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Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 9. Dezember

| M. Hoffmann
Mit +4/+9 Grad wird es in den kommenden Tagen richtig mild werden können - örtlich ist auch das Überschreiten der +10 Grad Marke nicht auszuschließen. Von Norden wird es zunehmend unbeständiger und der Niederschlag kann in der Nacht auf Sonntag auch die südlichen Landesteile erreichen. Betrachtet man die simulierten Niederschlagsmengen bis einschließlich Dienstagabend, so sind über den Gebieten etwa nördlich der Mittelgebirge 10-20 l/m² möglich, während es über dem Süden mit 5-10 l/m² deutlich weniger an Niederschlag zu erwarten gibt - ganz am Alpenrand sind auch nur 0-5 l/m² möglich (Details s. Wettervorhersage Dezember).

Betrachtet man die Großwetterlage am Dienstag, den 13. Dezember, so liegt nach den Simulationen der Wettermodelle ein Hochdrucksystem im Bereich zwischen Deutschland, Skandinavien und dem östlichen Europa. Je nach Variante liegt das Hochdrucksystem etwas östlicher, bzw. nördlicher.

Die Unterschiede der Positionierung des Hochdrucksystems sind nicht hoch, können aber maßgeblich gravierende Unterschiede hinsichtlich der Temperaturentwicklung nach sich ziehen. Warum? Das amerikanische Wettermodell berechnet das Hochdrucksystem am 13. Dezember direkt über Skandinavien mit einer von Süd nach Nord verlaufenden Hochdruckachse und kippt zum 17. Dezember langsam nach Osten weg. In Folge dessen gelangt Deutschland, Österreich und die Schweiz in eine kühle Nordost, später auch Südostanströmung der Luftmassen, was die Tageswerte vom 14./18. Dezember mit -4/0 Grad über dem Osten und -2/+2 Grad über dem Westen vielerorts in den Dauerfrostbereich absinken lassen kann. In den Nächten wäre demnach mit mäßigen bis strengem Nachtfrost zu rechnen und der Wettercharakter neigt zur Ausbildung von zähen Nebel- und Hochnebelfeldern.

Anders sind die Berechnungen des europäischen Wettermodells, welches das Hochdrucksystem noch weiter östlich abwandern lässt und Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den westlichen Hochdruckgradienten gelangen lässt. In Folge dessen würde die Anströmung der Luftmassen aus südlichen Richtungen gelingen können, was Tageswerte verbreitet im positiven Bereich zum Ergebnis haben kann.

Die Unsicherheiten hinsichtlich der Hochdruckposition zeigten sich auch schon in den letzten Tagen und spiegelt sich auch heute in den Kontrollläufen wieder. So liegt das Temperaturspektrum am 15. Dezember zwischen -3/+8 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Westen, +3 Grad über dem Norden, +2 Grad über dem Süden und 0 Grad über dem Osten) und am 18. Dezember zwischen -8/+10 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Norden und Westen und +/-0 Grad über dem Süden und Osten). Auch wenn die Temperaturen ab Mitte kommender Woche winterlicher werden können, so hat das mit einem klassischen Winterwetter doch wenig gemeinsam, da schlichtweg der Niederschlag fehlt und die Wetterlage nicht gerade dafür bekannt ist, um für einen nachhaltigen Wintereinbruch verantwortlich zu sein. Warum das so ist und was sich bis Weihnachten noch ändern kann, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend zum Wetter Weihnachten 2016 und heute Abend erfolgt an dieser Stelle gegen 20:45 Uhr ein kurzes Update der Winterprognose.
Update Wetter Winter 2016/17:
Weiterhin wird vom amerikanischen Wettermodell ein Hochdrucksystem im Zeitraum vom 13./17. Dezember im Bereich zwischen Deutschland, Skandinavien und dem östlichen Europa berechnet. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen dabei auf der östlichen, später auch südlichen Gradientenseite des Hochdrucksystems, so dass die bodennahe Grundströmung aus nordöstlichen bis östlichen Richtungen erfolgen kann. In Folge daraus wären in diesem Zeitraum von Ost nach West Tageswerte zwischen -2/+4 Grad zu erwarten. Der Wettercharakter selbst wäre als trocken zu bezeichnen und neigt zu zähen Nebel und Hochnebelfeldern.

Das europäische Wettermodell lässt das Hochdrucksystem relativ rasch nach Osten wegkippen, so dass sich von der westlichen Mittelmeerregion bis über das östliche Europa eine Hochdruckbrücke ausbilden kann. In Folge wäre die Temperaturen tagsüber meist im positiven Bereich zu finden und die Grundströmung dreht bis zum 18. Dezember auf eine noch mildere südwestliche Richtung.

Die Unterschiede bleiben bis zum 18. Dezember bei beiden Simulationen bestehen, zeigen sich aber von hohem Luftdruck über Deutschland dominiert und hinsichtlich Schnee wenig winterlich.

Vom 19./24. Dezember berechnet das amerikanische Wettermodell eine südlichere Verlagerung des Hochdrucksystems über den Bereich von den Azoren, der Mittelmeerregion bis über das östliche Europa. Zur gleichen Zeit findet auf dem Atlantik - Aufgrund des Kaltluftvorstoßes über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland - eine rege Tiefdruckaktivität statt. So kann die atlantische Frontalzone bis zum 20. Dezember nach Skandinavien vorankommen und kurzweilig für eine nasskalte Westwindwetterphase sorgen. Das nächste - kräftige - Tiefdrucksystem "schiebt" von Neufundland kommen das Hochdrucksystem wieder über Mitteleuropa, was eine südwestlich orientierte Großwetterlage wiederholen könnte. Es bleibt nach dieser Simulation bis zum 24. Dezember mild, zeitweilig auch kurz nasskalt und insgesamt wenig winterlich.

Reagiert denn das Langfristmodell auf die für die Jahreszeit möglicherweise zu warmen Temperaturaussichten? Etwas ja, aber nicht in dem Ausmaß, wie es sein müsste. So liegt die Abweichung im Dezember 2016 gegenüber dem langjährigen Mittelwert zwischen -0,5/+1 Grad im normalen bis leicht zu milden Bereich. Für Januar 2017 wird eine Abweichung von +0,5/+2 Grad und für den Februar 2017 von +1/+2 Grad in Aussicht gestellt. Somit ändert sich an der Gesamtsituation eines zu milden Winter 2016/17 nach dem Langfristmodell wenig.

Ist die milde Phase vom 17./24. Dezember damit gesichert? Nein - noch immer nicht. Zwar spricht der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland eine deutliche Sprache, jedoch bedeutet das noch lange nicht, dass sich das Hochdrucksystem so verhalten muss, wie es aktuell simuliert wird. Und der Polarwirbel? Der AO-Index wird vom 16./20. Dezember bei einer Skala von +6/-6 mit einem Spread von +5/-1 im positiven Bereich simuliert, sinkt aber zum letzten Dezember-Drittel auf +1/-3 in den negativen Bereich ab, was weitere Entwicklungsmöglichkeiten (noch) offen hält.

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