Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 17. Januar

| M. Hoffmann
Die winterlichen Temperaturen erreichen nun in den Nächten bis zum kommenden Wochenende über dem Süden mit Temperaturen von -15/-8 Grad in voraussichtlichen Tiefstwert - örtlich sind über Schnee und bei Aufklaren auch bis -24/-18 Grad möglich. Etwas "milder" bleibt es aufgrund von stärkerer Bewölkung und einer leichten Niederschlagsneigung wohl nördlich der Linie Köln - Berlin (s. Wetter Januar 2017).

Weitgehend frostig zeigen sich die Tages- und Nachtwerte wohl noch verbreitet bis in den Start der kommenden Woche, bevor sich von Westen langsam aber sicher die Milderung durchsetzen kann. Die Wettermodelle sind sich darüber weitgehend einig, so dass sich im Zeitraum vom 24./26. Januar von den Azoren bis über das östliche Europa eine Hochdruckbrücke über Deutschland ausbreiten kann. Gleichzeitig sorgt eine ansteigende Tiefdruckaktivität zwischen Grönland und Island für ein südwestlich orientiertes Strömungsmuster, was die Tageswerte über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 26. Januar verbreitet in den positiven Bereich ansteigen lassen kann. Simuliert werden bspw. für den 26. Januar vom amerikanischen Wettermodell Tageshöchstwerte, welche zwischen +4/+8 Grad liegen können.

Im Zeitraum vom 26./31. Januar kann sich nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells der hohe Luftdruck über die Azoren in einer von West nach Ost verlaufenden Hochdruckachse zurück ziehen und ermöglicht es der atlantischen Frontalzone sich bis über Skandinavien durchzusetzen. In dieser Konstellation wären drei wahrscheinliche Wetterentwicklungen bis Ende Januar möglich.

In der ersten Variante erstreckt sich von den Azoren bis über die Mittelmeerregion ein Hochdruckkeil, was im Verbund mit der Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik und Skandinavien zu einer milden Südwestwetterlage über Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Die Niederschlagsneigung wäre bei einer Südwestwetterlage über dem Nordwesten höher als über dem Südosten einzustufen und die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse wären in dieser Variante äußerst gering. In einer Abwandlung dieser Variante liegt die Hochdruckbrücke etwas nördlicher, so dass Deutschland im gradientenschwachen Umfeld verbleiben kann. In diesem Fall wäre eine Inversionswetterlage (unten kalt, oben warm) nicht auszuschließen.

In der zweiten Variante verbleibt das Azorenhoch in einer flachen West-Ost Position über den Azoren, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer aktiv-dynamischen Westwetterlage mit viel Niederschlag. Starkwindereignisse wären in dieser Variante nicht auszuschließen. In diesem Fall wäre ein eher nasskalter bis milder Temperaturcharakter zu erwarten.

In der dritten Variante wölbt sich das Hochdrucksystem über den Azoren etwas nach Norden auf und kann im Verbund mit dem Tiefdrucksystem über dem skandinavischen Raum für eine nordwestliche Anströmung der Luftmassen führen. Ein überwiegend nasskalter Temperaturcharakter bei einer mäßig hohen Niederschlagsneigung mit Optionen auf Schneefall ab den mittleren Lagen wäre in dieser Variante möglich.

Alle drei Varianten zeigen in Summe eine höhere Wahrscheinlichkeit für Jahreszeitlich normale bis zu warme Temperaturen. Gestützt wird das von den Kontrollläufen. So liegt das Temperaturspektrum am 25. Januar zwischen -6/+10 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Westen, +3 Grad über dem Norden, +1/+2 Grad über dem Süden und -1 Grad über dem Osten) und am 31. Januar zwischen +0/+12 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Osten, sonst zwischen +6/+7 Grad). Die Milderung ist - zumindest nach den Kontrollläufen mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgreifend und könnte bis Ende Januar bis in höhere Lagen für kräftiges Tauwetter verantwortlich sein. Noch deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) im Vergleich zu gestern Abend. So liegen die Verhältnisse am 25. Januar bei 5/45/50 (gestern Abend: 20/25/55) und am 31. Januar bei 5/25/70 (gestern Abend: 5/20/75). Das ist - zum heutigen Stand - relativ eindeutig. Ob und wie es mit dem Winter im Februar 2017 weitergehen kann, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend zum Wetter Februar 2017 und gegen 20:45 Uhr erfolgt an dieser Stelle ein kurzes Update zur Wetterprognose Winter.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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