Wetter Herbst Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 3. September

| M. Hoffmann
Von Sonntag bis Dienstag macht sich tiefer Luftdruck mi einer erhöhten Neigung zu Schauern und Gewittern bemerkbar, welche am Sonntag örtlich auch Unwetterpotential erreichen können, bevor sich am Mittwoch und Dienstag wieder hoher Luftdruck mit viel Sonnenschein und sommerlich warmen Temperaturen durchsetzen kann (s. Wetter September).

Betrachtet man die Großwetterlage am 6./8. September, so baut sich von dem westlichen Mittelmeer ein bis nach Deutschland reichender Hochdruckkeil auf und legt sich bis zum 8. September quer über Mitteleuropa. Somit haben Tiefdrucksysteme kaum eine Möglichkeit, sich von Westen her bis nach Deutschland durchzusetzen und nach dem kurzen Störungseinfluss vom Wochenende hält im weiteren Verlauf wieder der Sommer Einzug.

Das amerikanische Wettermodell berechnet am 8. September noch ein kräftiges Tiefdrucksystem über der Barentssee und einen weiteren Tiefdruckkomplex zwischen Grönland, Island und England. Das Hochdrucksystem wird also regelrecht vom tiefen Luftdruck in die "Mangel" genommen und baut sich in einer stabilen Position bis zum 12. September zwischen der Mittelmeerregion, Deutschland und Skandinavien auf. Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben somit bis zum 13. September in dem Einflussbereich des Hochdrucksystems. Darüber hinaus ergeben sich bis zum 18. September zwei weitere Entwicklungsmöglichkeiten beim Wetter. In der ersten Variante bleibt die Hochdruckdominanz und somit der sommerliche, bzw. spät sommerliche Wettercharakter erhalten. In der zweiten Variante positioniert sich das Hochdrucksystem in einer von Ost nach West verlaufenden Hochdruckachse, welche von Tiefdruckausläufern von Westen her kommend "unterwandert" werden können. Sollte sich diese Variante einstellen, so wäre etwa ab dem 15. September über Deustchland mit einem zunehmend herbstlich kühlen und auch unbeständigen Wettercharakter zu rechnen.

Das europäische Wettermodell unterstützt die Variante mit einem Hochdrucksystem zwischen der Mittelmeerregion und dem skandinavischen Raum vom 6./13. September. Das macht eine hochdruckdominierte Wetterlage bis zum Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern durchaus wahrscheinlich.

In einer besonderen Konstellation von tiefen und hohen Luftdruck könnte auch noch eine dritte Variante - die Omegawetterlage - entstehen, bei der sich links und rechts vom Hochdrucksystem jeweils ein Tiefdrucksystem behaupten kann (Ω) und somit die Großwetterlage stabilisiert. Bei dieser Variante wäre bis zum Ende des zweiten September-Drittels mit einer stabilen Hochdruckwetterlage zu rechnen.

Die Kontrollläufe stützen den stabilen Wettercharakter bis zum 13. September mehrheitlich. So liegt der Mittelwert der Temperaturen im Zeitraum vom 7./13. September zwischen +24/+26 Grad und sinkt im Zeitraum vom 13./18. September auf +18/+20 Grad ab, was gegenüber dem langjährigen Mittelwert noch immer um etwa +1/+2 Grad zu warm ist. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich vom 13./18. September nur eine zögerlich ansteigende Tendenz und bleibt insgesamt schwach bis allenfalls mäßig ausgeprägt. Anders ausgedrückt ist es zum heutigen Stand fraglich, ob sich die atlantische Frontalzone im zweiten September-Drittel über Mitteleuropa festsetzen kann - wahrscheinlicher ist eine Übergangsphase.

Das Langfristmodell korrigiert sich weiter und stuft den September mit einer Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit +1/+2 Grad als zu warm ein - zum Vergleich: in den letzten Wochen wurde der September mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad stets als normal ausgegeben. Das zeigt, wie wahrscheinlich die zu warme Temperaturphase im September geworden ist. Für Oktober wird eine weitgehend normale Temperaturentwicklung von -0,5/+0,5 Grad in Aussicht gestellt, während der November mit -0,5/+1 Grad leicht zu mild ausfallen könnte. Die Wintermonate Dezember, Januar und Februar werden mit +0,5/+3 Grad als leicht, bzw. deutlich zu warm berechnet, wobei der Januar mit +0,5/+1 Grad noch der "kälteste Wintermonat" sein könnte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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