Wetter Winter 2017 - Wetterprognose vom 9. Februar

| M. Hoffmann
Der Wettercharakter bleibt bis zum kommenden Dienstag hochdruckdominiert und überwiegend trocken. Zwar sind über dem Norden und Osten zeitweilige Niederschläge möglich, dabei handelt es sich aber meist um wenig ergiebige Schneefälle, welche z.T. auch als Schneegriesel niedergehen können. Die Nächte bleiben im gesamten Zeitraum mit -5/0 Grad frostig und tagsüber steigen die Temperaturen über dem Süden meist auf +3/+8 Grad, während es etwa nördlich der Linie Bielefeld - Dresden mit -3/+1 Grad noch bis zum Sonntag dauerfrostig bleiben kann. Ab Montag steigen mit zunehmender Sonnenscheindauer die Temperaturen allgemein an und können über dem Süden +5/+10 Grad und über dem Norden -1/+4 Grad erreichen (Details s. Wetter Februar 2017).

So zeigt sich die langsame Milderung bereits in der sog. Kurzfristvorhersage. Wie geht es weiter? Das amerikanische und auch europäische Wettermodell berechnen bis zum 17. Februar eine weiterhin anhaltende Hochdruckdominanz, wobei zeitweilige - leichte - Niederschläge grundsätzlich nicht auszuschließen wären. Im Temperaturspektrum gibt es zwischen beiden Wettermodellen noch unterschiede, diese schwanken aber zwischen mild oder sehr mild. So berechnet das amerikanische Wettermodell bspw. für den 17. Februar Tageshöchstwerte von verbreitet +5/+10 Grad und können örtlich über dem Südwesten bis +13 Grad betragen. Das wäre im Fall eines Eintretens schon als vorfrühlingshaft mild zu bezeichnen.

Der Winter ist im zweiten Februar-Drittel klar auf dem Rückzug, das zeigten bereits die Simulationen der letzten Tage und wird heute von den Kontrollläufen erneut bestätigt. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Winter nun als beendet werden kann. Er dauert aus meteorologischer Sicht noch bis zum 28. Februar und kalendarisch noch bis zum 20. März 11:29 MEZ - und das nicht ohne Grund. Denn gerade zum Ende des Winters strebt auch der Polarwirbel seinem Finale entgegen, was mit steigendem Sonnenstand zunehmend zu Turbulenzen führt und damit die Wellenbewegungen entlang der Polarfront verstärken kann - sog. Polarwirbelsplits haben nun ihre höchste Wahrscheinlichkeit sich durchzusetzen.

So sorgt das aktuell noch über Skandinavien liegende Hochdrucksystem bis zum 18./19. Februar für einen "Abtransport" des aktiven Teilwirbels über dem kanadisch/grönländischen Raum nach Osten in Richtung Barentssee, Karasee und Laptewsee. Gleichzeitig entsteht zwischen Kanada und Grönland ein Hochdrucksystem. Im Detail wird s nun darauf ankommen, wie sich das Hochdrucksystem über Mitteleuropa verhalten wird. Strebt es nach Norden in Richtung Island und sorgt damit für ein meridionales Strömungsmuster, oder weicht das Hochdrucksystem nach Süden über die Mittelmeerregion zurück und eröffnet der atlantischen Frontalzone einen größeren Spielraum? Sollte sich das meridional ausgerichtete Strömungsmuster einstellen können, so wäre der Kaltlufttransport über Skandinavien in Richtung Mitteleuropa eine durchaus wahrscheinliche Variante. Bei einer zonales Ausrichtung wäre entweder eine aktiv-dynamische West-, oder eine milde und gemäßigt ruhige Südwestwetterlage möglich.

Betrachtet man die Simulationen beider Wettermodelle, so zeigt sich die Wahrscheinlichkeit für ein meridionales Muster zum 19. Februar nach dem europäischen Wettermodell höher, als nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells. Die Kontrollläufe stützen dabei mehrheitlich eine durchgreifende und durchaus auch nachhaltige Milderung. So liegt das Verhältnis der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), am 19. Februar bei 5/15/80 und am 24. Februar bei 0/30/70. Die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse schwinden zunehmend, aber eine gewisse Skepsis über die Nachhaltigkeit der Milderung ist zum heutigen Stand durchaus noch angebracht. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 20:45 Uhr in einem kurzen Update der Wetterprognose Winter.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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