen Schneeverfrachtungen zu rechnen. Entsprechend hoch ist das Unwetterpotential über diesen Regionen.
Ein Hochdruckkeil dehnt sich nach Skandinavien aus
Sowohl die Amerikaner, als auch die Europäer berechnen bis zum 7. Februar die Ausdehnung eines Hochdrucksystems von Spanien und Frankreich in Richtung Skandinavien.
Gestörtes Zirkulationsmuster
Das Hoch blockt die Frontalzone ab und damit steht fest, dass die atlantische Frontalzone nach einem stürmischen Auftakt bis zum 8. Februar keinen nennenswerten Einfluss mehr auf das Wetter über Deutschland haben wird.
Ostwetterlage?
Das kommt ganz auf die Ausgestaltung der Hochdruckzone an. Nach der Wetterprognose der Europäer liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz voll im Einflussbereich des Hochdrucksystems. Über dem östlichen Europa wird ein Kaltlufttropfen provoziert, der in Richtung der Mittelmeerregion geführt wird. Die Temperaturen pendeln sich bis zum 6. Februar über Deutschland auf +0 bis +5 Grad ein und oberhalb etwa 500 bis 700 Meter kann sich Dauerfrost einstellen. In den klaren Nächten sinken über dem Norden die Tiefstwerte auf +3 bis -1 Grad und über dem Süden und Osten auf +0 bis -5 Grad ab. In klaren Nächten und über Schnee können bis -14 Grad möglich sein.
Die Amerikaner berechnen die Hochdruckzone weiter nördlich, sodass Deutschland mehr in den Einflussbereich einer östlichen Grundströmung gelangt, was aber bei der Temperaturentwicklung vorerst eine untergeordnete Rolle spielt und diese ähnlich, wie die der Europäer ausfallen. Das Entscheidende ist - die Hochdruckblockade kommt und die Frontalzone wird entkoppelt.
Displacement des Polarwirbels mit auflaufender Frontalzone
Die Amerikaner bringen heute erneut eine wenig winterliche Wetterentwicklung ins Spiel. Zwar gelingt das Displacement des Polarwirbels, doch wird dieser kaum geschwächt.
Blockierte Frontalzone
Die Hochdruckzone dehnt sich von Skandinavien weiter in Richtung des Kontinentalhochs über Russland aus. Doch kann das Hoch nicht dem enorm tiefen Luftdruck auf dem Atlantik von bis zu 935 hPa nicht standhalten und weicht nach Süden - und damit über Deutschland, Österreich und der Schweiz - aus.
Die Grundströmung dreht auf südwestliche Richtungen und führt bis zum Beginn der zweiten Februar-Dekade mit +6 bis +12 Grad deutlich mildere Luftmassen nach Deutschland, was die gelegentlichen Niederschläge bis auf die höheren Lagen in Regen übergehen lassen und so für kräftiges Tauwetter sorgen kann. Schaut man sich den Tiefdruckklops
auf dem Atlantik genauer an, lässt sich schon erahnen, dass der Winter nach dieser Wetterprognose der Amerikaner keine große Rolle mehr spielen wird.
Auf den Punkt gebracht: Nasskalter Wettertrend, doch zunehmend kältere Varianten
Die Frage, was nach dem stürmischen Auftakt in den Februar kommt, bleibt noch offen. Warum? Die Amerikaner bilden eine durchaus plausible Wetterentwicklung ab, die vom Mittelwert der Kontrollläufe in den letzten Tagen stets favorisiert wurde (Kaltluftklops zwischen Kanada und Grönland), doch findet momentan in Stratosphärenhöhe ein Warming statt, dessen Auswirkungen auf die unteren Luftschichten noch nicht klar sind.
Was wahrscheinlich ist
Das zeigt sich allein schon daran, dass in den letzten 12 Stunden die kälteren Varianten in den Kontrollläufen einen Zulauf hatten. Das Temperaturspektrum in 1.400 Meter Höhe schwankt bspw. am 7. Februar zwischen +5 und -10 Grad. Die Differenz liegt bei 15 Grad. Zum Vergleich: für eine brauchbare Wettervorhersage oder Wetterprognose ist eine Differenz von 2 bis 6 Grad wünschenswert. Auf andere Art formuliert erstreckt sich das Spektrum zwischen frühlingshaft milden und winterlich kalten Witterungsbedingungen.
Doch geht es nach den Wahrscheinlichkeiten, so steigt das Temperaturniveau nach dem 4. Februar an und pendelt sich bis zum 12. Februar auf Höhenwerte von -2 und -4 Grad ein. Die Frostgrenze würde zwischen 800 und 1.000 Meter liegen können. Darunter ist mit +4 bis +8 Grad eine eher nasskalte Wetterlage zu erwarten.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
3. Februar | -4 bis +10 Grad |
+0 bis +6 Grad |
7. Februar | -3 bis +10 Grad |
+2 bis +5 Grad |
12. Februar | +0 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:16 Uhr
Unwinterlich. Zwar trogt Anfang Februar ein Tief nach Süden aus, doch streift es Deutschland lediglich, was über tieferen Lagen zu einer nasskalten Witterung führt. Über den höheren mittleren und höheren Lagen hingegen, wird ein Schneesturm zum Thema.
