Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 12. Februar

| M. Hoffmann
In den letzten Tagen zeichnete sich insbesondere in der Simulation des amerikanischen Wettermodells eine Normalisierung des Temperaturverlaufs im letzten Februar-Drittel ab. Anders formuliert zeigen die Simulationen der Wettermodelle im zweiten Februar-Drittel eine überwiegende Hochdruckdominanz über Mitteleuropa, bei der die Temperaturen - je nach Sonnenscheindauer - mit +1/+10 Grad sich zumeist im mäßig milden Bereich bewegen können. Spannend bleibt weiterhin die Frage, wohin die neutrale Temperaturtendenz im letzten Februar-Drittel neigt - leicht zu kalt oder leicht zu warm? Das amerikanische Wettermodell simuliert im Zeitraum 20./21. Februar mit einem Kerndruck von bis zu 950 hPa einen kräftigen Tiefdruckwirbel über dem skandinavischen Raum. Gleichzeitig wird das Hochdrucksystem über Mitteleuropa etwas weiter nach Westen positioniert und "keilt" in weitere Abfolge im Zeitraum 22./25. Februar nach Norden in Richtung Island auf. Im Zusammenspiel beider Systeme meridionalisiert das Zirkulationsmuster über Mitteleuropa zunehmend, so dass winterliche Optionen im letzten Februar-Drittel weiterhin nicht auszuschließen sind. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so wird ebenfalls ein kräftiges Tiefdrucksystem zum 21./22. Februar über dem skandinavischen Raum simuliert - jedoch gegenüber dem amerikanischen Wettermodell deutlich südlicher positioniert. In weiterer Abfolge würde das Hoch Mitteleuropa weiter nach Westen abrücken, sich aber nicht wie im amerikanischen Wettermodell nach Norden aufwölben, sondern bedingt durch die südlichere Position des Tiefdrucksystem Skandinavien mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Nordwestwetterlage zur Folge haben. Anders ausgedrückt wäre demnach der Wettercharakter wechselhaft, windig und nasskalt. Wie wahrscheinlich ist ein mildes, nasskaltes oder gar winterliches Szenario im letzten Februar-Drittel? Mit fortschreitender Jahreszeit und dem zunehmend höheren Sonnenstand bedarf es in der Höhe schon recht kalte Luftmassen um winterliche Szenarien bis in tiefere Lagen zu ermöglichen. In einigen Varianten der Kontrollläufe sind diese Szenarien durchaus berücksichtigt, jedoch zum heutigen Stand noch weniger wahrscheinlich, so dass im Mittelwert vieles auf einen nasskalten Wetterabschnitt in tieferen Lagen hindeutet. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 22. Februar zwischen -4/+10 Grad (Mittelwert: +5/+6 Grad) und am 26. Februar zwischen -5/+10 Grad (Mittelwert: +4/+5 Grad). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) liegen am 22. Februar bei 10/20/70 und am 26. Februar bei 30/45/25, was den Normalisierungstrend der Temperaturen im letzten Februar-Drittel noch etwas deutlicher macht. Spannend bleibt auch die Entwicklung des Polarwirbels im letzten Februar-Drittel, welcher je nach Wettermodell mehr oder minder einen Polarwirbelsplitt erfahren kann. In einigen Varianten verläuft der mögliche Polarwirbelsplitt hinsichtlich des Winters in positiver Richtung, so dass aus Sicht des Polarwirbels in den kommenden Tagen durchaus noch mit Überraschungen gerechnet werden kann. Warum? Der Grund für ein Polarwirbelsplitt ist ein "Polarhoch", welches sich zwischen dem Polarwirbel schiebt und ihn in mindestens zwei Teilwirbel aufteilt. Dieser Vorgang ist relativ komplex und eine geringfügige Verschiebung der Hochdruckachse kann frühlingshafte oder tiefwinterliche Temperaturen zur Folge haben. Das Langfristmodell korrigiert sich Aufgrund des wohl zu milden zweiten Februar-Drittels etwas und zeigt für den Februar gegenüber dem langjährigen Temperaturmittelwert im Norden eine Abweichung von +0,5/+2 Grad und im Süden eine Abweichung von -1/+0,5 Grad bei einer deutlich negativen Niederschlagserwartung in ganz Deutschland.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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