Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 26. November

| M. Hoffmann
Für Anfang Dezember zeichnet sich mehr und mehr eine nasskalte Temperaturperiode mit Schneefalloptionen ab den mittleren Lagen , bzw. z.T. auch in tieferen Lagen in Form von Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer ab. Der Grund hierfür ist die Konstellation eines Hochdrucksystems zwischen England und Island und einem Tiefdrucksystem über dem skandinavischen Raum, welche im Verbund zueinander kalte Luftmassen arktischen Ursprungs bis über Deutschland, Österreich und die Schweiz führen können (Details s. Wetterprognose Dezember).

Der Trend zu einer kühleren Temperaturphase bis einschließlich 5. Dezember hält auch heute Mittag an, so dass die Optionen zu Dauerfrost für Lagen oberhalb etwa 500 Meter wahrscheinlicher werden. Ob es für die Ausbildung einer Schneedecke reicht bleibt abzuwarten, ob der Hochdruck-, oder der Tiefdruckeinfluss stärker ausgeprägt sein kann.

Für den Zeitraum vom 5./12. Dezember bleiben die Simulationen des amerikanischen Wettermodells in sich wenig konsequent. Heute Morgen war es erneut eine kühle/kalte Variante mit Schneeoptionen durchaus bis in tiefere Lagen hinab, so ist es heute Nachmittag wieder eine milde Südwestwetterlage. Maßgeblich entscheidend dafür, ob das erste Dezember-Drittel zu kalt oder zu warm ausfallen wird, ist die Position des Hochdrucksystems. Als erneut imposant sind die Simulationen des amerikanischen Wettermodells hinsichtlich des Polarwirbels zu bezeichnen. Demnach verlagert sich der gesamte aktive Kältewirbel des Polartiefs im Zeitraum vom 5./12. Dezember von Sibirien über Kanada - von einem Extrem also in das andere, was nicht gerade zur Stabilität des Polarwirbels beiträgt.

Was hätte solch eine Verlagerung für den Winter über Deutschland zur Folge? Binnen kürzester Zeit werden sehr kalte Luftmassen über den Bereich Island, Grönland und dem östlichen Kanada mit Hilfe von tiefem Luftdruck geführt. So muss auf der westlichen und östlichen Seite jeweils eine Gegenreaktion in Form von hohen Luftdruck erfolgen, was wiederum über Mitteleuropa ein Hochdrucksystem ermöglicht, so dass Deutschland, Österreich und die Schweiz in die warme/milde Vorderseitenanströmung der Luftmassen gelangen können. So lässt es sich auch besser verstehen, warum das amerikanische Wettermodell derzeit eine solch variantenreiche Entwicklung simuliert. Kleinste Veränderungen entlang des Polarwirbels können weiter südlich erhebliche Veränderungen nach sich ziehen.

Das Entwicklungsspektrum bleibt ab dem 3./4. Dezember hoch, so dass sich verändernde Simulationen der Wettermodelle in gewohnter Manier fortsetzen können. Deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+1) / normal (+2/+6) / zu warm (>+7), welche am 6. Dezember bei 20/45/35 und am 11. Dezember bei 35/45/20 nur wenig Orientierung geben können. Gegen 20:45 Uhr erfolgt heute Abend an dieser Stelle ein kurzes Update der Winterprognose.
Update Wetter Winter 2016/17:
Zwar differenzieren sich die Wettermodelle weiterhin, aber so langsam kristallisiert sich ein Muster heraus. Demnach gelingt es dem Hochdrucksystem sich nicht bis nach Island/Grönland weiter zu entwickeln. Stattdessen verbleibt es in dem Bereich zwischen England, Frankreich, Deutschland und dem östlichen Europa. Somit ergibt sich im Zeitraum vom 1./4. Dezember durchaus die Möglichkeit für ein paar Schneeflocken bis in tiefere Lagen hinab und Dauerfrost ab ca. 500-700 Meter, der Wettercharakter ist aber überwiegend als nasskalt und wenig winterlich zu bezeichnen. Im Zeitraum vom 4./6. Dezember erfolgt der nächste Versuch eines Kaltluftvorstoßes in Richtung Deutschland, der wird jedoch relativ rasch von der herannahenden atlantischen Frontalzone unterbrochen, so dass sich wiederholt bis zum 10. Dezember eine relativ milde Südwestwetterlage ergeben könnte.

Die kalte Luft ist über den gesamten Zeitraum nicht weit weg von Deutschland und liegt meist im Bereich über dem südlichen Skandinavien. Der Blick nach Westen in Richtung Neufundland zeigt jedoch, dass dort der Kaltlufttransport bis zum 10. Dezember über das östliche Kanada in Richtung Neufundland in Gang gesetzt werden könnte, was winterliche Optionen über Mitteleuropa abschwächen kann.

Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+1) / normal (+2/+6) / zu warm (>+7) gegenüber heute Mittag, so liegen diese am 6. Dezember bei 30/60/10 (heute Mittag: 20/45/35) und am 11. Dezember bei 30/40/30 (heute Mittag: 35/45/20), so zeigt sich zum Beginn des zweiten Dezember-Drittels ein ausgeglichenes Verhältnis.

Der AO- und NAO Index werden im Verlauf des ersten Dezember-Drittels im neutralen Bereich mit dem Trend negativ auszufallen simuliert.

Das Langfristmodell berechnet den Dezember mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad weitgehend normal gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit der Tendenz von +0,5/+1 Grad über Süddeutschland leicht zu mild auszufallen. Der Januar 2017 zeigt eine ganz ähnliche Entwicklung: mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad über dem Norden und Westen normal und mit +0,5/+1 Grad über dem Osten und Süden leicht zu mild. Der Februar bleibt mit einer Abweichung von +1/+2 Grad im deutlich zu warmen Bereich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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