Nachrückendes Hoch
Doch sowohl die Wetterprognose der Amerikaner, als auch die der Deutschen berechnen heute Abend ein Hochdrucksystem, dass von Frankreich aus den Trog weiter nach Osten drückt und sich bis zum 5. Februar weiter nach Deutschland ausdehnt. Die Sturm- und Niederschlagstätigkeit lässt nach und bei einer zunehmenden Sonnenscheindauer können die Temperaturen bis zum 5. Februar auf +4 bis +8 Grad ansteigen. Frischer bleibt es mit +2 bis +5 Grad über den Regionen mit einer vorhandenen Schneedecke. Gleichwohl ist das im Gesamtergebnis eine wenig winterliche Wetterentwicklung - das aber ist nichts Neues.
Amerikaner - kein Winter
Das Hoch zeigt sich nach der Wetterprognose der Amerikaner von heute Abend im Zeitraum vom 5. bis 12. Februar über Deutschland, Österreich und der Schweiz omnipräsent. Ein Aufkeilen nach Norden ist nicht möglich und so sorgt es über Mitteleuropa für einen ruhigen und mit Temperaturen von +6 bis +12 Grad ungewöhnlich warmen Wettercharakter, der deutlich näher am Frühling, als am Winter orientiert ist.
Kein Winter? Warming in Stratosphärenhöhe kann noch zur Wende führen
Man muss die Wetterprognose der Amerikaner einmal so stehen lassen. Ja, ein Displacement des Polarwirbels ist eine der wahrscheinlichsten Varianten aus einem Warming in Stratosphärenhöhe, bei der die Hochdruckzone weit nach Süden verlagert werden kann. Das ist die Option, die zwischen dem Winter und einer frühlingshaft anmutenden Witterung den Unterschied machen kann. Schauen wir uns das Warming in Stratosphärenhöhe kurz genauer an.
Phase 1 ist mittlerweile Geschichte. Ende Januar und Anfang Februar tritt Phase 2 in Kraft und geht zum 12. Februar in Phase 3 über. Was man auf den nachfolgenden Karten aber gut erkennen kann ist, dass der Polarwirbel in Stratosphärenhöhe nicht vollständig ausgeräumt werden kann, wie es bspw. bei einem Major-Warming der Fall ist. Ein zweites Indiz für ein fehlgeschlagenes Major-Warming sind die Windgeschwindigkeiten, die im Minimum am 29. Januar lediglich auf +36 km/h absinken und bis zum 10. Februar auf +100 km/h ansteigen. Keine Windumkehr, kein Major-Warming.
Dennoch - es handelt sich um ein ausgeprägtes und kräftiges Warming, was die unteren Luftschichten des Polarwirbels beeinflussen werden und das lässt für die kommende Wetterentwicklung noch einen gewissen Spielraum offen.
Der Spielraum für den Winter
Interessant ist in den letzten 24 Stunden zu beobachten, dass die Anzahl der kälteren Varianten in den Kontrollläufen zugenommen hat. Das bestätigt den Spielraum, den der Winter noch hat - nicht viel, aber immerhin.
Schaut man sich die potentiell winterlichen Varianten an, so spielt das Displacement in einer nördlicheren Position eine entscheidende Rolle, mithilfe derer aus östlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Deutschland gelangen können. Ein klassischer Polarwirbelsplit wird nur noch angedeutet und spielt - zumindest heute Abend - eine untergeordnete Rolle. Wenn der Winter kommen sollte, dann wohl aus östlichen Richtungen.
Zu warm für den Winter
Doch trotz der hypothetischen Spielräume für den Winter - die höhere Wahrscheinlichkeit hat eine Wetterlage, bei der sich die Temperaturen mit +3 bis +6 Grad und örtlich bis +10 Grad im nasskalten bis milden und damit unwinterlichen Bereich bewegt. Auf andere Art formuliert, zieht sich der Winter im Verlauf der ersten Februar-Dekade mehr und mehr auf die höheren Lagen zurück.
Nachtrag: Wettervorhersage der Europäer
Auch die Wetterprognose der Europäer berechnet das Hoch auf einen für den Winter zu südlichen Position, was die Temperaturen bis zum 7. Februar über dem Süden auf +2 bis +6 Grad und über dem Norden auf bis +8 Grad ansteigen lassen kann. Ungewöhnlich heftig ist die Tiefdruckentwicklung über Skandinavien dennoch.