Wetter im Winter 2015 - Wettertrend vom 27. Januar

| M. Hoffmann
Die Wettermodelle simulieren für Anfang Februar im Süden durchaus winterliche Optionen bis in tiefere Lagen hinab, während nördlich der Mittelgebirge - bedingt durch die "warme" Nordseeluft - die Schneefallgrenze sich zwischen 100-300 Meter bewegen und erst in den Nächten bis in tiefere Lagen absinken kann. Anders formuliert ist im Norden vielfach mit nasskalten "Matschwetter" in den ersten Februar-Tagen zu rechnen, während das Wetter im Süden einen zunehmend winterlichen Charakter annehmen kann. Die Kontrollläufe stützen dieses Szenario mehrheitlich, wobei das gesamte Trogkonstrukt im Detail noch davon abhängt, wie die meriodionale Nord-Süd Achse im Detail verlaufen wird. Geringfügige Temperaturbewegungen in die eine oder andere Richtung sind zum heutigen Stand durchaus wahrscheinlich. Im Zeitraum zwischen dem 5./10. Februar simuliert das amerikanische Wettermodell ein übergreifen des Azorenhochdruckkeils auf Mitteleuropa und erstreckt sich mit seinem Keil von den Azoren bis nach Skandinavien. Daraus lassen sich im Zeitraum 5./10. Februar zwei Wesentliche Varianten ableiten. Zum einen verbleibt der Hochdruckkeil im intakten Zustand und verläuft quer über Mitteleuropa. Im gradientenschwachen Zustand ist mit einer geringen Niederschlagserwartung zu rechnen und in der Höhe können wärmere Luftmassen advehiert werden, so dass die Wetterlage der einer Inversionswetterlage entsprechen kann - unten kalt (-2/-8 Grad), oben relativ warm (-2/+2 Grad). In einer weiteren Variante kann aus dem Hochdruckkeil ein autarkes Hochdrucksystem zwischen England, Island oder auch Skandinavien entstehen. Je nach Position kann die Grundströmung auf östliche, nördliche oder nordöstliche Richtungen drehen. Die Niederschlagsneigung ist in dieser Variante im Süden etwas höher als im Norden einzustufen. Die Unsicherheit der kommenden Entwicklung zeigt sich im Verhältnis der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) und liegen am 5. Februar bei 60/30/10 und am 10. Februar bei 35/30/35 mit einer etwas "milderen" Tendenz im Nordwesten und Norden. Der Ansatz für eine mögliche hoch winterliche Phase ist in einigen Varianten vorhanden, teils mit Tageswerten unter -5 Grad. Es gibt im Gegensatz hierzu aber auch die gleiche Anzahl an Varianten, welche die Tageswerte auf bis +7/+11 Grad ansteigen lassen können. Warum die Unsicherheiten? Diese liegen weiterhin in der Konstellation der Systeme am Polarwirbel zueinander begründet. Ein "Polarhoch" setzt dem Polarwirbel in den kommenden Tagen ordentlich zu, so dass die Polarfront (Jetstream) selbst in Schwingung versetzt wird (vereinf. fachl. Rossby-Wellen) und nachfolgend Trogwetterlagen wahrscheinlicher sind. Je nachdem, wie sich die Achse des "Polarhochs" entfalten, bzw. ausrichten wird, ist mildes, nasskaltes, winterliches, oder gar tief winterliches Wetter zu erwarten. Zum aktuellen Stand zeigt sich die Achse des "Polarhochs" für Freunde des Winterwetters wenig erfreulich und konzentriert über Kanada/Grönland weiterhin einen massiven Kaltluftwirbel, so dass die Wahrscheinlichkeit zu einer etwas milderen Phase zum Ende des ersten Februar-Drittels etwas höher liegt, als eine winterliche Variante. Das Langfristmodell bleibt seinen Wetterprognosen für Februar treu und simuliert mit einer Abweichung von +0,5/+2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert einen leicht bis deutlich zu warmen Temperaturverlauf im Februar. Die Niederschlagserwartung ist dabei im Westen und Süden deutlich erhöht, im Nordosten und Norden leicht erhöht.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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