Wetterprognose und Wettervorhersage
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Ein Tiefdruckzentrum verlagert sich in den kommenden Tagen von Island in Richtung Skandinavien und unterbindet somit die Hochdruckbrücke vom Azoren- und Kontinentalhoch. Gleichzeitig wird aber auch das ruhige Herbstwetter beendet und die Wetteraktivität gewinnt zum kommenden Wochenende deutlich an Dynamik.
Markanter Wetterwechsel
So ist am kommenden Novemberwochenende mit einem markanten Wetterwechsel zu rechnen. Das Tiefdrucksystem positioniert sich am Samstag, den 11. November über Skandinavien und trogt in Richtung Mittelmeerregion aus. Gleichzeitig zieht sich das Azorenhoch auf den Atlantik in kugelrunder Position zurück. Die Tiefdruckaktivität bleibt auf dem Atlantik mit der Zufuhr kühler Luftmassen zwischen Kanada, Grönland und Neufundland intakt. So stehen spannende Wettertage bevor.
Das amerikanische Wettermodell berechnet nach einem windigen, teils stürmischen Wochenendauftakt mit Wind aus nördlichen Richtungen die Zufuhr kühler Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Teilweise sinken die Höhentemperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe auf -5 Grad ab, was Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer teils bis in tiefere Lagen ermöglichen könnte. Da aber die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik hoch bleibt, kann sich die Wetterlage nicht stabilisieren und das Hochdrucksystem rückt in Richtung Mitteleuropa vor, bleibt aber westlich bei England positioniert. So ergeben sich zum 16. bis 20. November weitere Möglichkeiten eines erneuten Kaltlufteinbruchs, bei dem sich mit der Zufuhr von Höhentemperaturen von etwa -5 bis -8 Grad auch winterliche Optionen ab den mittleren Lagen ergeben können.
Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Wetterentwicklung zum Wochenende, was den Temperaturrückgang in den nasskalten Bereich wahrscheinlicher macht. Darüber hinaus verlagert sich das Hochdrucksystem aber direkt über Mitteleuropa und weitet sich bis über das östliche Europa aus. Sollte das gelingen, so wäre mit Dauernebel und Tageswerten von unter +5 Grad ein typisches Novemberwetter die Folge.
Kontrollläufe: markanter Temperaturrückgang - kommt Schnee?
Die Kontrollläufe stützen den Temperaturrückgang am kommenden Wochenende. So sinken die Werte im Schnitt nochmals um 2 bis 5 Grad ab, was zu einem Temperaturspektrum zwischen +1 bis +9 Grad und einem Mittelwert von +4 bis +6 Grad sorgen kann. Das reicht bei entsprechender Schaueraktivität für Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf mittlere Lagen herab. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells hinsichtlich einer zweiten Kältewelle einen "kalten Ausreißer" darstellen. Die Mehrheit der Kontrollläufe folgt dieser Variante nicht und zeigt eine Normalisierung des Temperaturspektrums bei einer leicht erhöhten Niederschlagserwartung. Mit anderen Worten: typisches Novemberwetter.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im November 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Wie stehen die Chancen auf winterliche Temperaturen?
Die Kontrollläufe berechnen zum 20. November für Temperaturen im Bereich von +4 bis -3 Grad eine Wahrscheinlichkeit von rund 30 Prozent. Anders formuliert sind zum heutigen Stand winterliche Varianten wahrscheinlicher als deutlich zu warme Wetterentwicklungen.
Auswirkungen auf die Langzeitberechnungen des Winters?
Haben die aktuellen Entwicklungen Auswirkungen auf die Wetterprognosen des Langfristmodells hinsichtlich der Wintersaison 2017/18? Nein, zumindest nicht zum heutigen Stand. So wird der Dezember 2017 und der Februar 2018 mit einer Abweichung der Temperatur gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +1 bis +2 Grad zu warm berechnet, während der Januar 2018 mit einer Abweichung von +2 bis +3 Grad sogar noch wärmer simuliert wird.
Die Wetterentwicklung ist aber in der sog. Mittelfrist äußerst interessant hinsichtlich einer absinkenden Schneefallgrenze. Ob sich im Tagesverlauf etwas daran geändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einem kurzen Update der Wetterprognose an dieser Stelle.
Bestätigt wurde vom amerikanischen Wettermodell in den Simulationen von heute Nachmittag und heute Abend der zweite Kaltluftschub am kommenden Wochenende aus nördlichen Richtungen, welcher neben einem böigen Wind die Temperaturen auf +2 bis +8 Grad zurückgehen und die Schneefallgrenze auf knapp 700 Meter absinken lassen könnte.
Interessant bleibt aber auch die Entwicklung darüber hinaus, welche mit dem Ansatz eines Troges Mitteleuropa und der damit zusammenhängenden nördlichen Grundströmung die Temperaturen auf den Bereich der 0 Grad Grenze absinken lassen könnte. Mit anderen Worten simuliert das amerikanische Wettermodell - heute Abend - Varianten, welche zum Ende des zweiten Novemberdrittels einen Wintereinbruch bis auf mittlere Lagen (400-800 Meter) zur Folge haben kann.
Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten hierfür? Die Kontrollläufe ziehen nicht mit und zeigen wie bereits heute Morgen, dass die Variante des amerikanischen Wettermodells entweder ein kalter Ausreißer, oder ein Trendgeber ist. Die kommenden Stunden werden für Klarheit sorgen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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