Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wettertrend vom 26. September

| M. Hoffmann
Eine mehr oder minder spannende Wetterentwicklung steht wohl Anfang Oktober bevor. Teils kräftige Tiefdrucksysteme über dem Atlantik versuchen bis zum 4. Oktober weiter nach Osten voranzukommen, werden jedoch von einem Hochdruckkeil, welcher sich von den Azoren über Mitteleuropa bis über das östliche Europa erstreckt, blockiert. In Folge daraus gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz mit höherer Wahrscheinlichkeit zwischen die Fronten, so dass der Wettercharakter als leicht unbeständig, aber mit Temperaturen zwischen +17/+23 Grad für die Jahreszeit zu warm bleiben kann (Wetterprognose Oktober).

Im Zeitraum zwischen dem 4./10. Oktober gibt es drei unterschiedliche Wetterentwicklungen. So simuliert das amerikanische Wettermodell einen weitgehend stabilen Hochdruckkeil des Azorenhochs über Spanien, Frankreich, Deutschland bis über das westliche Russland, so dass in Folge daraus der Wettercharakter über Deutschland, Österreich und der Schweiz weitgehend trocken und relativ warm bleiben kann.

Das europäische Wettermodell geht da noch ein Stück weiter und berechnet zum 5./6. Oktober ein kräftiges Hochdrucksystem mit einem Hochdruckkern zwischen Deutschland und dem östlichen Europa. Auch nach dieser Simulation wäre mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen, bedingt durch die südliche Anströmung können jedoch warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz transportiert werden. Wie warm? Nach der aktuellen Simulation wären +20/+25 Grad nicht auszuschließen.

Neben diesen zwei hochdruckdominierten Varianten gibt es auch eine, bei der sich die atlantische Frontalzone durchsetzen kann. Das könnte mit einem Kerntief über dem skandinavischen Raum gelingen, welches seine Gradienten zunehmend nach Süden in Richtung Mitteleuropa ausweiten kann. Gleichzeitig schwächt sich das Hochdrucksystem ab und weicht nach Westen - in Richtung Atlantik aus. In Folge dieser Variante könnten sich die Temperaturen bei einem wechselhaften und unbeständigen Wettercharakter weiter auf ein Jahreszeit-typisches Niveau abkühlen.

Die Kontrollläufe weisen im Zeitraum zwischen dem 5./10. Oktober ein breites Entwicklungsspektrum aus. Der Mittelwert des Temperaturspektrums liegt jedoch zumeist über dem langjährigen Mittelwert (bspw. am 5. Oktober zwischen +17/+18 Grad und am 10. Oktober zwischen +16/+18 Grad). In der Niederschlagserwartung lassen die Kontrollläufen keinen Rückschluss darauf zu, als dass sich die atlantische Frontalzone mit einem unbeständigen Wettercharakter durchsetzen könnte. Vielmehr das Gegenteil ist mit einer schwachen bis geringen Niederschlagsneigung der Fall. Mit anderen Worten: das erste Oktober-Drittel könnte zum heutigen Stand gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu trocken und zu warm ausfallen.

Das Langfristmodell berechnet für den Oktober eine Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+0,5 im normalen Bereich. Das lässt wiederum folgende These zu: wenn das erste Oktober-Drittel um 1-2 Grad zu warm ausfällt, so müsste das in den darauf folgenden zwei Oktober-Dritteln kompensiert werden, so dass diese zweitweise auch zu kalt ausfallen könnten. Für November und Dezember liegt die Abweichung mit +0,5/+1 Grad im leicht zu milden und im Januar und Februar 2017 mit +1/+2 Grad im zu warmen Bereich. In der Niederschlagserwartung zeigt sich im Oktober, Dezember, Januar und Februar kaum Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert, während der November zu nass ausfallen könnte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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